Geschlechtern, mit neuen Waaren oder alten Rechnungen, Maler, Poeten, und schamhafte Arme, Wappenstecher, Steinschneider, fremde Virtuosen, die zu Koncerten einladen, neu an- gekommene Haarkünstler aus Paris, Zahn- putzer und solche Subjecte hereintreten, ver- mengt mit bebänderten und besternten Herren, die durch die Frau auf den Mann zu wirken nicht verschmähen, mit Abbees, die Stöße von Zeitungen und Reichstagsverhandlungen vor- zulesen bereit sind, und mit Advocaten und Faciendenmachern, welche die Rechts- und Geldgeschäfte der durchlauchtigen Frau zu be- sorgen haben; oder ferner: sie hat einem Früh- stück in der Stadt, in Mokatow, in Marie- mont beyzuwohnen, das sie nicht versäumen darf; oder es ist eine anziehende Sitzung des Reichstags, deren Ausgang ihr sehr wichtig ist; oder es ist ein Pferdehändler mit englischen Pferden angekommen, die sie besehen muß; oder endlich: es werden Truppen gemustert, es ist eine Musik in St. Johannes, es sind
Geſchlechtern, mit neuen Waaren oder alten Rechnungen, Maler, Poeten, und ſchamhafte Arme, Wappenſtecher, Steinſchneider, fremde Virtuoſen, die zu Koncerten einladen, neu an- gekommene Haarkuͤnſtler aus Paris, Zahn- putzer und ſolche Subjecte hereintreten, ver- mengt mit bebaͤnderten und beſternten Herren, die durch die Frau auf den Mann zu wirken nicht verſchmaͤhen, mit Abbees, die Stoͤße von Zeitungen und Reichstagsverhandlungen vor- zuleſen bereit ſind, und mit Advocaten und Faciendenmachern, welche die Rechts- und Geldgeſchaͤfte der durchlauchtigen Frau zu be- ſorgen haben; oder ferner: ſie hat einem Fruͤh- ſtuͤck in der Stadt, in Mokatow, in Marie- mont beyzuwohnen, das ſie nicht verſaͤumen darf; oder es iſt eine anziehende Sitzung des Reichstags, deren Ausgang ihr ſehr wichtig iſt; oder es iſt ein Pferdehaͤndler mit engliſchen Pferden angekommen, die ſie beſehen muß; oder endlich: es werden Truppen gemuſtert, es iſt eine Muſik in St. Johannes, es ſind
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Geſchlechtern, mit neuen Waaren oder alten
Rechnungen, Maler, Poeten, und ſchamhafte
Arme, Wappenſtecher, Steinſchneider, fremde
Virtuoſen, die zu Koncerten einladen, neu an-
gekommene Haarkuͤnſtler aus Paris, Zahn-
putzer und ſolche Subjecte hereintreten, ver-
mengt mit bebaͤnderten und beſternten Herren,
die durch die Frau auf den Mann zu wirken
nicht verſchmaͤhen, mit Abbees, die Stoͤße von
Zeitungen und Reichstagsverhandlungen vor-
zuleſen bereit ſind, und mit Advocaten und
Faciendenmachern, welche die Rechts- und
Geldgeſchaͤfte der durchlauchtigen Frau zu be-
ſorgen haben; oder ferner: ſie hat einem Fruͤh-
ſtuͤck in der Stadt, in Mokatow, in Marie-
mont beyzuwohnen, das ſie nicht verſaͤumen
darf; oder es iſt eine anziehende Sitzung des
Reichstags, deren Ausgang ihr ſehr wichtig
iſt; oder es iſt ein Pferdehaͤndler mit engliſchen
Pferden angekommen, die ſie beſehen muß;
oder endlich: es werden Truppen gemuſtert,
es iſt eine Muſik in St. Johannes, es ſind
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/142>, abgerufen am 16.02.2025.
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