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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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hen der schönsten Blüthe eines noch jugendlichen Da-
seyns, an dessen frühesten Eingang noch andre stehen,
welche noch eben aus dem allgemeinen Element der Kör-
perwelt, in ihren ersten, noch undeutlichen Umrissen her-
vortreten. Es scheinen aber auch die einzelnen Plane-
tensysteme, und in ihnen wieder die verschiedenen
Weltkörper, von einer ähnlichen ungleichen Vollen-
dung, und einige der letzteren sind schon der äußersten
Gränze des planetarischen Daseyns nahe, während
andre noch in der ersten Ausbildung desselben begriffen
sind. Es verhält sich hiermit, wie mit den einzelnen
Theilen des lebenden organischen Körpers, von welchen
sich auch die minder selbstständigen viel früher ausbil-
den, andre später, während zuletzt doch alle zugleich
mit dem Ganzen untergehen.

So wurde aus diesen zuerst aufgestellten Thatsa-
chen erkannt, daß jener schaffende Lebensgeist, welcher
auch diese Welt einst aus ihrem Element hervorgeru-
fen, nie ruhet; sondern ewig in neuen Schöpfungen
begriffen, ist sein Tagewerk eben so ewig und endlos
der Zeit als dem Raume nach. Er ist es, welcher
diese hier erweckend aus dem Schlummer der Elemen-
te, in jenen das Leben seiner letzten Vollendung, und
der neuen, immer höheren Verwandlung entgegen
führt.

Hierauf sahen wir, wie die einzelnen Weltkörper
unsres Systems einem allgemeinen Gesetz gehorchen,
und wie nicht allein jeder einzelne mit dem nächst vor-
hergehenden und mit dem darauf folgenden in einem
genauen Zusammenhang steht, sondern wie alle Glie-
der des Systems, durch die Scheidung in zween Rei-
hen, in eine innige Beziehung und Wechselwirkung tre-

hen der ſchoͤnſten Bluͤthe eines noch jugendlichen Da-
ſeyns, an deſſen fruͤheſten Eingang noch andre ſtehen,
welche noch eben aus dem allgemeinen Element der Koͤr-
perwelt, in ihren erſten, noch undeutlichen Umriſſen her-
vortreten. Es ſcheinen aber auch die einzelnen Plane-
tenſyſteme, und in ihnen wieder die verſchiedenen
Weltkoͤrper, von einer aͤhnlichen ungleichen Vollen-
dung, und einige der letzteren ſind ſchon der aͤußerſten
Graͤnze des planetariſchen Daſeyns nahe, waͤhrend
andre noch in der erſten Ausbildung deſſelben begriffen
ſind. Es verhaͤlt ſich hiermit, wie mit den einzelnen
Theilen des lebenden organiſchen Koͤrpers, von welchen
ſich auch die minder ſelbſtſtaͤndigen viel fruͤher ausbil-
den, andre ſpaͤter, waͤhrend zuletzt doch alle zugleich
mit dem Ganzen untergehen.

So wurde aus dieſen zuerſt aufgeſtellten Thatſa-
chen erkannt, daß jener ſchaffende Lebensgeiſt, welcher
auch dieſe Welt einſt aus ihrem Element hervorgeru-
fen, nie ruhet; ſondern ewig in neuen Schoͤpfungen
begriffen, iſt ſein Tagewerk eben ſo ewig und endlos
der Zeit als dem Raume nach. Er iſt es, welcher
dieſe hier erweckend aus dem Schlummer der Elemen-
te, in jenen das Leben ſeiner letzten Vollendung, und
der neuen, immer hoͤheren Verwandlung entgegen
fuͤhrt.

Hierauf ſahen wir, wie die einzelnen Weltkoͤrper
unſres Syſtems einem allgemeinen Geſetz gehorchen,
und wie nicht allein jeder einzelne mit dem naͤchſt vor-
hergehenden und mit dem darauf folgenden in einem
genauen Zuſammenhang ſteht, ſondern wie alle Glie-
der des Syſtems, durch die Scheidung in zween Rei-
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[373/0387] hen der ſchoͤnſten Bluͤthe eines noch jugendlichen Da- ſeyns, an deſſen fruͤheſten Eingang noch andre ſtehen, welche noch eben aus dem allgemeinen Element der Koͤr- perwelt, in ihren erſten, noch undeutlichen Umriſſen her- vortreten. Es ſcheinen aber auch die einzelnen Plane- tenſyſteme, und in ihnen wieder die verſchiedenen Weltkoͤrper, von einer aͤhnlichen ungleichen Vollen- dung, und einige der letzteren ſind ſchon der aͤußerſten Graͤnze des planetariſchen Daſeyns nahe, waͤhrend andre noch in der erſten Ausbildung deſſelben begriffen ſind. Es verhaͤlt ſich hiermit, wie mit den einzelnen Theilen des lebenden organiſchen Koͤrpers, von welchen ſich auch die minder ſelbſtſtaͤndigen viel fruͤher ausbil- den, andre ſpaͤter, waͤhrend zuletzt doch alle zugleich mit dem Ganzen untergehen. So wurde aus dieſen zuerſt aufgeſtellten Thatſa- chen erkannt, daß jener ſchaffende Lebensgeiſt, welcher auch dieſe Welt einſt aus ihrem Element hervorgeru- fen, nie ruhet; ſondern ewig in neuen Schoͤpfungen begriffen, iſt ſein Tagewerk eben ſo ewig und endlos der Zeit als dem Raume nach. Er iſt es, welcher dieſe hier erweckend aus dem Schlummer der Elemen- te, in jenen das Leben ſeiner letzten Vollendung, und der neuen, immer hoͤheren Verwandlung entgegen fuͤhrt. Hierauf ſahen wir, wie die einzelnen Weltkoͤrper unſres Syſtems einem allgemeinen Geſetz gehorchen, und wie nicht allein jeder einzelne mit dem naͤchſt vor- hergehenden und mit dem darauf folgenden in einem genauen Zuſammenhang ſteht, ſondern wie alle Glie- der des Syſtems, durch die Scheidung in zween Rei- hen, in eine innige Beziehung und Wechſelwirkung tre-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/387>, abgerufen am 22.11.2024.