Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Lebens andauerte *), und dieselbe Wirkung brachte in
andern Fällen der Anblick eines betenden Wilden, ja
bey einer heiligen Seele in früher Kindheit das öftere
Aussprechen des unverstandenen Wortes Ewigkeit her-
vor **). Einmal wurde jene unvergängliche Empfin-
dung durch die bedeutungsvollen Worte eines geliebten
Kindes ***), in andern Fällen durch Errettung aus
Lebensgefahr *a), beym Genuß des Abendmales, in
einer einsamen Nacht *b), bey dem Verrichten einer
vielleicht ungewohnen religiösen Handlung *c) erweckt.
Nicht selten ist, auf eine merkwürdige Weise, der beym
Wachen gegen jede andre Stimme verschlossene innere
Sinn, durch öfters wiederkehrende bedeutungsvolle
Träume eröffnet worden, welche ein nie empfundenes
Entzücken zurück ließen *d), oder die merkwürdige Ge-
müthsveränderung geschah auf einmal, beym Erwa-
chen *e). Ja in einem gewissen, wohlbekannten Falle

wur-
*) Lorenz, von der Auferstehung, Terstegen, B. II.
**) Jenes bey Gichtel, dieß bey der Mutter Therese.
***) Historie der Wiedergebornen, Th. I. S. 1.
*a) Ebend. S. 127, Th. 4. S. 45 u. f.
*b) Leben des Fr. Schulze, des bekannten Juden-
missionärs.
*c) Leben der Catharina von Genua.
*d) Historie der Wiedergebornen, Th. I. S. 105 und
besonders 143.
*e) Ebend. S. 132 und V. S. 175.
12

Lebens andauerte *), und dieſelbe Wirkung brachte in
andern Faͤllen der Anblick eines betenden Wilden, ja
bey einer heiligen Seele in fruͤher Kindheit das oͤftere
Ausſprechen des unverſtandenen Wortes Ewigkeit her-
vor **). Einmal wurde jene unvergaͤngliche Empfin-
dung durch die bedeutungsvollen Worte eines geliebten
Kindes ***), in andern Faͤllen durch Errettung aus
Lebensgefahr *a), beym Genuß des Abendmales, in
einer einſamen Nacht *b), bey dem Verrichten einer
vielleicht ungewohnen religioͤſen Handlung *c) erweckt.
Nicht ſelten iſt, auf eine merkwuͤrdige Weiſe, der beym
Wachen gegen jede andre Stimme verſchloſſene innere
Sinn, durch oͤfters wiederkehrende bedeutungsvolle
Traͤume eroͤffnet worden, welche ein nie empfundenes
Entzuͤcken zuruͤck ließen *d), oder die merkwuͤrdige Ge-
muͤthsveraͤnderung geſchah auf einmal, beym Erwa-
chen *e). Ja in einem gewiſſen, wohlbekannten Falle

wur-
*) Lorenz, von der Auferſtehung, Terſtegen, B. II.
**) Jenes bey Gichtel, dieß bey der Mutter Thereſe.
***) Hiſtorie der Wiedergebornen, Th. I. S. 1.
*a) Ebend. S. 127, Th. 4. S. 45 u. f.
*b) Leben des Fr. Schulze, des bekannten Juden-
miſſionaͤrs.
*c) Leben der Catharina von Genua.
*d) Hiſtorie der Wiedergebornen, Th. I. S. 105 und
beſonders 143.
*e) Ebend. S. 132 und V. S. 175.
12
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0187" n="177"/>
Lebens andauerte <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Lorenz</hi>, von der Aufer&#x017F;tehung, Ter&#x017F;tegen, B. <hi rendition="#aq">II.</hi></note>, und die&#x017F;elbe Wirkung brachte in<lb/>
andern Fa&#x0364;llen der Anblick eines betenden Wilden, ja<lb/>
bey einer heiligen Seele in fru&#x0364;her Kindheit das o&#x0364;ftere<lb/>
Aus&#x017F;prechen des unver&#x017F;tandenen Wortes Ewigkeit her-<lb/>
vor <note place="foot" n="**)">Jenes bey Gichtel, dieß bey der Mutter There&#x017F;e.</note>. Einmal wurde jene unverga&#x0364;ngliche Empfin-<lb/>
dung durch die bedeutungsvollen Worte eines geliebten<lb/>
Kindes <note place="foot" n="***)">Hi&#x017F;torie der Wiedergebornen, Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 1.</note>, in andern Fa&#x0364;llen durch Errettung aus<lb/>
Lebensgefahr <note place="foot" n="*a)">Ebend. S. 127, Th. 4. S. 45 u. f.</note>, beym Genuß des Abendmales, in<lb/>
einer ein&#x017F;amen Nacht <note place="foot" n="*b)">Leben des Fr. <hi rendition="#g">Schulze</hi>, des bekannten Juden-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;iona&#x0364;rs.</note>, bey dem Verrichten einer<lb/>
vielleicht ungewohnen religio&#x0364;&#x017F;en Handlung <note place="foot" n="*c)">Leben der Catharina von Genua.</note> erweckt.<lb/>
Nicht &#x017F;elten i&#x017F;t, auf eine merkwu&#x0364;rdige Wei&#x017F;e, der beym<lb/>
Wachen gegen jede andre Stimme ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene innere<lb/>
Sinn, durch o&#x0364;fters wiederkehrende bedeutungsvolle<lb/>
Tra&#x0364;ume ero&#x0364;ffnet worden, welche ein nie empfundenes<lb/>
Entzu&#x0364;cken zuru&#x0364;ck ließen <note place="foot" n="*d)">Hi&#x017F;torie der Wiedergebornen, Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 105 und<lb/>
be&#x017F;onders 143.</note>, oder die merkwu&#x0364;rdige Ge-<lb/>
mu&#x0364;thsvera&#x0364;nderung ge&#x017F;chah auf einmal, beym Erwa-<lb/>
chen <note place="foot" n="*e)">Ebend. S. 132 und <hi rendition="#aq">V.</hi> S. 175.</note>. Ja in einem gewi&#x017F;&#x017F;en, wohlbekannten Falle<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">12</fw><fw place="bottom" type="catch">wur-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0187] Lebens andauerte *), und dieſelbe Wirkung brachte in andern Faͤllen der Anblick eines betenden Wilden, ja bey einer heiligen Seele in fruͤher Kindheit das oͤftere Ausſprechen des unverſtandenen Wortes Ewigkeit her- vor **). Einmal wurde jene unvergaͤngliche Empfin- dung durch die bedeutungsvollen Worte eines geliebten Kindes ***), in andern Faͤllen durch Errettung aus Lebensgefahr *a), beym Genuß des Abendmales, in einer einſamen Nacht *b), bey dem Verrichten einer vielleicht ungewohnen religioͤſen Handlung *c) erweckt. Nicht ſelten iſt, auf eine merkwuͤrdige Weiſe, der beym Wachen gegen jede andre Stimme verſchloſſene innere Sinn, durch oͤfters wiederkehrende bedeutungsvolle Traͤume eroͤffnet worden, welche ein nie empfundenes Entzuͤcken zuruͤck ließen *d), oder die merkwuͤrdige Ge- muͤthsveraͤnderung geſchah auf einmal, beym Erwa- chen *e). Ja in einem gewiſſen, wohlbekannten Falle wur- *) Lorenz, von der Auferſtehung, Terſtegen, B. II. **) Jenes bey Gichtel, dieß bey der Mutter Thereſe. ***) Hiſtorie der Wiedergebornen, Th. I. S. 1. *a) Ebend. S. 127, Th. 4. S. 45 u. f. *b) Leben des Fr. Schulze, des bekannten Juden- miſſionaͤrs. *c) Leben der Catharina von Genua. *d) Hiſtorie der Wiedergebornen, Th. I. S. 105 und beſonders 143. *e) Ebend. S. 132 und V. S. 175. 12

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/187
Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/187>, abgerufen am 25.11.2024.