eingetretene, zum Theil wandelbare Gitter, die über den Luftlöchern der Keller liegen, unterbrochen und in der That gefährlich. Jn manchen Straßen sind die Fußpfade auch mit Marmorplatten belegt, die aber theils auf der einen Seite versunken, theils in Stücke ge- sprengt sind, und einen ungewissen Schritt veranlassen. Da, wo dieses Seitenpflaster kläfft, wächst ungestört langes Gras hervor, außer an gewissen Stellen, die man erräth, und die zu keiner Zeit des Tages und in der Nacht mit Sicherheit zu betreten sind. Das Mittelpflaster ist nicht minder vernachläßigt, besonders in den entlegenern Straßen, in die vielleicht binnen Jahren kein Fuhrwerk kömmt, und die wie Wiesen grünen.
Die Bürgerhäuser in der Stadt sind ohne Ausnahme alt und räuchrig, und haben im untern Geschosse mehrentheils finstre Ge- wölbe oder Lauben, mit schwarzen, hölzernen Wetterdächern darüber. Der erste Stock hat meist immer zwey hohe und breite Fenster,
eingetretene, zum Theil wandelbare Gitter, die uͤber den Luftloͤchern der Keller liegen, unterbrochen und in der That gefaͤhrlich. Jn manchen Straßen ſind die Fußpfade auch mit Marmorplatten belegt, die aber theils auf der einen Seite verſunken, theils in Stuͤcke ge- ſprengt ſind, und einen ungewiſſen Schritt veranlaſſen. Da, wo dieſes Seitenpflaſter klaͤfft, waͤchſt ungeſtoͤrt langes Gras hervor, außer an gewiſſen Stellen, die man erraͤth, und die zu keiner Zeit des Tages und in der Nacht mit Sicherheit zu betreten ſind. Das Mittelpflaſter iſt nicht minder vernachlaͤßigt, beſonders in den entlegenern Straßen, in die vielleicht binnen Jahren kein Fuhrwerk koͤmmt, und die wie Wieſen gruͤnen.
Die Buͤrgerhaͤuſer in der Stadt ſind ohne Ausnahme alt und raͤuchrig, und haben im untern Geſchoſſe mehrentheils finſtre Ge- woͤlbe oder Lauben, mit ſchwarzen, hoͤlzernen Wetterdaͤchern daruͤber. Der erſte Stock hat meiſt immer zwey hohe und breite Fenſter,
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eingetretene, zum Theil wandelbare Gitter,
die uͤber den Luftloͤchern der Keller liegen,
unterbrochen und in der That gefaͤhrlich. Jn
manchen Straßen ſind die Fußpfade auch mit
Marmorplatten belegt, die aber theils auf der
einen Seite verſunken, theils in Stuͤcke ge-
ſprengt ſind, und einen ungewiſſen Schritt
veranlaſſen. Da, wo dieſes Seitenpflaſter
klaͤfft, waͤchſt ungeſtoͤrt langes Gras hervor,
außer an gewiſſen Stellen, die man erraͤth,
und die zu keiner Zeit des Tages und in der
Nacht mit Sicherheit zu betreten ſind. Das
Mittelpflaſter iſt nicht minder vernachlaͤßigt,
beſonders in den entlegenern Straßen, in die
vielleicht binnen Jahren kein Fuhrwerk koͤmmt,
und die wie Wieſen gruͤnen.
Die Buͤrgerhaͤuſer in der Stadt ſind
ohne Ausnahme alt und raͤuchrig, und haben
im untern Geſchoſſe mehrentheils finſtre Ge-
woͤlbe oder Lauben, mit ſchwarzen, hoͤlzernen
Wetterdaͤchern daruͤber. Der erſte Stock hat
meiſt immer zwey hohe und breite Fenſter,
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Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/96>, abgerufen am 16.02.2025.
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