fende Natur, deren Organe und Symbole sie gewor- den, ganzen Völkern und kunftigen Jahrtausenden die hohe Gabe der Cultur und der heiligen Gebräuche ver- liehen, waren sie ein wahrhaftes Abbild des Göttlichen und sind unsterblich geworden wie die Natur. Es hat hierin das Alterthum eine viel wahrhaftere Ansicht von der Bestimmung der Könige (Stellvertreter des Göttli- chen auf Erden zu seyn) gezeigt, als die neuere Zeit -- -- -- ja wenn in der Klarheit der künftigen Jahr- tausende der Ruhm einer solchen neueren Größe zer- rinnen wird wie Rauch, stehen jene glänzend wie ho- he Eisgebirge.
So war, was jezt nur Einzelne beschäftigt, in der ältern Zeit die höchste Angelegenheit ganzer Völker, der erhabenste Beruf ihrer Könige, und was jezt als Wissenschaft mehr äußerlich ist, war aufs innigste mit dem Wesen und ganzem Daseyn des Menschen verwebt. Es führt uns dieses auf den tiefen Ursprung jenes äl- testen Naturcultus, von welchem wir in der nächsten Vorlesung handeln werden.
fende Natur, deren Organe und Symbole ſie gewor- den, ganzen Voͤlkern und kunftigen Jahrtauſenden die hohe Gabe der Cultur und der heiligen Gebraͤuche ver- liehen, waren ſie ein wahrhaftes Abbild des Goͤttlichen und ſind unſterblich geworden wie die Natur. Es hat hierin das Alterthum eine viel wahrhaftere Anſicht von der Beſtimmung der Koͤnige (Stellvertreter des Goͤttli- chen auf Erden zu ſeyn) gezeigt, als die neuere Zeit — — — ja wenn in der Klarheit der kuͤnftigen Jahr- tauſende der Ruhm einer ſolchen neueren Groͤße zer- rinnen wird wie Rauch, ſtehen jene glaͤnzend wie ho- he Eisgebirge.
So war, was jezt nur Einzelne beſchaͤftigt, in der aͤltern Zeit die hoͤchſte Angelegenheit ganzer Voͤlker, der erhabenſte Beruf ihrer Koͤnige, und was jezt als Wiſſenſchaft mehr aͤußerlich iſt, war aufs innigſte mit dem Weſen und ganzem Daſeyn des Menſchen verwebt. Es fuͤhrt uns dieſes auf den tiefen Urſprung jenes aͤl- teſten Naturcultus, von welchem wir in der naͤchſten Vorleſung handeln werden.
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fende Natur, deren Organe und Symbole ſie gewor-
den, ganzen Voͤlkern und kunftigen Jahrtauſenden die
hohe Gabe der Cultur und der heiligen Gebraͤuche ver-
liehen, waren ſie ein wahrhaftes Abbild des Goͤttlichen
und ſind unſterblich geworden wie die Natur. Es hat
hierin das Alterthum eine viel wahrhaftere Anſicht von
der Beſtimmung der Koͤnige (Stellvertreter des Goͤttli-
chen auf Erden zu ſeyn) gezeigt, als die neuere Zeit
— — — ja wenn in der Klarheit der kuͤnftigen Jahr-
tauſende der Ruhm einer ſolchen neueren Groͤße zer-
rinnen wird wie Rauch, ſtehen jene glaͤnzend wie ho-
he Eisgebirge.
So war, was jezt nur Einzelne beſchaͤftigt, in
der aͤltern Zeit die hoͤchſte Angelegenheit ganzer Voͤlker,
der erhabenſte Beruf ihrer Koͤnige, und was jezt als
Wiſſenſchaft mehr aͤußerlich iſt, war aufs innigſte mit
dem Weſen und ganzem Daſeyn des Menſchen verwebt.
Es fuͤhrt uns dieſes auf den tiefen Urſprung jenes aͤl-
teſten Naturcultus, von welchem wir in der naͤchſten
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/71>, abgerufen am 27.11.2024.
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