Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.männlichen Kabriolets so sehr, daß er sich ge- Zwar dauerte diese Verbindung nur wenig maͤnnlichen Kabriolets ſo ſehr, daß er ſich ge- Zwar dauerte dieſe Verbindung nur wenig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="24"/> maͤnnlichen Kabriolets ſo ſehr, daß er ſich ge-<lb/> fallen ließ, jedesmal hinter den beyden weibli-<lb/> chen zu fahren. So nahmen dieſe, auf eine<lb/> recht gottloſe Weiſe, die Bluͤthe der Neugier<lb/> und Aufmerkſamkeit jedesmal vorweg. Jndeſ-<lb/> ſen iſt gewiß, daß dieſe ſchoͤnen Weiber, mit<lb/> ihren kleinen tatariſchen Pferden, die ſie eben-<lb/> falls, doch nur zu vieren, ſelbſt lenkten, an<lb/> Schnelligkeit und Verwegenheit dem Prinzen<lb/> und ſeinen Freunden nichts nachgaben.</p><lb/> <p>Zwar dauerte dieſe Verbindung nur wenig<lb/> Tage, und ſie ſcheint durch den Umſtand, daß<lb/> ſechs Weiber, aber nur drey Maͤnner, daran<lb/> Theil nahmen, eben ſo kraͤftig untergraben<lb/> worden zu ſeyn, als durch die natuͤrliche Un-<lb/> beſtaͤndigkeit und Wechſelſucht der Weiber; in-<lb/> deſſen wirkte das Beyſpiel derſelben fort, und<lb/> man ſah noch lange drey, vier, ſechs Kabrio-<lb/> lette hintereinander, die theils in der Stadt<lb/> ſpatzieren fuhren, theils Ausfluͤchte nach den<lb/> Luſtoͤrtern um Warſchau machten. Um das<lb/> Mißverhaͤltniß zwiſchen der Zahl der Maͤnner<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0034]
maͤnnlichen Kabriolets ſo ſehr, daß er ſich ge-
fallen ließ, jedesmal hinter den beyden weibli-
chen zu fahren. So nahmen dieſe, auf eine
recht gottloſe Weiſe, die Bluͤthe der Neugier
und Aufmerkſamkeit jedesmal vorweg. Jndeſ-
ſen iſt gewiß, daß dieſe ſchoͤnen Weiber, mit
ihren kleinen tatariſchen Pferden, die ſie eben-
falls, doch nur zu vieren, ſelbſt lenkten, an
Schnelligkeit und Verwegenheit dem Prinzen
und ſeinen Freunden nichts nachgaben.
Zwar dauerte dieſe Verbindung nur wenig
Tage, und ſie ſcheint durch den Umſtand, daß
ſechs Weiber, aber nur drey Maͤnner, daran
Theil nahmen, eben ſo kraͤftig untergraben
worden zu ſeyn, als durch die natuͤrliche Un-
beſtaͤndigkeit und Wechſelſucht der Weiber; in-
deſſen wirkte das Beyſpiel derſelben fort, und
man ſah noch lange drey, vier, ſechs Kabrio-
lette hintereinander, die theils in der Stadt
ſpatzieren fuhren, theils Ausfluͤchte nach den
Luſtoͤrtern um Warſchau machten. Um das
Mißverhaͤltniß zwiſchen der Zahl der Maͤnner
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