bar seyn. Aus ihrer verschiedenen Form, welche bald viereckt, bald achteckig, bald rund oder sonst et- was seyn soll, leiten Einige die verschiednen regelmäßi- gen Gestalten der Körper her. Wenn im Anfange, als jene zerstreueten Stäubchen hie und da in zufällige Bewegung gesetzt worden, einige von ihnen, vermö- ge der ihnen eingepflanzten Anziehungskraft sich ver- einten, wuchs diese Kraft mit jedem neu hinzukom- menden Stäubchen, weil die Anziehung um so stärker ist, je größer die Massen sind. Die dichtesten und so- lidesten Stäubchen, -- denn es wird schon unter den einzelnen Atomen eine verschiedene Dichtigkeit für mög- lich gehalten, senkten sich zuerst nach jenem am frü- hesten entstandenen Grundkeime der künftigen Welt- körper hin, die weniger dichten später, woher es an den einzelnen Welten zu erklären sey, warum der Kern von der solidesten, die nach der Oberfläche zu befind- liche Masse von der leichtesten und lockersten Beschaf- fenheit wäre. In einem bestimmten Raume müßten sich die Grundkörper meistens nach jenem Punkt hinge- senkt haben, wo die Anziehung durch das Zusammen- treffen der dichtesten Atomen zuerst, und am stärksten eingetreten, es müsse sich deshalb die größeste Masse gegen den Mittelpunkt eines Systems finden. Die allgemeine Bewegung aller Atomen, welche der ganze Raum des jetzigen Planetensystems vordem enthalten, nach dem zuerst entstandnen Mittelpunkt -- nach der Sonne hin, wäre durch das Mitwirken der abstoßen- den Kraft, welche ihnen eben so wie die anziehende
bar ſeyn. Aus ihrer verſchiedenen Form, welche bald viereckt, bald achteckig, bald rund oder ſonſt et- was ſeyn ſoll, leiten Einige die verſchiednen regelmaͤßi- gen Geſtalten der Koͤrper her. Wenn im Anfange, als jene zerſtreueten Staͤubchen hie und da in zufaͤllige Bewegung geſetzt worden, einige von ihnen, vermoͤ- ge der ihnen eingepflanzten Anziehungskraft ſich ver- einten, wuchs dieſe Kraft mit jedem neu hinzukom- menden Staͤubchen, weil die Anziehung um ſo ſtaͤrker iſt, je groͤßer die Maſſen ſind. Die dichteſten und ſo- lideſten Staͤubchen, — denn es wird ſchon unter den einzelnen Atomen eine verſchiedene Dichtigkeit fuͤr moͤg- lich gehalten, ſenkten ſich zuerſt nach jenem am fruͤ- heſten entſtandenen Grundkeime der kuͤnftigen Welt- koͤrper hin, die weniger dichten ſpaͤter, woher es an den einzelnen Welten zu erklaͤren ſey, warum der Kern von der ſolideſten, die nach der Oberflaͤche zu befind- liche Maſſe von der leichteſten und lockerſten Beſchaf- fenheit waͤre. In einem beſtimmten Raume muͤßten ſich die Grundkoͤrper meiſtens nach jenem Punkt hinge- ſenkt haben, wo die Anziehung durch das Zuſammen- treffen der dichteſten Atomen zuerſt, und am ſtaͤrkſten eingetreten, es muͤſſe ſich deshalb die groͤßeſte Maſſe gegen den Mittelpunkt eines Syſtems finden. Die allgemeine Bewegung aller Atomen, welche der ganze Raum des jetzigen Planetenſyſtems vordem enthalten, nach dem zuerſt entſtandnen Mittelpunkt — nach der Sonne hin, waͤre durch das Mitwirken der abſtoßen- den Kraft, welche ihnen eben ſo wie die anziehende
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0117"n="103"/>
bar ſeyn. Aus ihrer verſchiedenen Form, welche<lb/>
bald viereckt, bald achteckig, bald rund oder ſonſt et-<lb/>
was ſeyn ſoll, leiten Einige die verſchiednen regelmaͤßi-<lb/>
gen Geſtalten der Koͤrper her. Wenn im Anfange,<lb/>
als jene zerſtreueten Staͤubchen hie und da in zufaͤllige<lb/>
Bewegung geſetzt worden, einige von ihnen, vermoͤ-<lb/>
ge der ihnen eingepflanzten Anziehungskraft ſich ver-<lb/>
einten, wuchs dieſe Kraft mit jedem neu hinzukom-<lb/>
menden Staͤubchen, weil die Anziehung um ſo ſtaͤrker<lb/>
iſt, je groͤßer die Maſſen ſind. Die dichteſten und ſo-<lb/>
lideſten Staͤubchen, — denn es wird ſchon unter den<lb/>
einzelnen Atomen eine verſchiedene Dichtigkeit fuͤr moͤg-<lb/>
lich gehalten, ſenkten ſich zuerſt nach jenem am fruͤ-<lb/>
heſten entſtandenen Grundkeime der kuͤnftigen Welt-<lb/>
koͤrper hin, die weniger dichten ſpaͤter, woher es an<lb/>
den einzelnen Welten zu erklaͤren ſey, warum der Kern<lb/>
von der ſolideſten, die nach der Oberflaͤche zu befind-<lb/>
liche Maſſe von der leichteſten und lockerſten Beſchaf-<lb/>
fenheit waͤre. In einem beſtimmten Raume muͤßten<lb/>ſich die Grundkoͤrper meiſtens nach jenem Punkt hinge-<lb/>ſenkt haben, wo die Anziehung durch das Zuſammen-<lb/>
treffen der dichteſten Atomen zuerſt, und am ſtaͤrkſten<lb/>
eingetreten, es muͤſſe ſich deshalb die groͤßeſte Maſſe<lb/>
gegen den Mittelpunkt eines Syſtems finden. Die<lb/>
allgemeine Bewegung aller Atomen, welche der ganze<lb/>
Raum des jetzigen Planetenſyſtems vordem enthalten,<lb/>
nach dem zuerſt entſtandnen Mittelpunkt — nach der<lb/>
Sonne hin, waͤre durch das Mitwirken der abſtoßen-<lb/>
den Kraft, welche ihnen eben ſo wie die anziehende<lb/></p></div></body></text></TEI>
[103/0117]
bar ſeyn. Aus ihrer verſchiedenen Form, welche
bald viereckt, bald achteckig, bald rund oder ſonſt et-
was ſeyn ſoll, leiten Einige die verſchiednen regelmaͤßi-
gen Geſtalten der Koͤrper her. Wenn im Anfange,
als jene zerſtreueten Staͤubchen hie und da in zufaͤllige
Bewegung geſetzt worden, einige von ihnen, vermoͤ-
ge der ihnen eingepflanzten Anziehungskraft ſich ver-
einten, wuchs dieſe Kraft mit jedem neu hinzukom-
menden Staͤubchen, weil die Anziehung um ſo ſtaͤrker
iſt, je groͤßer die Maſſen ſind. Die dichteſten und ſo-
lideſten Staͤubchen, — denn es wird ſchon unter den
einzelnen Atomen eine verſchiedene Dichtigkeit fuͤr moͤg-
lich gehalten, ſenkten ſich zuerſt nach jenem am fruͤ-
heſten entſtandenen Grundkeime der kuͤnftigen Welt-
koͤrper hin, die weniger dichten ſpaͤter, woher es an
den einzelnen Welten zu erklaͤren ſey, warum der Kern
von der ſolideſten, die nach der Oberflaͤche zu befind-
liche Maſſe von der leichteſten und lockerſten Beſchaf-
fenheit waͤre. In einem beſtimmten Raume muͤßten
ſich die Grundkoͤrper meiſtens nach jenem Punkt hinge-
ſenkt haben, wo die Anziehung durch das Zuſammen-
treffen der dichteſten Atomen zuerſt, und am ſtaͤrkſten
eingetreten, es muͤſſe ſich deshalb die groͤßeſte Maſſe
gegen den Mittelpunkt eines Syſtems finden. Die
allgemeine Bewegung aller Atomen, welche der ganze
Raum des jetzigen Planetenſyſtems vordem enthalten,
nach dem zuerſt entſtandnen Mittelpunkt — nach der
Sonne hin, waͤre durch das Mitwirken der abſtoßen-
den Kraft, welche ihnen eben ſo wie die anziehende
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/117>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.