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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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sters hervor gegangen und noch nicht einmal
mit Hausgeräth versehen war. Jch bekenne
gern, nichts ähnliches an Leichtigkeit in der
Zeichnung, an anspruchsloser Eleganz in der
Verzierung, und an Sorgfalt in der mecha-
nischen Ausführung des Maurers, des Zim-
mermanns und des Gypsarbeiters, gesehen
zu haben.

Jch würde aber getäuscht worden seyn,
wenn ich dies Gebäude für das Muster der
allgemeinen Bauart von Roveredo genommen
hätte. Man hat es kaum hinter sich, so sieht
man sich zwischen schwarzen, altmodischen,
drey- und vierstöckigen Häusern, in einer en-
gen Straße, die das Bild der meisten übrigen
ist, eingeschlossen, und dem Auge wird nur
noch hier und da durch einzelne gute Werke
der Baukunst Genuß geboten. Dafür hat
man aber den Anblick einer lebhaften Volks-
menge, die auf den Straßen und in den Häu-
sern geschäftig, und freylich wohl eben so viel
werth ist, als die schöne Vorderseite eines

ſters hervor gegangen und noch nicht einmal
mit Hausgeraͤth verſehen war. Jch bekenne
gern, nichts aͤhnliches an Leichtigkeit in der
Zeichnung, an anſpruchsloſer Eleganz in der
Verzierung, und an Sorgfalt in der mecha-
niſchen Ausfuͤhrung des Maurers, des Zim-
mermanns und des Gypsarbeiters, geſehen
zu haben.

Jch wuͤrde aber getaͤuſcht worden ſeyn,
wenn ich dies Gebaͤude fuͤr das Muſter der
allgemeinen Bauart von Roveredo genommen
haͤtte. Man hat es kaum hinter ſich, ſo ſieht
man ſich zwiſchen ſchwarzen, altmodiſchen,
drey- und vierſtoͤckigen Haͤuſern, in einer en-
gen Straße, die das Bild der meiſten uͤbrigen
iſt, eingeſchloſſen, und dem Auge wird nur
noch hier und da durch einzelne gute Werke
der Baukunſt Genuß geboten. Dafuͤr hat
man aber den Anblick einer lebhaften Volks-
menge, die auf den Straßen und in den Haͤu-
ſern geſchaͤftig, und freylich wohl eben ſo viel
werth iſt, als die ſchoͤne Vorderſeite eines

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[40/0048] ſters hervor gegangen und noch nicht einmal mit Hausgeraͤth verſehen war. Jch bekenne gern, nichts aͤhnliches an Leichtigkeit in der Zeichnung, an anſpruchsloſer Eleganz in der Verzierung, und an Sorgfalt in der mecha- niſchen Ausfuͤhrung des Maurers, des Zim- mermanns und des Gypsarbeiters, geſehen zu haben. Jch wuͤrde aber getaͤuſcht worden ſeyn, wenn ich dies Gebaͤude fuͤr das Muſter der allgemeinen Bauart von Roveredo genommen haͤtte. Man hat es kaum hinter ſich, ſo ſieht man ſich zwiſchen ſchwarzen, altmodiſchen, drey- und vierſtoͤckigen Haͤuſern, in einer en- gen Straße, die das Bild der meiſten uͤbrigen iſt, eingeſchloſſen, und dem Auge wird nur noch hier und da durch einzelne gute Werke der Baukunſt Genuß geboten. Dafuͤr hat man aber den Anblick einer lebhaften Volks- menge, die auf den Straßen und in den Haͤu- ſern geſchaͤftig, und freylich wohl eben ſo viel werth iſt, als die ſchoͤne Vorderſeite eines

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/48>, abgerufen am 21.11.2024.