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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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keit besitzen. Daher kommt es, daß diese Gat-
tung meist aus fremden Mädchen und Wei-
bern, besonders aus Französinnen, Jtaliene-
rinnen, (weniger aus Deutschen) besteht, die
als Kammerjungfern, oder als Putzmacherin-
nen, oder als Hofmeisterinnen, oder als
Schauspielerinnen nach Polen theils verschrie-
ben, theils schon in ihrer jetzigen Bestimmung,
von Reisen mitgebracht werden. Die Polinnen
selbst werden zu diesem Behufe weniger gesucht,
theils, weil diejenigen Klassen, die dergleichen
Subjekte stellen könnten, in Erziehung und
Bildung sehr zurück sind, theils, weil die Po-
len alles Fremde, auch in diesem Punkte, dem
Einheimischen vorziehen, theils, weil es präch-
tiger und vornehmer ist, eine italienische oder
französische Mätresse zu besitzen, theils endlich,
weil es der Eitelkeit schmeichelt, jemand um
sich zu haben, mit dem man sich in fremder
Sprache unterhalten kann. Erst, wenn solche
fremde Personen nicht zu haben sind, ent-
schließt man sich, polnische dazu taugliche Werk-

keit beſitzen. Daher kommt es, daß dieſe Gat-
tung meiſt aus fremden Maͤdchen und Wei-
bern, beſonders aus Franzoͤſinnen, Jtaliene-
rinnen, (weniger aus Deutſchen) beſteht, die
als Kammerjungfern, oder als Putzmacherin-
nen, oder als Hofmeiſterinnen, oder als
Schauſpielerinnen nach Polen theils verſchrie-
ben, theils ſchon in ihrer jetzigen Beſtimmung,
von Reiſen mitgebracht werden. Die Polinnen
ſelbſt werden zu dieſem Behufe weniger geſucht,
theils, weil diejenigen Klaſſen, die dergleichen
Subjekte ſtellen koͤnnten, in Erziehung und
Bildung ſehr zuruͤck ſind, theils, weil die Po-
len alles Fremde, auch in dieſem Punkte, dem
Einheimiſchen vorziehen, theils, weil es praͤch-
tiger und vornehmer iſt, eine italieniſche oder
franzoͤſiſche Maͤtreſſe zu beſitzen, theils endlich,
weil es der Eitelkeit ſchmeichelt, jemand um
ſich zu haben, mit dem man ſich in fremder
Sprache unterhalten kann. Erſt, wenn ſolche
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[52/0062] keit beſitzen. Daher kommt es, daß dieſe Gat- tung meiſt aus fremden Maͤdchen und Wei- bern, beſonders aus Franzoͤſinnen, Jtaliene- rinnen, (weniger aus Deutſchen) beſteht, die als Kammerjungfern, oder als Putzmacherin- nen, oder als Hofmeiſterinnen, oder als Schauſpielerinnen nach Polen theils verſchrie- ben, theils ſchon in ihrer jetzigen Beſtimmung, von Reiſen mitgebracht werden. Die Polinnen ſelbſt werden zu dieſem Behufe weniger geſucht, theils, weil diejenigen Klaſſen, die dergleichen Subjekte ſtellen koͤnnten, in Erziehung und Bildung ſehr zuruͤck ſind, theils, weil die Po- len alles Fremde, auch in dieſem Punkte, dem Einheimiſchen vorziehen, theils, weil es praͤch- tiger und vornehmer iſt, eine italieniſche oder franzoͤſiſche Maͤtreſſe zu beſitzen, theils endlich, weil es der Eitelkeit ſchmeichelt, jemand um ſich zu haben, mit dem man ſich in fremder Sprache unterhalten kann. Erſt, wenn ſolche fremde Perſonen nicht zu haben ſind, ent- ſchließt man ſich, polniſche dazu taugliche Werk-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/62>, abgerufen am 24.11.2024.