haben, und mit den deutschen Gerichtshöfen, die eiserne Briefe geben, vereinigen, um die Gerechtigkeit für diese Sitte zu ge- winnen.
Einige riesenhafte, gemalte Figuren, ein großer Heiliger, Christoph, und ein hoher Thurm, der mit zu den sieben oder acht Wunderthürmen Jtaliens gehört, verschönern noch, so gut sie können, diesen Platz. Der Pallast Maffei, der die obere schmale Seite desselben einnimmt, thut dies auf eine mehr befriedigende Art. Doch könnte er noch schö- ner seyn, wenn seine Vorderseite nicht zu sehr mit Zierrathen des Steinmetzen überla- den wäre. Die übrigen Häuser um diesen Platz sind meist ansehnlich genug, aber ver- altet, wie alle übrige, und ohne Merkwürdig- keiten in Absicht der Bauart. Nichts kann häßlicher seyn, als der Anblick ihrer Erdge- schosse an einem Sonntage, wenn die alten verwitterten Thüren und Fensterladen der Ge- wölbe geschlossen sind.
Siebentes Heft. G
haben, und mit den deutſchen Gerichtshoͤfen, die eiſerne Briefe geben, vereinigen, um die Gerechtigkeit fuͤr dieſe Sitte zu ge- winnen.
Einige rieſenhafte, gemalte Figuren, ein großer Heiliger, Chriſtoph, und ein hoher Thurm, der mit zu den ſieben oder acht Wunderthuͤrmen Jtaliens gehoͤrt, verſchoͤnern noch, ſo gut ſie koͤnnen, dieſen Platz. Der Pallaſt Maffei, der die obere ſchmale Seite deſſelben einnimmt, thut dies auf eine mehr befriedigende Art. Doch koͤnnte er noch ſchoͤ- ner ſeyn, wenn ſeine Vorderſeite nicht zu ſehr mit Zierrathen des Steinmetzen uͤberla- den waͤre. Die uͤbrigen Haͤuſer um dieſen Platz ſind meiſt anſehnlich genug, aber ver- altet, wie alle uͤbrige, und ohne Merkwuͤrdig- keiten in Abſicht der Bauart. Nichts kann haͤßlicher ſeyn, als der Anblick ihrer Erdge- ſchoſſe an einem Sonntage, wenn die alten verwitterten Thuͤren und Fenſterladen der Ge- woͤlbe geſchloſſen ſind.
Siebentes Heft. G
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haben, und mit den deutſchen Gerichtshoͤfen,
die eiſerne Briefe geben, vereinigen,
um die Gerechtigkeit fuͤr dieſe Sitte zu ge-
winnen.
Einige rieſenhafte, gemalte Figuren, ein
großer Heiliger, Chriſtoph, und ein hoher
Thurm, der mit zu den ſieben oder acht
Wunderthuͤrmen Jtaliens gehoͤrt, verſchoͤnern
noch, ſo gut ſie koͤnnen, dieſen Platz. Der
Pallaſt Maffei, der die obere ſchmale Seite
deſſelben einnimmt, thut dies auf eine mehr
befriedigende Art. Doch koͤnnte er noch ſchoͤ-
ner ſeyn, wenn ſeine Vorderſeite nicht zu
ſehr mit Zierrathen des Steinmetzen uͤberla-
den waͤre. Die uͤbrigen Haͤuſer um dieſen
Platz ſind meiſt anſehnlich genug, aber ver-
altet, wie alle uͤbrige, und ohne Merkwuͤrdig-
keiten in Abſicht der Bauart. Nichts kann
haͤßlicher ſeyn, als der Anblick ihrer Erdge-
ſchoſſe an einem Sonntage, wenn die alten
verwitterten Thuͤren und Fenſterladen der Ge-
woͤlbe geſchloſſen ſind.
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Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/105>, abgerufen am 16.02.2025.
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