ten die Menge der Unglücklichen, die ihnen ihr Vermögen anvertraut hatten. Der einzige Blank, ein schlauer, thätiger und unterrich- teter Geschäftsmann, den man beständig in seiner Schreibstube findet, hat sich erhalten, weil er zur rechten Zeit alle Verbindung mit dem Tepperschen Hause aufhob und überhaupt auf einem wirthschaftlichern Fuße lebte. Seine Geschäfte stehen zwar in diesem Augenblicke für das Jnnland still, aber es ist aus Vorsicht, weil er noch nicht übersehen kann, bis wohin und auf wen alles sich die allgemeine Vermö- genszerrüttung erstreckt hat; für das Ausland und von demselben giebt und nimmt er Pa- piere nach wie vor.
Sein Haus ist jetzt das erste in Warschau. An ihn schließen sich ein paar andre vorher unbedeutende Wechsler, die theils aus dem Tepperschen, theils aus dem Kabrit'schen Hause hervorgegangen sind, und die sich jetzt heben werden. Dangel, dessen ich bey einer an- dern Gelegenheit weiter oben erwähnt habe,
ten die Menge der Ungluͤcklichen, die ihnen ihr Vermoͤgen anvertraut hatten. Der einzige Blank, ein ſchlauer, thaͤtiger und unterrich- teter Geſchaͤftsmann, den man beſtaͤndig in ſeiner Schreibſtube findet, hat ſich erhalten, weil er zur rechten Zeit alle Verbindung mit dem Tepperſchen Hauſe aufhob und uͤberhaupt auf einem wirthſchaftlichern Fuße lebte. Seine Geſchaͤfte ſtehen zwar in dieſem Augenblicke fuͤr das Jnnland ſtill, aber es iſt aus Vorſicht, weil er noch nicht uͤberſehen kann, bis wohin und auf wen alles ſich die allgemeine Vermoͤ- genszerruͤttung erſtreckt hat; fuͤr das Ausland und von demſelben giebt und nimmt er Pa- piere nach wie vor.
Sein Haus iſt jetzt das erſte in Warſchau. An ihn ſchließen ſich ein paar andre vorher unbedeutende Wechsler, die theils aus dem Tepperſchen, theils aus dem Kabrit'ſchen Hauſe hervorgegangen ſind, und die ſich jetzt heben werden. Dangel, deſſen ich bey einer an- dern Gelegenheit weiter oben erwaͤhnt habe,
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ten die Menge der Ungluͤcklichen, die ihnen
ihr Vermoͤgen anvertraut hatten. Der einzige
Blank, ein ſchlauer, thaͤtiger und unterrich-
teter Geſchaͤftsmann, den man beſtaͤndig in
ſeiner Schreibſtube findet, hat ſich erhalten,
weil er zur rechten Zeit alle Verbindung mit
dem Tepperſchen Hauſe aufhob und uͤberhaupt
auf einem wirthſchaftlichern Fuße lebte. Seine
Geſchaͤfte ſtehen zwar in dieſem Augenblicke fuͤr
das Jnnland ſtill, aber es iſt aus Vorſicht,
weil er noch nicht uͤberſehen kann, bis wohin
und auf wen alles ſich die allgemeine Vermoͤ-
genszerruͤttung erſtreckt hat; fuͤr das Ausland
und von demſelben giebt und nimmt er Pa-
piere nach wie vor.
Sein Haus iſt jetzt das erſte in Warſchau.
An ihn ſchließen ſich ein paar andre vorher
unbedeutende Wechsler, die theils aus dem
Tepperſchen, theils aus dem Kabrit'ſchen Hauſe
hervorgegangen ſind, und die ſich jetzt heben
werden. Dangel, deſſen ich bey einer an-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/22>, abgerufen am 16.02.2025.
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