Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.fort, und wer Ohren und Verstand hat, der Für Leser, welche die ältere französische Wo Galanterie der herrschende Ton ist, Die Grundlage der weiblichen Kleidung ist fort, und wer Ohren und Verſtand hat, der Fuͤr Leſer, welche die aͤltere franzoͤſiſche Wo Galanterie der herrſchende Ton iſt, Die Grundlage der weiblichen Kleidung iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0206" n="196"/> fort, und wer Ohren und Verſtand hat, der<lb/> hoͤrt und verſteht.</p><lb/> <p>Fuͤr Leſer, welche die aͤltere franzoͤſiſche<lb/> Sitte und Sprache kennen, habe ich genug<lb/> geſagt; fuͤr ſolche, die ſie nicht kennen, wuͤrde<lb/> ich, wenn ich ihnen uͤber die polniſche Galan-<lb/> terie ganz deutlich werden wollte, weitlaͤufti-<lb/> ger, als es am rechten Orte waͤre, ſeyn<lb/> muͤſſen.</p><lb/> <p>Wo Galanterie der herrſchende Ton iſt,<lb/> da findet man auch die hohe Schule der Mo-<lb/> den und des Putzes. Die Warſchauer Ele-<lb/> gants und Eleganten verwenden viel Zeit,<lb/> Nachdenken und Geld auf dieſe Dinge. Die<lb/> Weiber uͤbertreffen aber in dieſer Kunſt die<lb/> Maͤnner unendlich weit, und letztre ſind darin<lb/> wirklich noch beym A B C.</p><lb/> <p>Die Grundlage der weiblichen Kleidung iſt<lb/> die allgemeine, aus franzoͤſiſch-engliſchen Mo-<lb/> den zuſammengeſetzte: aber die Nebenverzie-<lb/> rungen ſind bey den Polinnen das Werk eig-<lb/> nen Geſchmacks und eigner Laune. Jm Kopf-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [196/0206]
fort, und wer Ohren und Verſtand hat, der
hoͤrt und verſteht.
Fuͤr Leſer, welche die aͤltere franzoͤſiſche
Sitte und Sprache kennen, habe ich genug
geſagt; fuͤr ſolche, die ſie nicht kennen, wuͤrde
ich, wenn ich ihnen uͤber die polniſche Galan-
terie ganz deutlich werden wollte, weitlaͤufti-
ger, als es am rechten Orte waͤre, ſeyn
muͤſſen.
Wo Galanterie der herrſchende Ton iſt,
da findet man auch die hohe Schule der Mo-
den und des Putzes. Die Warſchauer Ele-
gants und Eleganten verwenden viel Zeit,
Nachdenken und Geld auf dieſe Dinge. Die
Weiber uͤbertreffen aber in dieſer Kunſt die
Maͤnner unendlich weit, und letztre ſind darin
wirklich noch beym A B C.
Die Grundlage der weiblichen Kleidung iſt
die allgemeine, aus franzoͤſiſch-engliſchen Mo-
den zuſammengeſetzte: aber die Nebenverzie-
rungen ſind bey den Polinnen das Werk eig-
nen Geſchmacks und eigner Laune. Jm Kopf-
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