Gegensatz an ihm geübt. Hierdurch wird die Basis auf ihre Weise dem höheren Gegensatz gleich, unab- hängig von ihm, und dieser, dem sich seine Basis, das Material seiner Thätigkeit entzogen, ist hierdurch nicht allein außer Stand gesetzt aktiv zu seyn, son- dern er wird auch nun zu seiner Basis, die gerade dann den höchsten Gipfel ihrer Activität erreicht hat, pas- siv. So folgt, wo die Gegensätze in längerer und innigerer Wechselwirkung vereinigt sind, überall auf die Einwirkung des höheren Gegensatzes ein Moment der verhältnißmäßigen Zurückwirkung der Basis. Hier- durch aber wird dem höheren Gegensatz selber jene Le- beusempfänglichkeit zurückgegeben, ohne welche das Leben und die längere Wechselwirkung in ihrer weiteren Fortdauer nicht bestehen könnten.
Die weitere Ausführung dieser Ansicht des ersten Keplerischen Gesetzes, durch mehrere analoge Thatsa- chen aus verschiedenen Naturwissenschaften, kann man an dem angeführten Orte lesen, wo man auch das 2te Keplerische Gesetz, daß die elliptischen Sectoren, wel- che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be- schreiben, den Zeiten, worin sie beschrieben sind, proportional sind, aus gleichen Gründen hergeleitet finden wird.
Das 3te Keplerische Gesetz, daß die Quadrate der periodischen Umlaufszeiten verschiedner Planeten sich verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer
Gegenſatz an ihm geuͤbt. Hierdurch wird die Baſis auf ihre Weiſe dem hoͤheren Gegenſatz gleich, unab- haͤngig von ihm, und dieſer, dem ſich ſeine Baſis, das Material ſeiner Thaͤtigkeit entzogen, iſt hierdurch nicht allein außer Stand geſetzt aktiv zu ſeyn, ſon- dern er wird auch nun zu ſeiner Baſis, die gerade dann den hoͤchſten Gipfel ihrer Activitaͤt erreicht hat, paſ- ſiv. So folgt, wo die Gegenſaͤtze in laͤngerer und innigerer Wechſelwirkung vereinigt ſind, uͤberall auf die Einwirkung des hoͤheren Gegenſatzes ein Moment der verhaͤltnißmaͤßigen Zuruͤckwirkung der Baſis. Hier- durch aber wird dem hoͤheren Gegenſatz ſelber jene Le- beusempfaͤnglichkeit zuruͤckgegeben, ohne welche das Leben und die laͤngere Wechſelwirkung in ihrer weiteren Fortdauer nicht beſtehen koͤnnten.
Die weitere Ausfuͤhrung dieſer Anſicht des erſten Kepleriſchen Geſetzes, durch mehrere analoge Thatſa- chen aus verſchiedenen Naturwiſſenſchaften, kann man an dem angefuͤhrten Orte leſen, wo man auch das 2te Kepleriſche Geſetz, daß die elliptiſchen Sectoren, wel- che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be- ſchreiben, den Zeiten, worin ſie beſchrieben ſind, proportional ſind, aus gleichen Gruͤnden hergeleitet finden wird.
Das 3te Kepleriſche Geſetz, daß die Quadrate der periodiſchen Umlaufszeiten verſchiedner Planeten ſich verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer
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Gegenſatz an ihm geuͤbt. Hierdurch wird die Baſis
auf ihre Weiſe dem hoͤheren Gegenſatz gleich, unab-
haͤngig von ihm, und dieſer, dem ſich ſeine Baſis,
das Material ſeiner Thaͤtigkeit entzogen, iſt hierdurch
nicht allein außer Stand geſetzt aktiv zu ſeyn, ſon-
dern er wird auch nun zu ſeiner Baſis, die gerade dann
den hoͤchſten Gipfel ihrer Activitaͤt erreicht hat, paſ-
ſiv. So folgt, wo die Gegenſaͤtze in laͤngerer und
innigerer Wechſelwirkung vereinigt ſind, uͤberall auf die
Einwirkung des hoͤheren Gegenſatzes ein Moment der
verhaͤltnißmaͤßigen Zuruͤckwirkung der Baſis. Hier-
durch aber wird dem hoͤheren Gegenſatz ſelber jene Le-
beusempfaͤnglichkeit zuruͤckgegeben, ohne welche das
Leben und die laͤngere Wechſelwirkung in ihrer weiteren
Fortdauer nicht beſtehen koͤnnten.
Die weitere Ausfuͤhrung dieſer Anſicht des erſten
Kepleriſchen Geſetzes, durch mehrere analoge Thatſa-
chen aus verſchiedenen Naturwiſſenſchaften, kann man
an dem angefuͤhrten Orte leſen, wo man auch das 2te
Kepleriſche Geſetz, daß die elliptiſchen Sectoren, wel-
che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be-
ſchreiben, den Zeiten, worin ſie beſchrieben ſind,
proportional ſind, aus gleichen Gruͤnden hergeleitet
finden wird.
Das 3te Kepleriſche Geſetz, daß die Quadrate der
periodiſchen Umlaufszeiten verſchiedner Planeten ſich
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/179>, abgerufen am 24.11.2024.
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