Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.setzten sich, heiratheten und blieben; und man Sit-
ſetzten ſich, heiratheten und blieben; und man Sit-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="16"/> ſetzten ſich, heiratheten und blieben; und man<lb/> kann annehmen, daß wenigſtens zwey Drittel<lb/> der hieſigen deutſchen Kuͤnſtler und Handwer-<lb/> ker ſaͤchſiſchen Urſprunges ſind. Auch iſt die<lb/> deutſche Mundart unter ihnen noch ganz ſaͤch-<lb/> ſiſch und wenige verrathen durch dieſelbe, daß<lb/> ſie Schleſier, Preußen oder Oeſterreicher ſind.<lb/> Diejenigen, die der jetzige Koͤnig durch ſeinen<lb/> Geſchmack an den ſchoͤnen Kuͤnſten und durch<lb/> wahre Fuͤrſorge fuͤr ſein Land nach Warſchau<lb/> gezogen hat, ſind, was die Kuͤnſtler betrift,<lb/> meiſt Jtaliener und Franzoſen; was aber die<lb/> Manufakturiſten und Handwerker betrift, groͤ-<lb/> ßeſtentheils Deutſche, und dieſe wiederum meiſt<lb/> Sachſen. Wenn jene, ſobald ſie ſich ein klei-<lb/> nes Vermoͤgen erſpart haben, nach ihrem Va-<lb/> terlande zuruͤckkehren, ſo bleiben dieſe mehren-<lb/> theils hier und verſtaͤrken die Klaſſe der nuͤtz-<lb/> lichen Einwohner, erhalten ſich durch ihren<lb/> Fleiß, und pflanzen ihre Gewerbe durch ihre<lb/> Kinder und durch deutſche verſchriebene Geſel-<lb/> len fort. Sie behalten den Charakter, die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sit-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0026]
ſetzten ſich, heiratheten und blieben; und man
kann annehmen, daß wenigſtens zwey Drittel
der hieſigen deutſchen Kuͤnſtler und Handwer-
ker ſaͤchſiſchen Urſprunges ſind. Auch iſt die
deutſche Mundart unter ihnen noch ganz ſaͤch-
ſiſch und wenige verrathen durch dieſelbe, daß
ſie Schleſier, Preußen oder Oeſterreicher ſind.
Diejenigen, die der jetzige Koͤnig durch ſeinen
Geſchmack an den ſchoͤnen Kuͤnſten und durch
wahre Fuͤrſorge fuͤr ſein Land nach Warſchau
gezogen hat, ſind, was die Kuͤnſtler betrift,
meiſt Jtaliener und Franzoſen; was aber die
Manufakturiſten und Handwerker betrift, groͤ-
ßeſtentheils Deutſche, und dieſe wiederum meiſt
Sachſen. Wenn jene, ſobald ſie ſich ein klei-
nes Vermoͤgen erſpart haben, nach ihrem Va-
terlande zuruͤckkehren, ſo bleiben dieſe mehren-
theils hier und verſtaͤrken die Klaſſe der nuͤtz-
lichen Einwohner, erhalten ſich durch ihren
Fleiß, und pflanzen ihre Gewerbe durch ihre
Kinder und durch deutſche verſchriebene Geſel-
len fort. Sie behalten den Charakter, die
Sit-
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