zighettone (1 P.), über Zorlesko oder Ca- sal Pusturlengo (1 1/4 P.), über Lodi (1 P.), über Marignano (1 1/4 P.), auf Mayland (1 1/2 P.). Lodi ist eine der niedlichsten Städte, die mir auf dieser Reise vorgekommen sind; sie hat gerade, breite, reinliche, menschenreiche Straßen; artige, zwey- und dreystöckige Häu- ser; ein vortreffliches Pflaster; mit einem Worte, ein Aeußeres, welches das wahre Bild der Wohlhabenheit aufstellt.
Die Notitz ist schon ziemlich alt, daß der berühmte Parmesanische Käse im Lode- sanischen verfertigt wird, und alle ältere und neuere Erd- und Reisebeschreiber haben sie, mit einem fast lächerlichen Wetteifer, zum Unterricht ihrer Landsleute verzeichnet; den- noch ist sie (wie beruhigend für diese Erd- und Reisebeschreiber, besonders für den jüngsten!) noch nicht bis zu den deutschen Käsekrämern gedrungen, was geschehen seyn würde, wenn wir mit unsern Arbeiten schon so herunter wären, wie die Verfasser der Ritterromane.
zighettone (1 P.), uͤber Zorlesko oder Ca- sal Pusturlengo (1 ¼ P.), uͤber Lodi (1 P.), uͤber Marignano (1 ¼ P.), auf Mayland (1 ½ P.). Lodi iſt eine der niedlichſten Staͤdte, die mir auf dieſer Reiſe vorgekommen ſind; ſie hat gerade, breite, reinliche, menſchenreiche Straßen; artige, zwey- und dreyſtoͤckige Haͤu- ſer; ein vortreffliches Pflaſter; mit einem Worte, ein Aeußeres, welches das wahre Bild der Wohlhabenheit aufſtellt.
Die Notitz iſt ſchon ziemlich alt, daß der beruͤhmte Parmeſaniſche Kaͤſe im Lode- ſaniſchen verfertigt wird, und alle aͤltere und neuere Erd- und Reiſebeſchreiber haben ſie, mit einem faſt laͤcherlichen Wetteifer, zum Unterricht ihrer Landsleute verzeichnet; den- noch iſt ſie (wie beruhigend fuͤr dieſe Erd- und Reiſebeſchreiber, beſonders fuͤr den juͤngſten!) noch nicht bis zu den deutſchen Kaͤſekraͤmern gedrungen, was geſchehen ſeyn wuͤrde, wenn wir mit unſern Arbeiten ſchon ſo herunter waͤren, wie die Verfaſſer der Ritterromane.
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zighettone (1 P.), uͤber Zorlesko oder Ca-
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uͤber Marignano (1 ¼ P.), auf Mayland
(1 ½ P.). Lodi iſt eine der niedlichſten Staͤdte,
die mir auf dieſer Reiſe vorgekommen ſind;
ſie hat gerade, breite, reinliche, menſchenreiche
Straßen; artige, zwey- und dreyſtoͤckige Haͤu-
ſer; ein vortreffliches Pflaſter; mit einem
Worte, ein Aeußeres, welches das wahre Bild
der Wohlhabenheit aufſtellt.
Die Notitz iſt ſchon ziemlich alt, daß der
beruͤhmte Parmeſaniſche Kaͤſe im Lode-
ſaniſchen verfertigt wird, und alle aͤltere
und neuere Erd- und Reiſebeſchreiber haben
ſie, mit einem faſt laͤcherlichen Wetteifer, zum
Unterricht ihrer Landsleute verzeichnet; den-
noch iſt ſie (wie beruhigend fuͤr dieſe Erd- und
Reiſebeſchreiber, beſonders fuͤr den juͤngſten!)
noch nicht bis zu den deutſchen Kaͤſekraͤmern
gedrungen, was geſchehen ſeyn wuͤrde, wenn
wir mit unſern Arbeiten ſchon ſo herunter
waͤren, wie die Verfaſſer der Ritterromane.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/261>, abgerufen am 16.02.2025.
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