Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.Neunte Vorlesung. Sein Beweis ist in Anbetracht, dass seine Prämisse zerfällt in Andrerseits ist: a ; (a0 ; b)c a0 ; b, und dies mit der Prämisse I vereinigt gibt: Dies fällt nun unter das Schema der Prämisse von D 47 oder 11) Woferne nur die formalen Grundlagen 9, 10, 11) dieses Beweises Versucht man etwa den Satz 16) kunstlos mittelst Einsetzung der Nun ist zwar a ; bc a ; b (sei es wegen bc b, sei es wegen Neunte Vorlesung. Sein Beweis ist in Anbetracht, dass seine Prämisse zerfällt in Andrerseits ist: a ; (a0 ; b)c ⋹ a0 ; b, und dies mit der Prämisse I vereinigt gibt: Dies fällt nun unter das Schema der Prämisse von D 47 oder 11) Woferne nur die formalen Grundlagen 9, 10, 11) dieses Beweises Versucht man etwa den Satz 16) kunstlos mittelst Einsetzung der Nun ist zwar a ; bc ⋹ a ; b (sei es wegen bc ⋹ b, sei es wegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0380" n="366"/> <fw place="top" type="header">Neunte Vorlesung.</fw><lb/> <p>Sein <hi rendition="#g">Beweis</hi> ist in Anbetracht, dass seine Prämisse zerfällt in<lb/> I. <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi> und II. <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>,<lb/> wie folgt zu leisten. 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Die Vereinigung von III und V lautet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi>.</hi></p><lb/> <p>Dies fällt nun unter das Schema der Prämisse von <hi rendition="#fr">D</hi> 47 oder 11)<lb/> — worin nur <hi rendition="#i">c</hi> vertreten erscheint durch den zusammengesetzteren<lb/> Ausdruck (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> — gestattet somit nach dem Vorbild jenes Satzes<lb/> den Schluss:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi>,</hi><lb/> und da die umgekehrte Subsumtion — IV — ohnehin gilt, so ist die<lb/> Gleichung gewonnen:<lb/> VI. <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> = (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi>,</hi><lb/> aus welcher wegen (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi> zugleich die Konklusion fliesst:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>,</hi><lb/> welche zu beweisen gewesen.</p><lb/> <p>Woferne nur die formalen Grundlagen 9, 10, 11) dieses Beweises<lb/> späterhin auf einem zirkel- resp. einwandsfreien Wege gewonnen werden,<lb/> wird auch der vorstehende Beweis <hi rendition="#i">vollkräftig</hi> und braucht nicht wieder-<lb/> holt zu werden.</p><lb/> <p>Versucht man etwa den Satz 16) kunstlos mittelst Einsetzung der<lb/> Reihe für <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">0</hi> zu verifiziren, so hat man die Prämissen:<lb/><hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">bc</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">3</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, …<lb/> und muss suchen die Konklusionen zu gewinnen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">b</hi>⋹<hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">3</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>, ….</hi></p><lb/> <p>Nun ist zwar <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">bc</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> (sei es wegen <hi rendition="#i">bc</hi> ⋹ <hi rendition="#i">b</hi>, sei es wegen<lb/><hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">bc</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>). Und ebenso ist <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>)<hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>) = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>,<lb/> und so weiter. Die Konklusionen würden sonach leicht zu ziehen sein,<lb/><hi rendition="#i">wenn</hi> diese Subsumtionen <hi rendition="#i">im entgegengesetzten Sinne</hi>, wenn sie als die um-<lb/> gekehrten, <hi rendition="#i">rückwärts</hi> Geltung hätten. Da solches keineswegs ersichtlich, so<lb/> scheitert obiger Versuch und wird man inne, dass ein einfacherer Beweis<lb/> als der eben vorgetragne — trotz so verschiednen Aussehens — wesent-<lb/> lich <hi rendition="#g">Dedekind’</hi>sche, schwerlich geliefert werden kann.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [366/0380]
Neunte Vorlesung.
Sein Beweis ist in Anbetracht, dass seine Prämisse zerfällt in
I. a ; (a0 ; b)c ⋹ c und II. b ⋹ c,
wie folgt zu leisten. Es ist: b ⋹ a0 ; b nach D 45 oder 9), und
dies mit II vereinigt gibt den Schluss:
III. b ⋹ (a0 ; b)c.
Andrerseits ist:
IV. (a0 ; b)c ⋹ a0 ; b, woraus nach D 55 oder 10) — für b statt c
und (a0 ; b)c statt b in Anspruch genommen — folgt:
a ; (a0 ; b)c ⋹ a0 ; b, und dies mit der Prämisse I vereinigt gibt:
V. a ; (a0 ; b)c ⋹ (a0 ; b)c. Die Vereinigung von III und V lautet:
a ; (a0 ; b)c + b ⋹ (a0 ; b)c.
Dies fällt nun unter das Schema der Prämisse von D 47 oder 11)
— worin nur c vertreten erscheint durch den zusammengesetzteren
Ausdruck (a0 ; b)c — gestattet somit nach dem Vorbild jenes Satzes
den Schluss:
a0 ; b ⋹ (a0 ; b)c,
und da die umgekehrte Subsumtion — IV — ohnehin gilt, so ist die
Gleichung gewonnen:
VI. a0 ; b = (a0 ; b)c,
aus welcher wegen (a0 ; b)c ⋹ c zugleich die Konklusion fliesst:
a0 ; b ⋹ c,
welche zu beweisen gewesen.
Woferne nur die formalen Grundlagen 9, 10, 11) dieses Beweises
späterhin auf einem zirkel- resp. einwandsfreien Wege gewonnen werden,
wird auch der vorstehende Beweis vollkräftig und braucht nicht wieder-
holt zu werden.
Versucht man etwa den Satz 16) kunstlos mittelst Einsetzung der
Reihe für a0 zu verifiziren, so hat man die Prämissen:
b ⋹ c, a ; bc ⋹ c, a ; (a ; b)c ⋹ c, a ; (a2 ; b)c ⋹ c, a ; (a3 ; b)c ⋹ c, …
und muss suchen die Konklusionen zu gewinnen:
b⋹c, a ; b ⋹ c, a2 ; b ⋹ c, a3 ; b ⋹ c, ….
Nun ist zwar a ; bc ⋹ a ; b (sei es wegen bc ⋹ b, sei es wegen
a ; bc ⋹ a ; b · a ; c ⋹ a ; b). Und ebenso ist a ; (a ; b)c ⋹ a ; (a ; b) = a2 ; b,
und so weiter. Die Konklusionen würden sonach leicht zu ziehen sein,
wenn diese Subsumtionen im entgegengesetzten Sinne, wenn sie als die um-
gekehrten, rückwärts Geltung hätten. Da solches keineswegs ersichtlich, so
scheitert obiger Versuch und wird man inne, dass ein einfacherer Beweis
als der eben vorgetragne — trotz so verschiednen Aussehens — wesent-
lich Dedekind’sche, schwerlich geliefert werden kann.
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