Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

Neunte Vorlesung.
verstehend, welches die volle Erstreckung über alle erdenklichen Relative u
besitzt.

Ferner soll die in D 48 vorkommende Subsumtion NB (x u) oder
{(a ; u + b u) (x u)} = S
zur Abkürzung genannt werden.

Schreiben wir uns alsdann, den Namen x für a0 ; b einführend, die
Def. D 44 in der Gestalt an:
[Formel 1] ,
so zeigt die Vergleichung mit D 48, dass es uns obliegen wird, die fol-
gende Aussagenäquivalenz zu rechtfertigen:
[Formel 2] deren linke Seite L, die rechte R heissen möge, und die sich auch sogleich
ergibt, wenn man den Wert von a0 ; b aus D 44 in D 48 einträgt.

Es ist also L = R, oder L R und R L zu zeigen.

Nach der Definition der Gleichheit ist nun:
[Formel 3] ,
und nach bekanntem, auf voriger Seite unter D 45 schon angezogenem
Aussagenschema kann man schreiben:
[Formel 4] ,
indem man nämlich erlaubtermaassen die Erstreckungsbedingung
NB, = (a ; u + b u),
als eine von u zu erfüllende Voraussetzung hinter (anstatt unterhalb) dem
P-zeichen anmerkt, was eben angängig, sobald als Faktor hinter dem P
nicht ein Relativ, sondern eine Aussage steht.

Es ist also erkannt, dass
[Formel 5] .

Als Folgerung aus R (D 44) hatten wir aber bereits die Sätze D 45:
b x und D 46: a ; x x bewiesen, welche zusammengezogen die in
R (a ; x + b x)
notirte Konklusion liefern. Zusammenziehung dieser mit der darüber-
stehenden Aussagensubsumtion gibt: R L (womit das Theorem D 48 als
Subsumtion von rechts nach links aus D 44 abgeleitet erscheint).

Andrerseits ist aber auch konform mit D 47:
[Formel 6] ,
welches man aber jetzt nicht als Konsequenz aus D 44, sondern als daraus
ersichtlich hinzustellen hat, dass laut der Prämisse links x als ein die Er-
streckungsbedingung "NB" erfüllender Wert des u ein effektiver Faktor

Neunte Vorlesung.
verstehend, welches die volle Erstreckung über alle erdenklichen Relative u
besitzt.

Ferner soll die in D 48 vorkommende Subsumtion NB ⋹ (xu) oder
{(a ; u + bu) ⋹ (xu)} = S
zur Abkürzung genannt werden.

Schreiben wir uns alsdann, den Namen x für a0 ; b einführend, die
Def. D 44 in der Gestalt an:
[Formel 1] ,
so zeigt die Vergleichung mit D 48, dass es uns obliegen wird, die fol-
gende Aussagenäquivalenz zu rechtfertigen:
[Formel 2] deren linke Seite L, die rechte R heissen möge, und die sich auch sogleich
ergibt, wenn man den Wert von a0 ; b aus D 44 in D 48 einträgt.

Es ist also L = R, oder LR und RL zu zeigen.

Nach der Definition der Gleichheit ist nun:
[Formel 3] ,
und nach bekanntem, auf voriger Seite unter D 45 schon angezogenem
Aussagenschema kann man schreiben:
[Formel 4] ,
indem man nämlich erlaubtermaassen die Erstreckungsbedingung
NB, = (a ; u + bu),
als eine von u zu erfüllende Voraussetzung hinter (anstatt unterhalb) dem
Π-zeichen anmerkt, was eben angängig, sobald als Faktor hinter dem Π
nicht ein Relativ, sondern eine Aussage steht.

Es ist also erkannt, dass
[Formel 5] .

Als Folgerung aus R (D 44) hatten wir aber bereits die Sätze D 45:
bx und D 46: a ; xx bewiesen, welche zusammengezogen die in
R⋹ (a ; x + bx)
notirte Konklusion liefern. Zusammenziehung dieser mit der darüber-
stehenden Aussagensubsumtion gibt: RL (womit das Theorem D 48 als
Subsumtion von rechts nach links aus D 44 abgeleitet erscheint).

Andrerseits ist aber auch konform mit D 47:
[Formel 6] ,
welches man aber jetzt nicht als Konsequenz aus D 44, sondern als daraus
ersichtlich hinzustellen hat, dass laut der Prämisse links x als ein die Er-
streckungsbedingung „NB“ erfüllender Wert des u ein effektiver Faktor

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0386" n="372"/><fw place="top" type="header">Neunte Vorlesung.</fw><lb/>
verstehend, welches die volle Erstreckung über alle erdenklichen Relative <hi rendition="#i">u</hi><lb/>
besitzt.</p><lb/>
          <p>Ferner soll die in <hi rendition="#fr">D</hi> 48 vorkommende Subsumtion <hi rendition="#i">NB</hi> &#x22F9; (<hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">u</hi>) oder<lb/><hi rendition="#c">{(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">u</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">u</hi>) &#x22F9; (<hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">u</hi>)} = <hi rendition="#i">S</hi></hi><lb/>
zur Abkürzung genannt werden.</p><lb/>
          <p>Schreiben wir uns alsdann, den Namen <hi rendition="#i">x</hi> für <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> einführend, die<lb/>
Def. <hi rendition="#fr">D</hi> 44 in der Gestalt an:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
so zeigt die Vergleichung mit <hi rendition="#fr">D</hi> 48, dass es uns obliegen wird, die fol-<lb/>
gende Aussagenäquivalenz zu rechtfertigen:<lb/><formula/> deren linke Seite <hi rendition="#i">L</hi>, die rechte <hi rendition="#i">R</hi> heissen möge, und die sich auch sogleich<lb/>
ergibt, wenn man den Wert von <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> aus <hi rendition="#fr">D</hi> 44 in <hi rendition="#fr">D</hi> 48 einträgt.</p><lb/>
          <p>Es ist also <hi rendition="#i">L</hi> = <hi rendition="#i">R</hi>, oder <hi rendition="#i">L</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">R</hi> und <hi rendition="#i">R</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">L</hi> zu zeigen.</p><lb/>
          <p>Nach der Definition der Gleichheit ist nun:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
und nach bekanntem, auf voriger Seite unter <hi rendition="#fr">D</hi> 45 schon angezogenem<lb/>
Aussagenschema kann man schreiben:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
indem man nämlich erlaubtermaassen die Erstreckungsbedingung<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">NB</hi>, = (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">u</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">u</hi>),</hi><lb/>
als eine von <hi rendition="#i">u</hi> zu erfüllende Voraussetzung <hi rendition="#i">hinter</hi> (anstatt <hi rendition="#i">unterhalb</hi>) dem<lb/><hi rendition="#i">&#x03A0;</hi>-zeichen anmerkt, was eben angängig, sobald als Faktor hinter dem <hi rendition="#i">&#x03A0;</hi><lb/>
nicht ein Relativ, sondern eine Aussage steht.</p><lb/>
          <p>Es ist also erkannt, dass<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/>
          <p>Als Folgerung aus <hi rendition="#i">R</hi> (<hi rendition="#fr">D</hi> 44) hatten wir aber bereits die Sätze <hi rendition="#fr">D</hi> 45:<lb/><hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#fr">D</hi> 46: <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> bewiesen, welche zusammengezogen die in<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">R</hi>&#x22F9; (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi>)</hi><lb/>
notirte Konklusion liefern. Zusammenziehung dieser mit der darüber-<lb/>
stehenden Aussagensubsumtion gibt: <hi rendition="#i">R</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">L</hi> (womit das Theorem <hi rendition="#fr">D</hi> 48 als<lb/>
Subsumtion von rechts nach links aus <hi rendition="#fr">D</hi> 44 abgeleitet erscheint).</p><lb/>
          <p>Andrerseits ist aber auch konform mit <hi rendition="#fr">D</hi> 47:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
welches man aber jetzt nicht als Konsequenz aus <hi rendition="#fr">D</hi> 44, sondern als daraus<lb/>
ersichtlich hinzustellen hat, dass laut der Prämisse links <hi rendition="#i">x</hi> als ein die Er-<lb/>
streckungsbedingung &#x201E;<hi rendition="#i">NB</hi>&#x201C; erfüllender Wert des <hi rendition="#i">u</hi> ein effektiver Faktor<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[372/0386] Neunte Vorlesung. verstehend, welches die volle Erstreckung über alle erdenklichen Relative u besitzt. Ferner soll die in D 48 vorkommende Subsumtion NB ⋹ (x ⋹ u) oder {(a ; u + b ⋹ u) ⋹ (x ⋹ u)} = S zur Abkürzung genannt werden. Schreiben wir uns alsdann, den Namen x für a0 ; b einführend, die Def. D 44 in der Gestalt an: [FORMEL], so zeigt die Vergleichung mit D 48, dass es uns obliegen wird, die fol- gende Aussagenäquivalenz zu rechtfertigen: [FORMEL] deren linke Seite L, die rechte R heissen möge, und die sich auch sogleich ergibt, wenn man den Wert von a0 ; b aus D 44 in D 48 einträgt. Es ist also L = R, oder L ⋹ R und R ⋹ L zu zeigen. Nach der Definition der Gleichheit ist nun: [FORMEL], und nach bekanntem, auf voriger Seite unter D 45 schon angezogenem Aussagenschema kann man schreiben: [FORMEL], indem man nämlich erlaubtermaassen die Erstreckungsbedingung NB, = (a ; u + b ⋹ u), als eine von u zu erfüllende Voraussetzung hinter (anstatt unterhalb) dem Π-zeichen anmerkt, was eben angängig, sobald als Faktor hinter dem Π nicht ein Relativ, sondern eine Aussage steht. Es ist also erkannt, dass [FORMEL]. Als Folgerung aus R (D 44) hatten wir aber bereits die Sätze D 45: b ⋹ x und D 46: a ; x ⋹ x bewiesen, welche zusammengezogen die in R⋹ (a ; x + b ⋹ x) notirte Konklusion liefern. Zusammenziehung dieser mit der darüber- stehenden Aussagensubsumtion gibt: R ⋹ L (womit das Theorem D 48 als Subsumtion von rechts nach links aus D 44 abgeleitet erscheint). Andrerseits ist aber auch konform mit D 47: [FORMEL], welches man aber jetzt nicht als Konsequenz aus D 44, sondern als daraus ersichtlich hinzustellen hat, dass laut der Prämisse links x als ein die Er- streckungsbedingung „NB“ erfüllender Wert des u ein effektiver Faktor

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/386
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/386>, abgerufen am 23.11.2024.