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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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die Ueberreste einer Art von Elephanten gefunden,
welche sich im Bau der Zähne den fleischfressenden Thie-
ren näherte, allein man hat mit Recht bemerkt, daß
sowohl die Schwerfälligkeit des Baues, als der Rüßel,
der doch das einzige Organ ist, mit dessen Hülfe der
Elephant Speise nehmen kann, dieses Thier höchstens
zum Fischfang fähig gemacht haben. Die Gebeine
aus der Scharzfelder Höhle, die man für die einer Art
von Löwen gehalten, werden neuerdings für die eines
Seehunds oder eines ähnlichen Thieres anerkannt. Es
wäre doch zu verwundern, wenn unter den vielen
Ueberresten von großen Landthieren einer südlichen Zo-
ne, welche jetzt an Raubthieren Ueberfluß hat, nicht
von einem einzigen Fleischfressenden Thiere jener Clima-
ten Spuren gefunden würden, wenn überhaupt welche
vorhanden gewesen wären. Wir werden aber später
noch andre Thatsachen anführen, die es wahrscheinlich
machen, daß die Pflanzenessenden Thiere vor dem
Menschen, die Fleischfressenden sammt den Affen nach
dem Menschen entstanden sind, und daß der Mensch
zwar das oberste Glied der ganzen Schöpfung sey,
daß es aber eben sowohl von ihm hinabwärts eine
gleichsam zurücksinkende Thierreihe gäbe, als es eine
zu ihm hinaufsteigende giebt. Jene anjetzt ganz un-
tergegangene Menschenart, von welcher noch einige
Individuen unter den egyptischen Mumien erhalten
sind, unterscheidet sich nicht blos im Bau der Stirne,
der Nase, der Backenknochen und durch die wie nach
Galls Schädellehre bey den Pflanzenfressenden Thie-

die Ueberreſte einer Art von Elephanten gefunden,
welche ſich im Bau der Zaͤhne den fleiſchfreſſenden Thie-
ren naͤherte, allein man hat mit Recht bemerkt, daß
ſowohl die Schwerfaͤlligkeit des Baues, als der Ruͤßel,
der doch das einzige Organ iſt, mit deſſen Huͤlfe der
Elephant Speiſe nehmen kann, dieſes Thier hoͤchſtens
zum Fiſchfang faͤhig gemacht haben. Die Gebeine
aus der Scharzfelder Hoͤhle, die man fuͤr die einer Art
von Loͤwen gehalten, werden neuerdings fuͤr die eines
Seehunds oder eines aͤhnlichen Thieres anerkannt. Es
waͤre doch zu verwundern, wenn unter den vielen
Ueberreſten von großen Landthieren einer ſuͤdlichen Zo-
ne, welche jetzt an Raubthieren Ueberfluß hat, nicht
von einem einzigen Fleiſchfreſſenden Thiere jener Clima-
ten Spuren gefunden wuͤrden, wenn uͤberhaupt welche
vorhanden geweſen waͤren. Wir werden aber ſpaͤter
noch andre Thatſachen anfuͤhren, die es wahrſcheinlich
machen, daß die Pflanzeneſſenden Thiere vor dem
Menſchen, die Fleiſchfreſſenden ſammt den Affen nach
dem Menſchen entſtanden ſind, und daß der Menſch
zwar das oberſte Glied der ganzen Schoͤpfung ſey,
daß es aber eben ſowohl von ihm hinabwaͤrts eine
gleichſam zuruͤckſinkende Thierreihe gaͤbe, als es eine
zu ihm hinaufſteigende giebt. Jene anjetzt ganz un-
tergegangene Menſchenart, von welcher noch einige
Individuen unter den egyptiſchen Mumien erhalten
ſind, unterſcheidet ſich nicht blos im Bau der Stirne,
der Naſe, der Backenknochen und durch die wie nach
Galls Schaͤdellehre bey den Pflanzenfreſſenden Thie-

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[219/0233] die Ueberreſte einer Art von Elephanten gefunden, welche ſich im Bau der Zaͤhne den fleiſchfreſſenden Thie- ren naͤherte, allein man hat mit Recht bemerkt, daß ſowohl die Schwerfaͤlligkeit des Baues, als der Ruͤßel, der doch das einzige Organ iſt, mit deſſen Huͤlfe der Elephant Speiſe nehmen kann, dieſes Thier hoͤchſtens zum Fiſchfang faͤhig gemacht haben. Die Gebeine aus der Scharzfelder Hoͤhle, die man fuͤr die einer Art von Loͤwen gehalten, werden neuerdings fuͤr die eines Seehunds oder eines aͤhnlichen Thieres anerkannt. Es waͤre doch zu verwundern, wenn unter den vielen Ueberreſten von großen Landthieren einer ſuͤdlichen Zo- ne, welche jetzt an Raubthieren Ueberfluß hat, nicht von einem einzigen Fleiſchfreſſenden Thiere jener Clima- ten Spuren gefunden wuͤrden, wenn uͤberhaupt welche vorhanden geweſen waͤren. Wir werden aber ſpaͤter noch andre Thatſachen anfuͤhren, die es wahrſcheinlich machen, daß die Pflanzeneſſenden Thiere vor dem Menſchen, die Fleiſchfreſſenden ſammt den Affen nach dem Menſchen entſtanden ſind, und daß der Menſch zwar das oberſte Glied der ganzen Schoͤpfung ſey, daß es aber eben ſowohl von ihm hinabwaͤrts eine gleichſam zuruͤckſinkende Thierreihe gaͤbe, als es eine zu ihm hinaufſteigende giebt. Jene anjetzt ganz un- tergegangene Menſchenart, von welcher noch einige Individuen unter den egyptiſchen Mumien erhalten ſind, unterſcheidet ſich nicht blos im Bau der Stirne, der Naſe, der Backenknochen und durch die wie nach Galls Schaͤdellehre bey den Pflanzenfreſſenden Thie-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/233>, abgerufen am 24.11.2024.