Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.wird, daß sie nämlich vom Jndigenat und den S. 193, Zeile 14-15, ist das Wort verwitt- S. 197, Zeile 1 von oben und Zeile 4 von un- wird, daß ſie naͤmlich vom Jndigenat und den S. 193, Zeile 14-15, iſt das Wort verwitt- S. 197, Zeile 1 von oben und Zeile 4 von un- <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0235"/> wird, daß ſie naͤmlich vom Jndigenat und den<lb/> Staatswuͤrden ausgeſchloſſen ſeyen, iſt dahin zu<lb/> berichtigen: Nach der Konſtitution von 1736 wa-<lb/> ren ſie allerdings davon ausgeſchloſſen, aber ſeit<lb/> der von 1768, bey deren Abfaſſung Rußland und<lb/> Preußen ſich ihrer annahmen, koͤnnen ſie beydes<lb/> beſitzen, mithin auch Senatoren und Reichsboten<lb/> werden, auch Staroſteyen, doch <hi rendition="#g">ohne</hi> Gerichts-<lb/> barkeit inne haben. Diſſidentiſche Familien, die<lb/> dieſer Vorrechte ſeit Jahren genießen ſind: die<lb/><hi rendition="#g">Oliſar, Grabowski, Felkierzamb</hi> (Voͤl-<lb/> kerſam), <hi rendition="#g">Zyberz</hi> (Sievers), <hi rendition="#g">Golz, Roͤmer</hi><lb/> u. a. m.</p><lb/> <p>S. 193, Zeile 14-15, iſt das Wort <hi rendition="#g">verwitt-<lb/> wete</hi> auszuſtreichen, eben ſo in der Jnhaltsan-<lb/> zeige vorher S. 116, Z. 8.</p><lb/> <p>S. 197, Zeile 1 von oben und Zeile 4 von un-<lb/> ten, ſtatt <hi rendition="#g">Julie Potocki</hi>, lies <hi rendition="#g">Julie Po-<lb/> tocka</hi>. Der Korrektor hat dieſen Fehler hinein<lb/> gebeſſert, weil er ſich nicht erinnerte, daß das<lb/> „<hi rendition="#g">ki</hi>“ die maͤnnliche und das „<hi rendition="#g">ka</hi>“ die weibliche<lb/> Endung iſt, und daß mithin, wenn der Mann auch<lb/> Potock i heißt, ſeine Gemalin doch Potock a heißen<lb/> muͤſſe. Ueberhaupt bemerke ich noch fuͤr Unkun-<lb/> dige, daß dieß „<hi rendition="#g">ki</hi>“ und „<hi rendition="#g">ka</hi>“ in der polniſchen<lb/> Sprache, wenn es am Ende eines Namens ſteht,<lb/> das deutſche Wort „<hi rendition="#g">von</hi>“ ausdruckt, das die<lb/> Edelleute vor ihren Namen ſetzen; daß es mithin<lb/> ein ſtarker Pleonasmus und eine Sprachunrichtig-<lb/> keit zugleich iſt, wenn urſpruͤnglich polniſche Edel-<lb/> leute, die nach Deutſchland verpflanzt ſind, ſich,<lb/> z. B., <hi rendition="#g">von Mikorski, von Kaminski</hi> ꝛc.<lb/> ſchreiben. Denn Mikorski und Kaminski heißt:<lb/> der <hi rendition="#g">Mikorſiſche</hi>, der <hi rendition="#g">Kamin'ſche</hi> (<hi rendition="#aq">ſcil.</hi><lb/><hi rendition="#g">Herr</hi>) oder der <hi rendition="#g">Herr von Mikorz</hi>, der<lb/><hi rendition="#g">Herr von Kamin</hi>. Die Lief- und Kurlaͤnder<lb/> haben dieſe Art zu reden von ihren Nachbarn an-<lb/> genommen und ſie ſagen, im gemeinen Leben, ſehr<lb/> haͤufig, z. B. der <hi rendition="#g">Oberpahlen'ſche</hi> (Herr),<lb/> die <hi rendition="#g">Oberpahlen'ſche</hi> (Frau), der <hi rendition="#g">Leſtenſche</hi>,<lb/></p> </div> </div> </back> </text> </TEI> [0235]
wird, daß ſie naͤmlich vom Jndigenat und den
Staatswuͤrden ausgeſchloſſen ſeyen, iſt dahin zu
berichtigen: Nach der Konſtitution von 1736 wa-
ren ſie allerdings davon ausgeſchloſſen, aber ſeit
der von 1768, bey deren Abfaſſung Rußland und
Preußen ſich ihrer annahmen, koͤnnen ſie beydes
beſitzen, mithin auch Senatoren und Reichsboten
werden, auch Staroſteyen, doch ohne Gerichts-
barkeit inne haben. Diſſidentiſche Familien, die
dieſer Vorrechte ſeit Jahren genießen ſind: die
Oliſar, Grabowski, Felkierzamb (Voͤl-
kerſam), Zyberz (Sievers), Golz, Roͤmer
u. a. m.
S. 193, Zeile 14-15, iſt das Wort verwitt-
wete auszuſtreichen, eben ſo in der Jnhaltsan-
zeige vorher S. 116, Z. 8.
S. 197, Zeile 1 von oben und Zeile 4 von un-
ten, ſtatt Julie Potocki, lies Julie Po-
tocka. Der Korrektor hat dieſen Fehler hinein
gebeſſert, weil er ſich nicht erinnerte, daß das
„ki“ die maͤnnliche und das „ka“ die weibliche
Endung iſt, und daß mithin, wenn der Mann auch
Potock i heißt, ſeine Gemalin doch Potock a heißen
muͤſſe. Ueberhaupt bemerke ich noch fuͤr Unkun-
dige, daß dieß „ki“ und „ka“ in der polniſchen
Sprache, wenn es am Ende eines Namens ſteht,
das deutſche Wort „von“ ausdruckt, das die
Edelleute vor ihren Namen ſetzen; daß es mithin
ein ſtarker Pleonasmus und eine Sprachunrichtig-
keit zugleich iſt, wenn urſpruͤnglich polniſche Edel-
leute, die nach Deutſchland verpflanzt ſind, ſich,
z. B., von Mikorski, von Kaminski ꝛc.
ſchreiben. Denn Mikorski und Kaminski heißt:
der Mikorſiſche, der Kamin'ſche (ſcil.
Herr) oder der Herr von Mikorz, der
Herr von Kamin. Die Lief- und Kurlaͤnder
haben dieſe Art zu reden von ihren Nachbarn an-
genommen und ſie ſagen, im gemeinen Leben, ſehr
haͤufig, z. B. der Oberpahlen'ſche (Herr),
die Oberpahlen'ſche (Frau), der Leſtenſche,
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