men, wohin der Elephant sammt dem Rhinoceros, so wie alle Schweinartigen Thiere gehören.
Außer diesem, abgesehen von der Geognosie, de- ren Ausspruch hier allerdings von der höchsten Bedeu- tung ist, verhalten sich schon zoologisch beyde Reihen ganz verschieden, und in einiger Hinsicht ganz entge- gengesetzt. Wir finden nämlich, um nur Eins zu erwähnen, daß die Zahl der Rückenwirbel bey den von Vegetabilien lebenden Säug thieren immer zu- nimmt, je vollkommner die Organisation der innern Theile ist, umgekehrt aber nimmt sie bey den Raub- thieren immer mehr ab, je vollkommener sie sind. So finden sich bey den meisten Nagethieren, unter andern bey den Haasengeschlechtern, wie bey vielen mäusearti- gen Thieren, nur 12 Rückenwirbel, bey andren Thie- ren dieser Abtheilung, wie bey dem zunächst angrän- zenden wiederkäuenden Thieren, finden wir 13, bey den schon vollkommner organisirtem Schweine, und einigen seiner Verwandten 14, endlich 18 bey dem Zebra, 19 bey dem Rhinoceros, 20 bey dem noch vollkommneren Tapir und Elephanten. Umgekehrt fin- den wir bey allen Raubthieren von höherer Vollkom- menheit, bey dem Löwen, Tiger, so wie bey den an- dern vornehmsten Katzengeschlechtern, nicht minder bey den vollkommensten Geschlechtern der Hundeartigen Thie- re, nur 13 Wirbelbeine, während die unvollkomme- nen Raubthiere von dem Geschlechte der Marder und Fischottern, so wie die unvollkommensten Gattungen
men, wohin der Elephant ſammt dem Rhinoceros, ſo wie alle Schweinartigen Thiere gehoͤren.
Außer dieſem, abgeſehen von der Geognoſie, de- ren Ausſpruch hier allerdings von der hoͤchſten Bedeu- tung iſt, verhalten ſich ſchon zoologiſch beyde Reihen ganz verſchieden, und in einiger Hinſicht ganz entge- gengeſetzt. Wir finden naͤmlich, um nur Eins zu erwaͤhnen, daß die Zahl der Ruͤckenwirbel bey den von Vegetabilien lebenden Saͤug thieren immer zu- nimmt, je vollkommner die Organiſation der innern Theile iſt, umgekehrt aber nimmt ſie bey den Raub- thieren immer mehr ab, je vollkommener ſie ſind. So finden ſich bey den meiſten Nagethieren, unter andern bey den Haaſengeſchlechtern, wie bey vielen maͤuſearti- gen Thieren, nur 12 Ruͤckenwirbel, bey andren Thie- ren dieſer Abtheilung, wie bey dem zunaͤchſt angraͤn- zenden wiederkaͤuenden Thieren, finden wir 13, bey den ſchon vollkommner organiſirtem Schweine, und einigen ſeiner Verwandten 14, endlich 18 bey dem Zebra, 19 bey dem Rhinoceros, 20 bey dem noch vollkommneren Tapir und Elephanten. Umgekehrt fin- den wir bey allen Raubthieren von hoͤherer Vollkom- menheit, bey dem Loͤwen, Tiger, ſo wie bey den an- dern vornehmſten Katzengeſchlechtern, nicht minder bey den vollkommenſten Geſchlechtern der Hundeartigen Thie- re, nur 13 Wirbelbeine, waͤhrend die unvollkomme- nen Raubthiere von dem Geſchlechte der Marder und Fiſchottern, ſo wie die unvollkommenſten Gattungen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0291"n="277"/>
men, wohin der Elephant ſammt dem Rhinoceros, ſo<lb/>
wie alle Schweinartigen Thiere gehoͤren.</p><lb/><p>Außer dieſem, abgeſehen von der Geognoſie, de-<lb/>
ren Ausſpruch hier allerdings von der hoͤchſten Bedeu-<lb/>
tung iſt, verhalten ſich ſchon zoologiſch beyde Reihen<lb/>
ganz verſchieden, und in einiger Hinſicht ganz entge-<lb/>
gengeſetzt. Wir finden naͤmlich, <hirendition="#g">um nur Eins<lb/>
zu erwaͤhnen</hi>, daß die Zahl der Ruͤckenwirbel bey<lb/>
den von Vegetabilien lebenden Saͤug thieren immer zu-<lb/>
nimmt, je vollkommner die Organiſation der innern<lb/>
Theile iſt, umgekehrt aber nimmt ſie bey den Raub-<lb/>
thieren immer mehr ab, je vollkommener ſie ſind. So<lb/>
finden ſich bey den meiſten Nagethieren, unter andern<lb/>
bey den Haaſengeſchlechtern, wie bey vielen maͤuſearti-<lb/>
gen Thieren, nur 12 Ruͤckenwirbel, bey andren Thie-<lb/>
ren dieſer Abtheilung, wie bey dem zunaͤchſt angraͤn-<lb/>
zenden wiederkaͤuenden Thieren, finden wir 13, bey<lb/>
den ſchon vollkommner organiſirtem Schweine, und<lb/>
einigen ſeiner Verwandten 14, endlich 18 bey dem<lb/>
Zebra, 19 bey dem Rhinoceros, 20 bey dem noch<lb/>
vollkommneren Tapir und Elephanten. Umgekehrt fin-<lb/>
den wir bey allen Raubthieren von hoͤherer Vollkom-<lb/>
menheit, bey dem Loͤwen, Tiger, ſo wie bey den an-<lb/>
dern vornehmſten Katzengeſchlechtern, nicht minder bey<lb/>
den vollkommenſten Geſchlechtern der Hundeartigen Thie-<lb/>
re, nur 13 Wirbelbeine, waͤhrend die unvollkomme-<lb/>
nen Raubthiere von dem Geſchlechte der Marder und<lb/>
Fiſchottern, ſo wie die unvollkommenſten Gattungen<lb/></p></div></body></text></TEI>
[277/0291]
men, wohin der Elephant ſammt dem Rhinoceros, ſo
wie alle Schweinartigen Thiere gehoͤren.
Außer dieſem, abgeſehen von der Geognoſie, de-
ren Ausſpruch hier allerdings von der hoͤchſten Bedeu-
tung iſt, verhalten ſich ſchon zoologiſch beyde Reihen
ganz verſchieden, und in einiger Hinſicht ganz entge-
gengeſetzt. Wir finden naͤmlich, um nur Eins
zu erwaͤhnen, daß die Zahl der Ruͤckenwirbel bey
den von Vegetabilien lebenden Saͤug thieren immer zu-
nimmt, je vollkommner die Organiſation der innern
Theile iſt, umgekehrt aber nimmt ſie bey den Raub-
thieren immer mehr ab, je vollkommener ſie ſind. So
finden ſich bey den meiſten Nagethieren, unter andern
bey den Haaſengeſchlechtern, wie bey vielen maͤuſearti-
gen Thieren, nur 12 Ruͤckenwirbel, bey andren Thie-
ren dieſer Abtheilung, wie bey dem zunaͤchſt angraͤn-
zenden wiederkaͤuenden Thieren, finden wir 13, bey
den ſchon vollkommner organiſirtem Schweine, und
einigen ſeiner Verwandten 14, endlich 18 bey dem
Zebra, 19 bey dem Rhinoceros, 20 bey dem noch
vollkommneren Tapir und Elephanten. Umgekehrt fin-
den wir bey allen Raubthieren von hoͤherer Vollkom-
menheit, bey dem Loͤwen, Tiger, ſo wie bey den an-
dern vornehmſten Katzengeſchlechtern, nicht minder bey
den vollkommenſten Geſchlechtern der Hundeartigen Thie-
re, nur 13 Wirbelbeine, waͤhrend die unvollkomme-
nen Raubthiere von dem Geſchlechte der Marder und
Fiſchottern, ſo wie die unvollkommenſten Gattungen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/291>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.