Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.ziehung öfters Speisevertheiler, gerechter, liebreicher Freylich wurden auch jene sinnvollen und alten der *) Man sehe hierüber Friedrich Schlegels Werk
über die Lehre und Weisheit der Inder. ziehung oͤfters Speiſevertheiler, gerechter, liebreicher Freylich wurden auch jene ſinnvollen und alten der *) Man ſehe hieruͤber Friedrich Schlegels Werk
uͤber die Lehre und Weisheit der Inder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="50"/> ziehung oͤfters Speiſevertheiler, gerechter, liebreicher<lb/> Austheiler der Koſt. Ja ſelbſt die aus dem Leibe der<lb/> Titanen entſtandenen Menſchen wurden deßhalb als<lb/> Theile des Gottes betrachtet, weil die Titanen von<lb/> dem Fleiſche des Gottes gegeſſen hatten.</p><lb/> <p>Freylich wurden auch jene ſinnvollen und alten<lb/> Gebraͤuche ſchon von der fruͤheſten Zeit an, durch ei-<lb/> ne ſeltſame Sprachenverwirrung, von der wir in ei-<lb/> nem der naͤchſten Abſchnitte reden werden, auf die<lb/> mannichfaltigſte und graͤulichſte Weiſe entſtellt. Aus<lb/> Thieropfern wurden grauſame Menſchenopfer: die geiſt-<lb/> vollſten Bilder wurden zu Zerrbildern und Schreckge-<lb/> ſtalten, doch giebt es auch hier Mittel, die verzerrten<lb/> Theile zu einem kenntlichen Ganzen zu vereinen und<lb/> alle jene Zuͤge werden dann Belege zu der Wahrheit: daß<lb/> die aͤlteſte Zeit in prophetiſchem Geiſt Vieles erkannt, was<lb/> erſt ſpaͤt zur Erfuͤllung gekommen. Wir koͤnnten die-<lb/> ſes, wenn hier gerade (in einem Traumbuche) der<lb/> Ort dazu waͤre, noch aus mannichfaltigen Beyſpielen<lb/> zeigen, was auch bereits von Andern geſchehen iſt. <note place="foot" n="*)">Man ſehe hieruͤber <hi rendition="#g">Friedrich Schlegels</hi> Werk<lb/> uͤber die Lehre und Weisheit der Inder.</note><lb/> Selbſt das gefallene, ausgeartete Geſchlecht, ſcheint<lb/> ſich eine alte, heilige Offenbarung bewahrt zu haben.<lb/> Aber woher, auf welchem Wege, kam jene alte Of-<lb/> fenbarung? — Abermals durch das fleiſchgewordene<lb/> Wort, durch jenes goͤttliche Wort, das ſich ſelbſt<lb/> nach der Dionyſus-Lehre, als bunte Mannichfalttgkeit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0060]
ziehung oͤfters Speiſevertheiler, gerechter, liebreicher
Austheiler der Koſt. Ja ſelbſt die aus dem Leibe der
Titanen entſtandenen Menſchen wurden deßhalb als
Theile des Gottes betrachtet, weil die Titanen von
dem Fleiſche des Gottes gegeſſen hatten.
Freylich wurden auch jene ſinnvollen und alten
Gebraͤuche ſchon von der fruͤheſten Zeit an, durch ei-
ne ſeltſame Sprachenverwirrung, von der wir in ei-
nem der naͤchſten Abſchnitte reden werden, auf die
mannichfaltigſte und graͤulichſte Weiſe entſtellt. Aus
Thieropfern wurden grauſame Menſchenopfer: die geiſt-
vollſten Bilder wurden zu Zerrbildern und Schreckge-
ſtalten, doch giebt es auch hier Mittel, die verzerrten
Theile zu einem kenntlichen Ganzen zu vereinen und
alle jene Zuͤge werden dann Belege zu der Wahrheit: daß
die aͤlteſte Zeit in prophetiſchem Geiſt Vieles erkannt, was
erſt ſpaͤt zur Erfuͤllung gekommen. Wir koͤnnten die-
ſes, wenn hier gerade (in einem Traumbuche) der
Ort dazu waͤre, noch aus mannichfaltigen Beyſpielen
zeigen, was auch bereits von Andern geſchehen iſt. *)
Selbſt das gefallene, ausgeartete Geſchlecht, ſcheint
ſich eine alte, heilige Offenbarung bewahrt zu haben.
Aber woher, auf welchem Wege, kam jene alte Of-
fenbarung? — Abermals durch das fleiſchgewordene
Wort, durch jenes goͤttliche Wort, das ſich ſelbſt
nach der Dionyſus-Lehre, als bunte Mannichfalttgkeit
der
*) Man ſehe hieruͤber Friedrich Schlegels Werk
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