höhere und vollkommnere Entwicklungsstufe des allge- meinen planetarischen Charakters, ein höheres Daseyn desselben genannt werden kann. Merkwürdig ist es, daß wenn man blos die Zahlen der Entfernung des nächstfolgenden Planeten in Sonnenhalbmessern, mit der Zahl der eignen Tage des vorhergehenden während eines seiner Jahre vergleicht, beyde nahe übereinstim- mend gefunden werden. So beträgt die weiteste Ent- fernung der Erde von der Sonne, gegen 220 Sonnen- halbmesser, und von dieser Zahl ist die der eignen Tage des nächstvorhergehenden Gliedes -- der Venus -- während eines ihrer Jahre, nur wenig verschieden. Die Zahl der Erdentage während eines Jahres, beträgt bekanntlich etwas über 365, die der weitesten Entfer- nung des nächstfolgenden Gliedes, des Mars von der Sonue, etwas über 360, mithin ist zwischen beyden Zahlen nur wenig Unterschied. Nun bezeichnet aber, wie ich dieses auch an einem andren Orte entwickelt ha- be, die weiteste Entfernung der Planeten von der Son- ne, nach Halbmessern derselben ausgedrückt, das Maas der selbstständigen Vollendung der Planeten, und der Zurückwirkung auf den Centralkörper, während der Gegensatz der beyden Seitenhälften, welcher die Be- wegung um die eigne Axe bewirkt, und hiermit auch die Zahl der eignen Tage der Planeten, auf ein viel tieferes und geistigeres Verhältniß derselben, auf jenes zu dem höheren Einfluß hindeuten, wodurch sie nicht allein mit dem höheren Centralkörper, sondern durch diesen mit einem viel höheren Ganzen in einen geisti-
hoͤhere und vollkommnere Entwicklungsſtufe des allge- meinen planetariſchen Charakters, ein hoͤheres Daſeyn deſſelben genannt werden kann. Merkwuͤrdig iſt es, daß wenn man blos die Zahlen der Entfernung des naͤchſtfolgenden Planeten in Sonnenhalbmeſſern, mit der Zahl der eignen Tage des vorhergehenden waͤhrend eines ſeiner Jahre vergleicht, beyde nahe uͤbereinſtim- mend gefunden werden. So betraͤgt die weiteſte Ent- fernung der Erde von der Sonne, gegen 220 Sonnen- halbmeſſer, und von dieſer Zahl iſt die der eignen Tage des naͤchſtvorhergehenden Gliedes — der Venus — waͤhrend eines ihrer Jahre, nur wenig verſchieden. Die Zahl der Erdentage waͤhrend eines Jahres, betraͤgt bekanntlich etwas uͤber 365, die der weiteſten Entfer- nung des naͤchſtfolgenden Gliedes, des Mars von der Sonue, etwas uͤber 360, mithin iſt zwiſchen beyden Zahlen nur wenig Unterſchied. Nun bezeichnet aber, wie ich dieſes auch an einem andren Orte entwickelt ha- be, die weiteſte Entfernung der Planeten von der Son- ne, nach Halbmeſſern derſelben ausgedruͤckt, das Maas der ſelbſtſtaͤndigen Vollendung der Planeten, und der Zuruͤckwirkung auf den Centralkoͤrper, waͤhrend der Gegenſatz der beyden Seitenhaͤlften, welcher die Be- wegung um die eigne Axe bewirkt, und hiermit auch die Zahl der eignen Tage der Planeten, auf ein viel tieferes und geiſtigeres Verhaͤltniß derſelben, auf jenes zu dem hoͤheren Einfluß hindeuten, wodurch ſie nicht allein mit dem hoͤheren Centralkoͤrper, ſondern durch dieſen mit einem viel hoͤheren Ganzen in einen geiſti-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0324"n="310"/>
hoͤhere und vollkommnere Entwicklungsſtufe des allge-<lb/>
meinen planetariſchen Charakters, ein hoͤheres Daſeyn<lb/>
deſſelben genannt werden kann. Merkwuͤrdig iſt es,<lb/>
daß wenn man blos die Zahlen der Entfernung des<lb/>
naͤchſtfolgenden Planeten in Sonnenhalbmeſſern, mit<lb/>
der Zahl der eignen Tage des vorhergehenden waͤhrend<lb/>
eines ſeiner Jahre vergleicht, beyde nahe uͤbereinſtim-<lb/>
mend gefunden werden. So betraͤgt die weiteſte Ent-<lb/>
fernung der Erde von der Sonne, gegen 220 Sonnen-<lb/>
halbmeſſer, und von dieſer Zahl iſt die der eignen Tage<lb/>
des naͤchſtvorhergehenden Gliedes — der Venus —<lb/>
waͤhrend eines ihrer Jahre, nur wenig verſchieden. Die<lb/>
Zahl der Erdentage waͤhrend eines Jahres, betraͤgt<lb/>
bekanntlich etwas uͤber 365, die der weiteſten Entfer-<lb/>
nung des naͤchſtfolgenden Gliedes, des Mars von der<lb/>
Sonue, etwas uͤber 360, mithin iſt zwiſchen beyden<lb/>
Zahlen nur wenig Unterſchied. Nun bezeichnet aber,<lb/>
wie ich dieſes auch an einem andren Orte entwickelt ha-<lb/>
be, die weiteſte Entfernung der Planeten von der Son-<lb/>
ne, nach Halbmeſſern derſelben ausgedruͤckt, das<lb/>
Maas der ſelbſtſtaͤndigen Vollendung der Planeten, und<lb/>
der Zuruͤckwirkung auf den Centralkoͤrper, waͤhrend der<lb/>
Gegenſatz der beyden Seitenhaͤlften, welcher die Be-<lb/>
wegung um die eigne Axe bewirkt, und hiermit auch<lb/>
die Zahl der eignen Tage der Planeten, auf ein viel<lb/>
tieferes und geiſtigeres Verhaͤltniß derſelben, auf jenes<lb/>
zu dem hoͤheren Einfluß hindeuten, wodurch ſie nicht<lb/>
allein mit dem hoͤheren Centralkoͤrper, ſondern durch<lb/>
dieſen mit einem viel hoͤheren Ganzen in einen geiſti-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[310/0324]
hoͤhere und vollkommnere Entwicklungsſtufe des allge-
meinen planetariſchen Charakters, ein hoͤheres Daſeyn
deſſelben genannt werden kann. Merkwuͤrdig iſt es,
daß wenn man blos die Zahlen der Entfernung des
naͤchſtfolgenden Planeten in Sonnenhalbmeſſern, mit
der Zahl der eignen Tage des vorhergehenden waͤhrend
eines ſeiner Jahre vergleicht, beyde nahe uͤbereinſtim-
mend gefunden werden. So betraͤgt die weiteſte Ent-
fernung der Erde von der Sonne, gegen 220 Sonnen-
halbmeſſer, und von dieſer Zahl iſt die der eignen Tage
des naͤchſtvorhergehenden Gliedes — der Venus —
waͤhrend eines ihrer Jahre, nur wenig verſchieden. Die
Zahl der Erdentage waͤhrend eines Jahres, betraͤgt
bekanntlich etwas uͤber 365, die der weiteſten Entfer-
nung des naͤchſtfolgenden Gliedes, des Mars von der
Sonue, etwas uͤber 360, mithin iſt zwiſchen beyden
Zahlen nur wenig Unterſchied. Nun bezeichnet aber,
wie ich dieſes auch an einem andren Orte entwickelt ha-
be, die weiteſte Entfernung der Planeten von der Son-
ne, nach Halbmeſſern derſelben ausgedruͤckt, das
Maas der ſelbſtſtaͤndigen Vollendung der Planeten, und
der Zuruͤckwirkung auf den Centralkoͤrper, waͤhrend der
Gegenſatz der beyden Seitenhaͤlften, welcher die Be-
wegung um die eigne Axe bewirkt, und hiermit auch
die Zahl der eignen Tage der Planeten, auf ein viel
tieferes und geiſtigeres Verhaͤltniß derſelben, auf jenes
zu dem hoͤheren Einfluß hindeuten, wodurch ſie nicht
allein mit dem hoͤheren Centralkoͤrper, ſondern durch
dieſen mit einem viel hoͤheren Ganzen in einen geiſti-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/324>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.