kosten mir zwey, wöchentlich zwey Dukaten. Der Mittagstisch, aus Suppe, Rindfleisch, Gemüse, Braten und Nachtisch bestehend, ko- stete 4, der Abendtisch, mit einer Schüssel weniger, 3 Gulden. Man hat hier auch Lohn- wagen für die Stadt, und Halbwagen für die umliegenden Gegenden, zu dem oben angege- benen Preise, bey der Hand. Die Aufwar- tung in diesem Hause ist gut; Möbel und Betten etc. sind sauber. Der Wein ist gut, obwohl, wie oben bemerkt, theuer; das Was- ser so klar und wohlschmeckend, wie wenige Brunnen in Warschau es geben. Vor Ueber- lauf gegen Bettler und liederliches Gesindel ist man hier sicherer, als anderwärts, weil an jedem der beyden Thore des Hofes, bey Tage und bey Nacht, Wächter stehen, die ein Auge auf verdächtige Herumstreicher haben. Auch des Nachts schläft man hier ruhiger, weil, nach 10 Uhr, kein Fuhrwerk mehr über den Hof darf; eine Wohlthat, deren man in den lebhaftern Theilen von Warschau nicht genießt,
koſten mir zwey, woͤchentlich zwey Dukaten. Der Mittagstiſch, aus Suppe, Rindfleiſch, Gemuͤſe, Braten und Nachtiſch beſtehend, ko- ſtete 4, der Abendtiſch, mit einer Schuͤſſel weniger, 3 Gulden. Man hat hier auch Lohn- wagen fuͤr die Stadt, und Halbwagen fuͤr die umliegenden Gegenden, zu dem oben angege- benen Preiſe, bey der Hand. Die Aufwar- tung in dieſem Hauſe iſt gut; Moͤbel und Betten ꝛc. ſind ſauber. Der Wein iſt gut, obwohl, wie oben bemerkt, theuer; das Waſ- ſer ſo klar und wohlſchmeckend, wie wenige Brunnen in Warſchau es geben. Vor Ueber- lauf gegen Bettler und liederliches Geſindel iſt man hier ſicherer, als anderwaͤrts, weil an jedem der beyden Thore des Hofes, bey Tage und bey Nacht, Waͤchter ſtehen, die ein Auge auf verdaͤchtige Herumſtreicher haben. Auch des Nachts ſchlaͤft man hier ruhiger, weil, nach 10 Uhr, kein Fuhrwerk mehr uͤber den Hof darf; eine Wohlthat, deren man in den lebhaftern Theilen von Warſchau nicht genießt,
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koſten mir zwey, woͤchentlich zwey Dukaten.
Der Mittagstiſch, aus Suppe, Rindfleiſch,
Gemuͤſe, Braten und Nachtiſch beſtehend, ko-
ſtete 4, der Abendtiſch, mit einer Schuͤſſel
weniger, 3 Gulden. Man hat hier auch Lohn-
wagen fuͤr die Stadt, und Halbwagen fuͤr die
umliegenden Gegenden, zu dem oben angege-
benen Preiſe, bey der Hand. Die Aufwar-
tung in dieſem Hauſe iſt gut; Moͤbel und
Betten ꝛc. ſind ſauber. Der Wein iſt gut,
obwohl, wie oben bemerkt, theuer; das Waſ-
ſer ſo klar und wohlſchmeckend, wie wenige
Brunnen in Warſchau es geben. Vor Ueber-
lauf gegen Bettler und liederliches Geſindel
iſt man hier ſicherer, als anderwaͤrts, weil an
jedem der beyden Thore des Hofes, bey Tage
und bey Nacht, Waͤchter ſtehen, die ein Auge
auf verdaͤchtige Herumſtreicher haben. Auch
des Nachts ſchlaͤft man hier ruhiger, weil,
nach 10 Uhr, kein Fuhrwerk mehr uͤber den
Hof darf; eine Wohlthat, deren man in den
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/169>, abgerufen am 22.07.2024.
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