Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 25. Knüpfungen zwischen Element und beliebigem Relativ.
25) [Formel 1]
d. h. ein Liebender von allen ausser i ist gewiss auch ein Liebender von
nicht-i's. Dagegen braucht das Umgekehrte keineswegs zuzutreffen: ein
Liebender von nicht-i's braucht nur einige aber nicht alle Personen ausser i
zu lieben.

Koeffizientenvergleichung für das Suffix hk lehrt auch in der That,
dass nur mit aber nicht mit = zu gelten braucht:
Pl(ah l + 1'i l) Slah l0'i l,
d. h.
ah Aah B ... (ohne ah i) ah A + ah B + ... (ohne ah i).

Zu den Konsequenzen der Formeln 21) bis 23) -- die vielleicht
noch lange nicht erschöpfend gezogen sind -- gehört unter anderm
das bemerkenswerte Sätzegespann:
26) [Formel 2]
dessen ersten man auch ohne Zuhülfenahme der Koeffizientenevidenz
mit (a j in)(b j in) = ab j in gemäss 22) und 4) des § 6 beweisen kann.

Stellte i nicht ein Element, sondern irgend ein andres Relativ vor,
so würde sich blos die Einordnung ab ; i a ; i · b ; i behaupten lassen.

Natürlich kann man den Satz 26) auch von zweien auf beliebig
und unbegrenzt viele identische Faktoren (resp. Terme) ausdehnen,
und muss -- falls die Zeichen P, S sich auf ein allgemeines oder
irgendwie variables Relativ a beziehen -- auch gelten:
Pa ; i = (Pa) ; i, Pi ; a = i ; Pa, S(a j in) = Sa j in, S(in j a) = in j Sa.

Ebenso ist beachtenswert, dass der Satz gelten muss:
27) [Formel 3]
-- während, wenn i ein beliebiges Relativ vorstellte, sich blos
(a j b) ; i a j b ; i
behaupten lassen würde. Dies zu berücksichtigen ist besonders behufs
Ausführung von Summationen und Produktermittelungen wichtig.

Der Beweis ergibt sich nach 22) aufgrund der Assoziativität der
relativen Addition mit:
a j b ; i = a j (b j in) = (a j b) j in = (a j b) ; i.

Keineswegs dagegen dürfte auch a ; (b j i) gleich a ; b j i gesetzt
werden -- eine Verwechselung, vor der man sich hüten muss. Viel-

27*

§ 25. Knüpfungen zwischen Element und beliebigem Relativ.
25) [Formel 1]
d. h. ein Liebender von allen ausser i ist gewiss auch ein Liebender von
nicht-i’s. Dagegen braucht das Umgekehrte keineswegs zuzutreffen: ein
Liebender von nicht-i’s braucht nur einige aber nicht alle Personen ausser i
zu lieben.

Koeffizientenvergleichung für das Suffix hk lehrt auch in der That,
dass nur mit ⋹ aber nicht mit = zu gelten braucht:
Πl(ah l + 1'i l) ⋹ Σlah l0'i l,
d. h.
ah Aah B … (ohne ah i) ⋹ ah A + ah B + … (ohne ah i).

Zu den Konsequenzen der Formeln 21) bis 23) — die vielleicht
noch lange nicht erschöpfend gezogen sind — gehört unter anderm
das bemerkenswerte Sätzegespann:
26) [Formel 2]
dessen ersten man auch ohne Zuhülfenahme der Koeffizientenevidenz
mit (a ɟ )(b ɟ ) = ab ɟ gemäss 22) und 4) des § 6 beweisen kann.

Stellte i nicht ein Element, sondern irgend ein andres Relativ vor,
so würde sich blos die Einordnung ab ; ia ; i · b ; i behaupten lassen.

Natürlich kann man den Satz 26) auch von zweien auf beliebig
und unbegrenzt viele identische Faktoren (resp. Terme) ausdehnen,
und muss — falls die Zeichen Π, Σ sich auf ein allgemeines oder
irgendwie variables Relativ a beziehen — auch gelten:
Πa ; i = (Πa) ; i, Πĭ ; a = ; Πa, Σ(a ɟ ) = Σa ɟ , Σ(ī̆ ɟ a) = ī̆ ɟ Σa.

Ebenso ist beachtenswert, dass der Satz gelten muss:
27) [Formel 3]
— während, wenn i ein beliebiges Relativ vorstellte, sich blos
(a ɟ b) ; ia ɟ b ; i
behaupten lassen würde. Dies zu berücksichtigen ist besonders behufs
Ausführung von Summationen und Produktermittelungen wichtig.

Der Beweis ergibt sich nach 22) aufgrund der Assoziativität der
relativen Addition mit:
a ɟ b ; i = a ɟ (b ɟ ) = (a ɟ b) ɟ = (a ɟ b) ; i.

Keineswegs dagegen dürfte auch a ; (b ɟ i) gleich a ; b ɟ i gesetzt
werden — eine Verwechselung, vor der man sich hüten muss. Viel-

27*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0433" n="419"/><fw place="top" type="header">§ 25. Knüpfungen zwischen Element und beliebigem Relativ.</fw><lb/>
25) <formula/><lb/>
d. h. ein Liebender von allen ausser <hi rendition="#i">i</hi> ist gewiss auch ein Liebender von<lb/>
nicht-<hi rendition="#i">i</hi>&#x2019;s. Dagegen braucht das Umgekehrte keineswegs zuzutreffen: ein<lb/>
Liebender von nicht-<hi rendition="#i">i</hi>&#x2019;s braucht nur einige aber nicht alle Personen ausser <hi rendition="#i">i</hi><lb/>
zu lieben.</p><lb/>
          <p>Koeffizientenvergleichung für das Suffix <hi rendition="#i">hk</hi> lehrt auch in der That,<lb/>
dass nur mit &#x22F9; aber nicht mit = zu gelten braucht:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">&#x03A0;<hi rendition="#sub">l</hi></hi>(<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h l</hi></hi> + 1'<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i l</hi></hi>) &#x22F9; <hi rendition="#i">&#x03A3;<hi rendition="#sub">l</hi>a<hi rendition="#sub">h l</hi></hi>0'<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i l</hi></hi>,</hi><lb/>
d. h.<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h A</hi>a<hi rendition="#sub">h B</hi></hi> &#x2026; (ohne <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h i</hi></hi>) &#x22F9; <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h A</hi></hi> + <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h B</hi></hi> + &#x2026; (ohne <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h i</hi></hi>).</hi></p><lb/>
          <p>Zu den Konsequenzen der Formeln 21) bis 23) &#x2014; die vielleicht<lb/>
noch lange nicht erschöpfend gezogen sind &#x2014; gehört unter anderm<lb/>
das bemerkenswerte <hi rendition="#g">Sätze</hi>gespann:<lb/>
26) <formula/><lb/>
dessen ersten man auch ohne Zuhülfenahme der Koeffizientenevidenz<lb/>
mit (<hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi>)(<hi rendition="#i">b</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi>) = <hi rendition="#i">ab</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi> gemäss 22) und 4) des § 6 beweisen kann.</p><lb/>
          <p>Stellte <hi rendition="#i">i</hi> nicht ein Element, sondern irgend ein andres Relativ vor,<lb/>
so würde sich blos die Einordnung <hi rendition="#i">ab</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> · <hi rendition="#i">b</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> behaupten lassen.</p><lb/>
          <p>Natürlich kann man den Satz 26) auch von zweien auf beliebig<lb/>
und unbegrenzt viele identische Faktoren (resp. Terme) ausdehnen,<lb/>
und muss &#x2014; falls die Zeichen <hi rendition="#i">&#x03A0;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03A3;</hi> sich auf ein allgemeines oder<lb/>
irgendwie variables Relativ <hi rendition="#i">a</hi> beziehen &#x2014; auch gelten:<lb/><hi rendition="#i">&#x03A0;a</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> = (<hi rendition="#i">&#x03A0;a</hi>) ; <hi rendition="#i">i</hi>, <hi rendition="#i">&#x03A0;i&#x0306;</hi> ; <hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">i&#x0306;</hi> ; <hi rendition="#i">&#x03A0;a</hi>, <hi rendition="#i">&#x03A3;</hi>(<hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi>) = <hi rendition="#i">&#x03A3;a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03A3;</hi>(<hi rendition="#i">i&#x0304;&#x0306;</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">a</hi>) = <hi rendition="#i">i&#x0304;&#x0306;</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">&#x03A3;a</hi>.</p><lb/>
          <p>Ebenso ist beachtenswert, dass der <hi rendition="#g">Satz</hi> gelten muss:<lb/>
27) <formula/><lb/>
&#x2014; während, wenn <hi rendition="#i">i</hi> ein beliebiges Relativ vorstellte, sich blos<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b</hi>) ; <hi rendition="#i">i</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi></hi><lb/>
behaupten lassen würde. Dies zu berücksichtigen ist besonders behufs<lb/>
Ausführung von Summationen und Produktermittelungen wichtig.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Beweis</hi> ergibt sich nach 22) aufgrund der Assoziativität der<lb/>
relativen Addition mit:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; (<hi rendition="#i">b</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi>) = (<hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b</hi>) &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;</hi> = (<hi rendition="#i">a</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b</hi>) ; <hi rendition="#i">i</hi>.</hi></p><lb/>
          <p>Keineswegs dagegen dürfte auch <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">b</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i</hi>) gleich <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i</hi> gesetzt<lb/>
werden &#x2014; eine Verwechselung, vor der man sich hüten muss. Viel-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">27*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0433] § 25. Knüpfungen zwischen Element und beliebigem Relativ. 25) [FORMEL] d. h. ein Liebender von allen ausser i ist gewiss auch ein Liebender von nicht-i’s. Dagegen braucht das Umgekehrte keineswegs zuzutreffen: ein Liebender von nicht-i’s braucht nur einige aber nicht alle Personen ausser i zu lieben. Koeffizientenvergleichung für das Suffix hk lehrt auch in der That, dass nur mit ⋹ aber nicht mit = zu gelten braucht: Πl(ah l + 1'i l) ⋹ Σlah l0'i l, d. h. ah Aah B … (ohne ah i) ⋹ ah A + ah B + … (ohne ah i). Zu den Konsequenzen der Formeln 21) bis 23) — die vielleicht noch lange nicht erschöpfend gezogen sind — gehört unter anderm das bemerkenswerte Sätzegespann: 26) [FORMEL] dessen ersten man auch ohne Zuhülfenahme der Koeffizientenevidenz mit (a ɟ ī)(b ɟ ī) = ab ɟ ī gemäss 22) und 4) des § 6 beweisen kann. Stellte i nicht ein Element, sondern irgend ein andres Relativ vor, so würde sich blos die Einordnung ab ; i ⋹ a ; i · b ; i behaupten lassen. Natürlich kann man den Satz 26) auch von zweien auf beliebig und unbegrenzt viele identische Faktoren (resp. Terme) ausdehnen, und muss — falls die Zeichen Π, Σ sich auf ein allgemeines oder irgendwie variables Relativ a beziehen — auch gelten: Πa ; i = (Πa) ; i, Πĭ ; a = ĭ ; Πa, Σ(a ɟ ī) = Σa ɟ ī, Σ(ī̆ ɟ a) = ī̆ ɟ Σa. Ebenso ist beachtenswert, dass der Satz gelten muss: 27) [FORMEL] — während, wenn i ein beliebiges Relativ vorstellte, sich blos (a ɟ b) ; i ⋹ a ɟ b ; i behaupten lassen würde. Dies zu berücksichtigen ist besonders behufs Ausführung von Summationen und Produktermittelungen wichtig. Der Beweis ergibt sich nach 22) aufgrund der Assoziativität der relativen Addition mit: a ɟ b ; i = a ɟ (b ɟ ī) = (a ɟ b) ɟ ī = (a ɟ b) ; i. Keineswegs dagegen dürfte auch a ; (b ɟ i) gleich a ; b ɟ i gesetzt werden — eine Verwechselung, vor der man sich hüten muss. Viel- 27*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/433
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/433>, abgerufen am 23.11.2024.