Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.Er stammte aus einer zwar adelichen, aber Er ſtammte aus einer zwar adelichen, aber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0184" n="174"/> <p>Er ſtammte aus einer zwar adelichen, aber<lb/> armen Familie. Als der juͤngere Sohn, war<lb/> er gezwungen, ſein Gluͤck auf der kirchlichen<lb/> Laufbahn zu ſuchen. Er ward Kanonikus von<lb/> Krakau unter Beguͤnſtigung des verſtorbenen<lb/> Biſchofs von Krakau. Man ſagt, er habe<lb/> ſich gegen dieſen ſeinen Wohlthaͤter zu einem<lb/> Benehmen und zu Raͤnken brauchen laſſen, die<lb/> den an ſich ſchwach gewordenen Kopf dieſes<lb/> Mannes vollends verruͤckten, und mithin deſ-<lb/> ſen Bisthum fruͤher fuͤr einen andern, der<lb/> darauf wartete, eroͤffneten. Wie dem auch ſeyn<lb/> mag, Kollontay ward hervorgezogen und ſtieg<lb/> bald zu der bedeutenden Stelle eines Kronre-<lb/> ferendars hinauf. Jn dieſer legte er den Grund<lb/> zu der Einſicht und den praktiſchen Kenntniſ-<lb/> ſen in Staatsgeſchaͤften, durch die er ſich eben-<lb/> falls von Jgnatz Potocki und Piatoli ſehr un-<lb/> terſchied. Er arbeitete mit der groͤßeſten Leich-<lb/> tigkeit, die durch natuͤrliche Anlagen eben ſo<lb/> ſehr, als durch erworbenen Geſchaͤftsblick be-<lb/> foͤrdert wurde. Da er, als Referendar, Rich-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [174/0184]
Er ſtammte aus einer zwar adelichen, aber
armen Familie. Als der juͤngere Sohn, war
er gezwungen, ſein Gluͤck auf der kirchlichen
Laufbahn zu ſuchen. Er ward Kanonikus von
Krakau unter Beguͤnſtigung des verſtorbenen
Biſchofs von Krakau. Man ſagt, er habe
ſich gegen dieſen ſeinen Wohlthaͤter zu einem
Benehmen und zu Raͤnken brauchen laſſen, die
den an ſich ſchwach gewordenen Kopf dieſes
Mannes vollends verruͤckten, und mithin deſ-
ſen Bisthum fruͤher fuͤr einen andern, der
darauf wartete, eroͤffneten. Wie dem auch ſeyn
mag, Kollontay ward hervorgezogen und ſtieg
bald zu der bedeutenden Stelle eines Kronre-
ferendars hinauf. Jn dieſer legte er den Grund
zu der Einſicht und den praktiſchen Kenntniſ-
ſen in Staatsgeſchaͤften, durch die er ſich eben-
falls von Jgnatz Potocki und Piatoli ſehr un-
terſchied. Er arbeitete mit der groͤßeſten Leich-
tigkeit, die durch natuͤrliche Anlagen eben ſo
ſehr, als durch erworbenen Geſchaͤftsblick be-
foͤrdert wurde. Da er, als Referendar, Rich-
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