Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.keiten starrend, in dem geschmackvollesten An- L 2
keiten ſtarrend, in dem geſchmackvolleſten An- L 2
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keiten ſtarrend, in dem geſchmackvolleſten An-
zuge, am Abend des Neujahrstages, in ſeinem
großen Saale. Er pflegte in der Mitte des
reizvolleſten, glaͤnzendſten Cirkels, nicht als ein
geliebter Koͤnig, nein, als weit mehr — als
der angebetete Liebhaber von hundert der ſchoͤn-
ſten Weiber zu erſcheinen, die ſich ſelbſt ſchoͤ-
ner duͤnkten, als ſonſt, indem ſie ihm zu ge-
fallen ſtrebten! Welch ein trauriger Abſtich
am Neujahrstage 1792! Man wartete und
wartete, keine der bekannten ſchoͤnen Weiber
erſchien! Und als endlich die Fluͤgelthuͤren
aufgingen, trat niemand herein, als Eine fremde
Fuͤrſtin, die allerdings eine Menge anderer zu
uͤberſtrahlen und zu erſetzen gemacht war —
niemand, als die regierende Herzogin von Kur-
land, in Begleitung der Schweſter des Koͤnigs
und zwey oder drey anderer Damen! Es kam
nun heraus, daß die uͤbrige ſchoͤne Welt eine
ungeheure Verſchwoͤrung gegen den Koͤnig ge-
macht hatte, nicht vor ihm zu erſcheinen, weil
er — wie man ihn unverholen wiſſen ließ —
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