Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.wurden ihr Führer zurück zu dem höheren Ursprung. Nicht selten stellen sich, in der Bilder- und Ge- ge- *) Wagnitz Moral in Beyspielen, 1ter Theil. **) Ebendaselbst. ***) Evert Luyksen.
wurden ihr Fuͤhrer zuruͤck zu dem hoͤheren Urſprung. Nicht ſelten ſtellen ſich, in der Bilder- und Ge- ge- *) Wagnitz Moral in Beyſpielen, 1ter Theil. **) Ebendaſelbſt. ***) Evert Luykſen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="66"/> wurden ihr Fuͤhrer zuruͤck zu dem hoͤheren Urſprung.<lb/> Bey einem in alle Laſter Verſunkenen, <note place="foot" n="*)">Wagnitz Moral in Beyſpielen, 1ter Theil.</note> allen wil-<lb/> den Leidenſchaften zum Spiele Hingegebenen, blieb, aus<lb/> fruͤher Kindheit her, die Erinnerung an eine einzige<lb/> beſſere Bewegung, an eine einzige beſſere Thraͤne,<lb/> welche die Ermahnung eines guten Vaters in ihm<lb/> geweckt hatte. Dieſe Erinnerung wollte niemals vor<lb/> aller Dialektik des Laſters entweichen, und ſie ward<lb/> dem Verirrten ein Fuͤhrer zur verlaſſenen Wahrheit<lb/> zuruͤck. Bey einem andern war es die Wirkung ei-<lb/> ner religioͤſen Handlung, welche ihn unter allen tie-<lb/> fen Verirrungen nie verließ, und ihn zuletzt zur ru-<lb/> higen Erkenntniß fuͤhrte. <note place="foot" n="**)">Ebendaſelbſt.</note> Wir werden hernach<lb/> mehrere Faͤlle ſolcher Art kennen lernen.</p><lb/> <p>Nicht ſelten ſtellen ſich, in der Bilder- und Ge-<lb/> ſtaltenſprache des Geiſtes, jene verſchiedenartigen Stim-<lb/> men, der Seele als beſondre, ſelbſtſtaͤndige Weſen<lb/> dar, und der gute oder ſchlimme Daͤmon wird dieſer<lb/> wirklich ſichtbar. Wir wollen hier nicht an die aus<lb/> alter und neuer Zeit bekannten, daher gehoͤrigen Faͤl-<lb/> le, nicht an die ſeltſamen Erſcheinungen des ſich ſel-<lb/> ber Sehens erinnern. Jenem hollaͤndiſchen Predi-<lb/> ger, <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#aq">Evert Luykſen.</hi></note> der aus unzulaͤnglicher Bedenklichkeit, ſein<lb/> etwas beſchwerliches, aber folgenreiches Amt aufge-<lb/> ben will, werden die Einwuͤrfe und Zurechtweiſungen<lb/> ſeines Gewiſſens von der Geſtalt eines fremden, un-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
wurden ihr Fuͤhrer zuruͤck zu dem hoͤheren Urſprung.
Bey einem in alle Laſter Verſunkenen, *) allen wil-
den Leidenſchaften zum Spiele Hingegebenen, blieb, aus
fruͤher Kindheit her, die Erinnerung an eine einzige
beſſere Bewegung, an eine einzige beſſere Thraͤne,
welche die Ermahnung eines guten Vaters in ihm
geweckt hatte. Dieſe Erinnerung wollte niemals vor
aller Dialektik des Laſters entweichen, und ſie ward
dem Verirrten ein Fuͤhrer zur verlaſſenen Wahrheit
zuruͤck. Bey einem andern war es die Wirkung ei-
ner religioͤſen Handlung, welche ihn unter allen tie-
fen Verirrungen nie verließ, und ihn zuletzt zur ru-
higen Erkenntniß fuͤhrte. **) Wir werden hernach
mehrere Faͤlle ſolcher Art kennen lernen.
Nicht ſelten ſtellen ſich, in der Bilder- und Ge-
ſtaltenſprache des Geiſtes, jene verſchiedenartigen Stim-
men, der Seele als beſondre, ſelbſtſtaͤndige Weſen
dar, und der gute oder ſchlimme Daͤmon wird dieſer
wirklich ſichtbar. Wir wollen hier nicht an die aus
alter und neuer Zeit bekannten, daher gehoͤrigen Faͤl-
le, nicht an die ſeltſamen Erſcheinungen des ſich ſel-
ber Sehens erinnern. Jenem hollaͤndiſchen Predi-
ger, ***) der aus unzulaͤnglicher Bedenklichkeit, ſein
etwas beſchwerliches, aber folgenreiches Amt aufge-
ben will, werden die Einwuͤrfe und Zurechtweiſungen
ſeines Gewiſſens von der Geſtalt eines fremden, un-
ge-
*) Wagnitz Moral in Beyſpielen, 1ter Theil.
**) Ebendaſelbſt.
***) Evert Luykſen.
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