Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.ihm nicht gedenkbar. Er bauete oder kaufte ihm nicht gedenkbar. Er bauete oder kaufte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="6"/> ihm nicht gedenkbar. Er bauete oder kaufte<lb/> demnach einen großen Pallaſt und zwey klei-<lb/> nere; er machte eines der glaͤnzendſten Haͤuſer<lb/> in Warſchau; er unterhielt eine Freundin und<lb/> ihren Mann, mit einer zahlreichen Verwandt-<lb/> ſchaft; er kam binnen Jahren nicht auf ſeine<lb/> Schreibſtube, wenigſtens in der Abſicht nicht,<lb/> um ſich uͤber den Lauf ſeiner Geſchaͤfte zu un-<lb/> terrichten; ſeine Buchhalter machten, was ſie<lb/> wollten; ſie wagten aus<hi rendition="#g">ſeiner</hi> Kaſſe Unter-<lb/> nehmungen fuͤr <hi rendition="#g">ihren</hi> Beutel, und mehrere<lb/> davon ſetzten ſich, mittelſt ſeiner — Vorſchuͤſſe,<lb/> auf ihre eigene Hand und fuͤhrten eigene<lb/> Wechsler, oder Großhaͤndler-Geſchaͤfte. Die<lb/> Leichtſinnigern darunter verthaten auch wohl<lb/><hi rendition="#g">ſein</hi> Geld auf eine unſinnige Art. Es iſt er-<lb/> wieſen, daß ſein erſter Buchhalter, Namens<lb/> S**, der, wenn ich nicht irre, jaͤhrlich zwey<lb/> tauſend Dukaten Gehalt hatte, einen Auf-<lb/> wand machte, der nicht mit acht tauſend be-<lb/> ſtritten werden konnte. Die Frau deſſelben<lb/> reiſete jaͤhrlich mit zwey vierſpaͤnnigen Wagen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0016]
ihm nicht gedenkbar. Er bauete oder kaufte
demnach einen großen Pallaſt und zwey klei-
nere; er machte eines der glaͤnzendſten Haͤuſer
in Warſchau; er unterhielt eine Freundin und
ihren Mann, mit einer zahlreichen Verwandt-
ſchaft; er kam binnen Jahren nicht auf ſeine
Schreibſtube, wenigſtens in der Abſicht nicht,
um ſich uͤber den Lauf ſeiner Geſchaͤfte zu un-
terrichten; ſeine Buchhalter machten, was ſie
wollten; ſie wagten ausſeiner Kaſſe Unter-
nehmungen fuͤr ihren Beutel, und mehrere
davon ſetzten ſich, mittelſt ſeiner — Vorſchuͤſſe,
auf ihre eigene Hand und fuͤhrten eigene
Wechsler, oder Großhaͤndler-Geſchaͤfte. Die
Leichtſinnigern darunter verthaten auch wohl
ſein Geld auf eine unſinnige Art. Es iſt er-
wieſen, daß ſein erſter Buchhalter, Namens
S**, der, wenn ich nicht irre, jaͤhrlich zwey
tauſend Dukaten Gehalt hatte, einen Auf-
wand machte, der nicht mit acht tauſend be-
ſtritten werden konnte. Die Frau deſſelben
reiſete jaͤhrlich mit zwey vierſpaͤnnigen Wagen,
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