nebeln, die sich nicht in Sterne auflösen lassen. Sei- ne unregelmäßige Gestalt ist veräuderlich, und oft in wenig Tagen sieht man ihn nach einigen Seiten sich ungeheuer ausdehnen, nach andern sich zusammenzie- hen. Die Stellen, innerhalb welchen solche plötzliche Veränderungen vorgehen, übertreffen öfters an Um- fang unser ganzes Planetensystem bey weitem, und nicht selten sieht man solche ungeheure Strecken mit ei- nem ungewöhnlichen Lichte aufflammen, andre dage- gen verlöschen, wie dieses besonders die merkwürdigen Schröterschen Beobachtungen eines zur Seite gleich- sam herauswachsenden Zweiges jener Nebelsubstanz im Jahr 1797, und der nach 6 Tagen wieder verschwin- denden Lichtmasse, die sich mitten in der übrigen durch helleren Glanz auszeichnete, und die aufs geringste ge- schätzt, einen Durchmesser von 418 Millionen Meilen hatte, und noch mehr jene im Durchmesser wenigstens 29000 Millionen Meilen betragende Contraktion des ganzen Lichtnebels, nach einer Seite hin, im Jahr 1800, gezeigt haben.
Dieser Lichtnebel des Orion wird um so bedeu- tender, da einige Astronomen aus Gründen jenen hö- heren Centralkörper, um welchen sich unsre Sonne zu bewegen scheinet, in diese Gegend gesetzt haben. Der Mittelpunkt unsers Fixsternensystems, von welchem allem Anschein nach unsre Sonne verhältnißmäßig nicht sehr fern ist, fällt nämlich nach der Gegend des Stiers oder Orions hin, und man hat sogar das merkwürdige
nebeln, die ſich nicht in Sterne aufloͤſen laſſen. Sei- ne unregelmaͤßige Geſtalt iſt veraͤuderlich, und oft in wenig Tagen ſieht man ihn nach einigen Seiten ſich ungeheuer ausdehnen, nach andern ſich zuſammenzie- hen. Die Stellen, innerhalb welchen ſolche ploͤtzliche Veraͤnderungen vorgehen, uͤbertreffen oͤfters an Um- fang unſer ganzes Planetenſyſtem bey weitem, und nicht ſelten ſieht man ſolche ungeheure Strecken mit ei- nem ungewoͤhnlichen Lichte aufflammen, andre dage- gen verloͤſchen, wie dieſes beſonders die merkwuͤrdigen Schroͤterſchen Beobachtungen eines zur Seite gleich- ſam herauswachſenden Zweiges jener Nebelſubſtanz im Jahr 1797, und der nach 6 Tagen wieder verſchwin- denden Lichtmaſſe, die ſich mitten in der uͤbrigen durch helleren Glanz auszeichnete, und die aufs geringſte ge- ſchaͤtzt, einen Durchmeſſer von 418 Millionen Meilen hatte, und noch mehr jene im Durchmeſſer wenigſtens 29000 Millionen Meilen betragende Contraktion des ganzen Lichtnebels, nach einer Seite hin, im Jahr 1800, gezeigt haben.
Dieſer Lichtnebel des Orion wird um ſo bedeu- tender, da einige Aſtronomen aus Gruͤnden jenen hoͤ- heren Centralkoͤrper, um welchen ſich unſre Sonne zu bewegen ſcheinet, in dieſe Gegend geſetzt haben. Der Mittelpunkt unſers Fixſternenſyſtems, von welchem allem Anſchein nach unſre Sonne verhaͤltnißmaͤßig nicht ſehr fern iſt, faͤllt naͤmlich nach der Gegend des Stiers oder Orions hin, und man hat ſogar das merkwuͤrdige
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0121"n="107"/>
nebeln, die ſich nicht in Sterne aufloͤſen laſſen. Sei-<lb/>
ne unregelmaͤßige Geſtalt iſt veraͤuderlich, und oft in<lb/>
wenig Tagen ſieht man ihn nach einigen Seiten ſich<lb/>
ungeheuer ausdehnen, nach andern ſich zuſammenzie-<lb/>
hen. Die Stellen, innerhalb welchen ſolche ploͤtzliche<lb/>
Veraͤnderungen vorgehen, uͤbertreffen oͤfters an Um-<lb/>
fang unſer ganzes Planetenſyſtem bey weitem, und<lb/>
nicht ſelten ſieht man ſolche ungeheure Strecken mit ei-<lb/>
nem ungewoͤhnlichen Lichte aufflammen, andre dage-<lb/>
gen verloͤſchen, wie dieſes beſonders die merkwuͤrdigen<lb/>
Schroͤterſchen Beobachtungen eines zur Seite gleich-<lb/>ſam herauswachſenden Zweiges jener Nebelſubſtanz im<lb/>
Jahr 1797, und der nach 6 Tagen wieder verſchwin-<lb/>
denden Lichtmaſſe, die ſich mitten in der uͤbrigen durch<lb/>
helleren Glanz auszeichnete, und die aufs geringſte ge-<lb/>ſchaͤtzt, einen Durchmeſſer von 418 Millionen Meilen<lb/>
hatte, und noch mehr jene im Durchmeſſer wenigſtens<lb/>
29000 Millionen Meilen betragende Contraktion des<lb/>
ganzen Lichtnebels, nach einer Seite hin, im Jahr<lb/>
1800, gezeigt haben.</p><lb/><p>Dieſer Lichtnebel des Orion wird um ſo bedeu-<lb/>
tender, da einige Aſtronomen aus Gruͤnden jenen hoͤ-<lb/>
heren Centralkoͤrper, um welchen ſich unſre Sonne zu<lb/>
bewegen ſcheinet, in dieſe Gegend geſetzt haben. Der<lb/>
Mittelpunkt unſers Fixſternenſyſtems, von welchem<lb/>
allem Anſchein nach unſre Sonne verhaͤltnißmaͤßig nicht<lb/>ſehr fern iſt, faͤllt naͤmlich nach der Gegend des Stiers<lb/>
oder Orions hin, und man hat ſogar das merkwuͤrdige<lb/></p></div></body></text></TEI>
[107/0121]
nebeln, die ſich nicht in Sterne aufloͤſen laſſen. Sei-
ne unregelmaͤßige Geſtalt iſt veraͤuderlich, und oft in
wenig Tagen ſieht man ihn nach einigen Seiten ſich
ungeheuer ausdehnen, nach andern ſich zuſammenzie-
hen. Die Stellen, innerhalb welchen ſolche ploͤtzliche
Veraͤnderungen vorgehen, uͤbertreffen oͤfters an Um-
fang unſer ganzes Planetenſyſtem bey weitem, und
nicht ſelten ſieht man ſolche ungeheure Strecken mit ei-
nem ungewoͤhnlichen Lichte aufflammen, andre dage-
gen verloͤſchen, wie dieſes beſonders die merkwuͤrdigen
Schroͤterſchen Beobachtungen eines zur Seite gleich-
ſam herauswachſenden Zweiges jener Nebelſubſtanz im
Jahr 1797, und der nach 6 Tagen wieder verſchwin-
denden Lichtmaſſe, die ſich mitten in der uͤbrigen durch
helleren Glanz auszeichnete, und die aufs geringſte ge-
ſchaͤtzt, einen Durchmeſſer von 418 Millionen Meilen
hatte, und noch mehr jene im Durchmeſſer wenigſtens
29000 Millionen Meilen betragende Contraktion des
ganzen Lichtnebels, nach einer Seite hin, im Jahr
1800, gezeigt haben.
Dieſer Lichtnebel des Orion wird um ſo bedeu-
tender, da einige Aſtronomen aus Gruͤnden jenen hoͤ-
heren Centralkoͤrper, um welchen ſich unſre Sonne zu
bewegen ſcheinet, in dieſe Gegend geſetzt haben. Der
Mittelpunkt unſers Fixſternenſyſtems, von welchem
allem Anſchein nach unſre Sonne verhaͤltnißmaͤßig nicht
ſehr fern iſt, faͤllt naͤmlich nach der Gegend des Stiers
oder Orions hin, und man hat ſogar das merkwuͤrdige
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/121>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.