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Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.

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die lebendigen Einflüsse einer fernen und nahen, gei-
stigen und körperlichen Welt zuführt. In dem Kreise
des täglichen Bedürfnisses, scheint das Gefühl für
Wärme und Kälte dem Gangliensysteme vorzüglich
zuzukommen, so wie die Erscheinungen des sogenann-
ten Gemeingefühles, z. B. das Bemerken eines na-
hen Gegenstandes im Dunklen, das kitzelnde Gefühl
auf der Haut eines Schlafenden, wenn sich ihm ein
Anderer mit der Hand nähert, die Erscheinungen der
Sympathie und Antipathie. *) In gewissen körper-
lichen Zuständen zeigt sich selbst noch beym Menschen,
der Wirkungskreis jenes Sinnes so erweitert, daß be-
vorstehende Witterungsveränderungen, ziemlich ferne
Metalle oder Wassermassen, Feuersbrünste und ähn-
liche Begebenheiten in einer ziemlich großen Ferne
wahrgenommen werden. **) Auffallender als irgend-
wo zeigt sich jenes, nicht vom Cerebral- sondern aus-
schließend vom Gangliensystem abhängende Ferngefühl
in dem Zustande des magnetischen Hellsehens. Jene
Schranken, welche die Körperlichkeit zwischen zwey
verschiedenen Individuen feststellet, sind in diesem Zu-
stande aufgehoben, die Seele jener innerlich Eröfne-
ten, wird mit der Seele des Magnetiseurs Eine und
dieselbe, sie weiß nicht bloß alle seine Gedanken, ließt
in seiner Seele Alles, was ihn bekümmert und er-

freut,
*) Ein sehr merkwürdiges Beyspiel von Sympathie bey
Kluge a. a. O. S. 304, und ähnliche bey demselben
noch anderwärts!
**) Ausgezeichnetes Ferngefühl einer Taubstummen, bey
Klugt, nach Rahn, S. 295.

die lebendigen Einfluͤſſe einer fernen und nahen, gei-
ſtigen und koͤrperlichen Welt zufuͤhrt. In dem Kreiſe
des taͤglichen Beduͤrfniſſes, ſcheint das Gefuͤhl fuͤr
Waͤrme und Kaͤlte dem Ganglienſyſteme vorzuͤglich
zuzukommen, ſo wie die Erſcheinungen des ſogenann-
ten Gemeingefuͤhles, z. B. das Bemerken eines na-
hen Gegenſtandes im Dunklen, das kitzelnde Gefuͤhl
auf der Haut eines Schlafenden, wenn ſich ihm ein
Anderer mit der Hand naͤhert, die Erſcheinungen der
Sympathie und Antipathie. *) In gewiſſen koͤrper-
lichen Zuſtaͤnden zeigt ſich ſelbſt noch beym Menſchen,
der Wirkungskreis jenes Sinnes ſo erweitert, daß be-
vorſtehende Witterungsveraͤnderungen, ziemlich ferne
Metalle oder Waſſermaſſen, Feuersbruͤnſte und aͤhn-
liche Begebenheiten in einer ziemlich großen Ferne
wahrgenommen werden. **) Auffallender als irgend-
wo zeigt ſich jenes, nicht vom Cerebral- ſondern aus-
ſchließend vom Ganglienſyſtem abhaͤngende Ferngefuͤhl
in dem Zuſtande des magnetiſchen Hellſehens. Jene
Schranken, welche die Koͤrperlichkeit zwiſchen zwey
verſchiedenen Individuen feſtſtellet, ſind in dieſem Zu-
ſtande aufgehoben, die Seele jener innerlich Eroͤfne-
ten, wird mit der Seele des Magnetiſeurs Eine und
dieſelbe, ſie weiß nicht bloß alle ſeine Gedanken, ließt
in ſeiner Seele Alles, was ihn bekuͤmmert und er-

freut,
*) Ein ſehr merkwuͤrdiges Beyſpiel von Sympathie bey
Kluge a. a. O. S. 304, und aͤhnliche bey demſelben
noch anderwaͤrts!
**) Ausgezeichnetes Ferngefuͤhl einer Taubſtummen, bey
Klugt, nach Rahn, S. 295.
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[133/0143] die lebendigen Einfluͤſſe einer fernen und nahen, gei- ſtigen und koͤrperlichen Welt zufuͤhrt. In dem Kreiſe des taͤglichen Beduͤrfniſſes, ſcheint das Gefuͤhl fuͤr Waͤrme und Kaͤlte dem Ganglienſyſteme vorzuͤglich zuzukommen, ſo wie die Erſcheinungen des ſogenann- ten Gemeingefuͤhles, z. B. das Bemerken eines na- hen Gegenſtandes im Dunklen, das kitzelnde Gefuͤhl auf der Haut eines Schlafenden, wenn ſich ihm ein Anderer mit der Hand naͤhert, die Erſcheinungen der Sympathie und Antipathie. *) In gewiſſen koͤrper- lichen Zuſtaͤnden zeigt ſich ſelbſt noch beym Menſchen, der Wirkungskreis jenes Sinnes ſo erweitert, daß be- vorſtehende Witterungsveraͤnderungen, ziemlich ferne Metalle oder Waſſermaſſen, Feuersbruͤnſte und aͤhn- liche Begebenheiten in einer ziemlich großen Ferne wahrgenommen werden. **) Auffallender als irgend- wo zeigt ſich jenes, nicht vom Cerebral- ſondern aus- ſchließend vom Ganglienſyſtem abhaͤngende Ferngefuͤhl in dem Zuſtande des magnetiſchen Hellſehens. Jene Schranken, welche die Koͤrperlichkeit zwiſchen zwey verſchiedenen Individuen feſtſtellet, ſind in dieſem Zu- ſtande aufgehoben, die Seele jener innerlich Eroͤfne- ten, wird mit der Seele des Magnetiſeurs Eine und dieſelbe, ſie weiß nicht bloß alle ſeine Gedanken, ließt in ſeiner Seele Alles, was ihn bekuͤmmert und er- freut, *) Ein ſehr merkwuͤrdiges Beyſpiel von Sympathie bey Kluge a. a. O. S. 304, und aͤhnliche bey demſelben noch anderwaͤrts! **) Ausgezeichnetes Ferngefuͤhl einer Taubſtummen, bey Klugt, nach Rahn, S. 295.

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/143>, abgerufen am 22.11.2024.