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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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St. Jakob u. a. Nürnberg erhält dadurch
ein gewisses offenes, heitres Ansehen, worin
ihm wenige Städte beykommen, und ich weiß
nicht, in welchem Wetter, oder in welcher
Laune, oder in welcher Stunde manche Reise-
beschreiber diese Stadt gesehen haben müssen,
als sie dieselbe winkelig, finster und schwer-
müthig fanden.

Die Pegnitz, die durch die Stadt fließt,
giebt ihr noch eine Abwechselung mehr an den
Brücken, welche die durch sie getrennten Theile
wieder verbinden. Es sind ihrer sieben, mehr
oder weniger lang, schmal oder breit, anstän-
dig oder schön, aber keine unansehnlich, oder
von Holz. Die merkwürdigste schien mir die
Fleischerbrücke, und, in der That, ein
architektonisches Meisterwerk. Sie besteht nur
aus Einem Bogen, der, ziemlich flach, eine
Strecke von fast 100 Schuh überspannt, in
der Breite 50 Schuh hält und im Gewölbe
4 Schuh dicke ist. Die Barfüßer- und
die Kayser-Brücke sind zierlich und leicht

gebauet.

St. Jakob u. a. Nuͤrnberg erhaͤlt dadurch
ein gewiſſes offenes, heitres Anſehen, worin
ihm wenige Staͤdte beykommen, und ich weiß
nicht, in welchem Wetter, oder in welcher
Laune, oder in welcher Stunde manche Reiſe-
beſchreiber dieſe Stadt geſehen haben muͤſſen,
als ſie dieſelbe winkelig, finſter und ſchwer-
muͤthig fanden.

Die Pegnitz, die durch die Stadt fließt,
giebt ihr noch eine Abwechſelung mehr an den
Bruͤcken, welche die durch ſie getrennten Theile
wieder verbinden. Es ſind ihrer ſieben, mehr
oder weniger lang, ſchmal oder breit, anſtaͤn-
dig oder ſchoͤn, aber keine unanſehnlich, oder
von Holz. Die merkwuͤrdigſte ſchien mir die
Fleiſcherbruͤcke, und, in der That, ein
architektoniſches Meiſterwerk. Sie beſteht nur
aus Einem Bogen, der, ziemlich flach, eine
Strecke von faſt 100 Schuh uͤberſpannt, in
der Breite 50 Schuh haͤlt und im Gewoͤlbe
4 Schuh dicke iſt. Die Barfuͤßer- und
die Kayſer-Bruͤcke ſind zierlich und leicht

gebauet.
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[128/0136] St. Jakob u. a. Nuͤrnberg erhaͤlt dadurch ein gewiſſes offenes, heitres Anſehen, worin ihm wenige Staͤdte beykommen, und ich weiß nicht, in welchem Wetter, oder in welcher Laune, oder in welcher Stunde manche Reiſe- beſchreiber dieſe Stadt geſehen haben muͤſſen, als ſie dieſelbe winkelig, finſter und ſchwer- muͤthig fanden. Die Pegnitz, die durch die Stadt fließt, giebt ihr noch eine Abwechſelung mehr an den Bruͤcken, welche die durch ſie getrennten Theile wieder verbinden. Es ſind ihrer ſieben, mehr oder weniger lang, ſchmal oder breit, anſtaͤn- dig oder ſchoͤn, aber keine unanſehnlich, oder von Holz. Die merkwuͤrdigſte ſchien mir die Fleiſcherbruͤcke, und, in der That, ein architektoniſches Meiſterwerk. Sie beſteht nur aus Einem Bogen, der, ziemlich flach, eine Strecke von faſt 100 Schuh uͤberſpannt, in der Breite 50 Schuh haͤlt und im Gewoͤlbe 4 Schuh dicke iſt. Die Barfuͤßer- und die Kayſer-Bruͤcke ſind zierlich und leicht gebauet.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/136>, abgerufen am 21.11.2024.