Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.Eben so jener Shiwa Dionichi, welcher nach dem Re- von *) Derselbe, u. a. O. **) Ebendaselbst, P. 351.
Eben ſo jener Shiwa Dionichi, welcher nach dem Re- von *) Derſelbe, u. a. O. **) Ebendaſelbſt, P. 351.
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Eben ſo jener Shiwa Dionichi, welcher nach dem Re-
ligionsſyſtem der Inder die zweyte Perſon der grof-
fenbarten Gottheit iſt. Dieſer muß als ſinnlich offen-
bar gewordener Gott, das haͤrteſte Loos der Sterblich-
keit, und den Toy ſelber erdulden. *) Auch jener Sohn
des Gottes der Goͤtter, Zagreus, welchem der ewige
Vater den Sitz unmittelbar neben ſeinem Throne und
ſelbſt die Zeichen ſeiner hoͤchſten Macht verliehen, wird
auf grauſame Weiſe von den Titanen getoͤdtet, **)
und jener perſiſche Mithras, der als Weltenſchoͤpfer,
als Hervorbringer der bunten Mannigfaltigkeit der
Dinge und Beſchuͤtzer und Erhalter verehrt wird, muß
als Stier Abudad unter der Hand des Ahriman ſter-
ben. So hat das Alterthum jene Anſicht von der
Menſchwerdung des Goͤttlichen und von dem Loos der
Erniedrigung, welches daſſelbe in dieſem Zuſtande er-
duldet, auf verſchiedene Weiſe, in den mannigfaltigſten
bunteſten Sagen dargeſtellt und ausgebildet. Aber an
jene Anſicht ſchloß ſich eine andre eben ſo bedeutungs-
volle an. Jener Menſch gewordene Gott erſcheinet
nicht allein als Richter der Todten, als Herrſcher der
Unterwelt, ſondern als Erretter vom Tode, Befreyer
aus den Banden der Sterblichkeit, Fuͤhrer zuruͤck
zu dem goͤttlichen Urſprunge. Jener Gott, der in den
Myſterien bald als Dionyſos bald als Perſephone ver-
ſinnlicht wurde, war Schoͤpfer der Seelen und Lenker
ihres Schickſals, als Hades groͤßter Wohlthaͤter der
von
*) Derſelbe, u. a. O.
**) Ebendaſelbſt, P. 351.
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