Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.§ 23. Pseudodualismus in Dedekind's Kettentheorie. Ähnlich dürfen auch die Sätze D 42 und 43 nur scheindual genannt Wollen wir nun also die Kettentheorie unter engstem Anschluss Sodann werden wir jetzt einfürallemal zu erledigen haben die Von diesen möchte ich die Sätze D 42 und 43 lieber vorannehmen -- D 42 und 43 statuiren: Die Summe resp. das Produkt von Ketten Um ihre Formeln in 20) zu beweisen, braucht man blos die Prämissen Die beiden Sätze würden sich vereinigen und zugleich ausdehnen lassen Sind z. B. b, c, d, e, f Ketten bezüglich a, so ist bc + def sowie (b + cd)e + f, D 40: (a ; c c)(b c) (a ; b c) Der Beweis ergibt sich, indem man aus der zweiten der beiden Teil- § 23. Pseudodualismus in Dedekind’s Kettentheorie. Ähnlich dürfen auch die Sätze D 42 und 43 nur scheindual genannt Wollen wir nun also die Kettentheorie unter engstem Anschluss Sodann werden wir jetzt einfürallemal zu erledigen haben die Von diesen möchte ich die Sätze D 42 und 43 lieber vorannehmen — D 42 und 43 statuiren: Die Summe resp. das Produkt von Ketten Um ihre Formeln in 20) zu beweisen, braucht man blos die Prämissen Die beiden Sätze würden sich vereinigen und zugleich ausdehnen lassen Sind z. B. b, c, d, e, f Ketten bezüglich a, so ist bc + def sowie (b + cd)e + f, D 40: (a ; c ⋹ c)(b ⋹ c) ⋹ (a ; b ⋹ c) Der Beweis ergibt sich, indem man aus der zweiten der beiden Teil- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0373" n="359"/> <fw place="top" type="header">§ 23. Pseudodualismus in <hi rendition="#g">Dedekind’</hi>s Kettentheorie.</fw><lb/> <p>Ähnlich dürfen auch die Sätze <hi rendition="#fr">D</hi> 42 und 43 nur scheindual genannt<lb/> werden, <hi rendition="#i">obwol</hi> in beiden <hi rendition="#i">gleichermassen</hi> ein Subsumtionszeichen steht. —</p><lb/> <p>Wollen wir nun also die Kettentheorie unter engstem Anschluss<lb/> an <hi rendition="#g">Dedekind</hi> uns möglichst einfach zurechtlegen, dieselbe in den Rahmen<lb/> unsrer allgemeineren Disziplin einpassend, so wird von der ganzen<lb/> Gruppe 1<hi rendition="#sup">0</hi>) nur die Definition jener Redensart <hi rendition="#fr">D</hi> 37 beizubehalten oder<lb/> in Erinnerung zu bringen sein, die wir ja übrigens schon nebenher in<lb/> § 22 sub 5) in unsere Disziplin aufgenommen haben.</p><lb/> <p>Sodann werden wir jetzt einfürallemal zu erledigen haben die<lb/><hi rendition="#i">vier</hi> Sätze der Gruppe 2<hi rendition="#sup">0</hi>), welche dem „punctum saliens“ <hi rendition="#fr">D</hi> 44 noch<lb/> vorangehen.</p><lb/> <p>Von diesen möchte ich die Sätze <hi rendition="#fr">D</hi> 42 und 43 lieber <hi rendition="#i">vorannehmen</hi> —<lb/> als die elementareren und weil sie von allgemeinerem Interesse sind, wo-<lb/> gegen die <hi rendition="#fr">D</hi> 40 und 41 mehr nur als <hi rendition="#i">Hülfssätze</hi> zu später benötigten<lb/> Beweisführungen ihre Berechtigung zu haben scheinen, sodann auch, weil<lb/> letztere ebendadurch unmittelbaren Anschluss gewinnen an die mit <hi rendition="#fr">D</hi> 44<lb/> beginnenden Betrachtungen, deren Zwecke sie zu fördern bestimmt sind,<lb/> und mit denen sie Zugehörigkeit verraten.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">D</hi> 42 und 43 statuiren: <hi rendition="#i">Die Summe</hi> resp. <hi rendition="#i">das Produkt von Ketten</hi><lb/> inbezug auf ein Relativ <hi rendition="#i">a ist eine Kette</hi> inbezug auf ebendieses.</p><lb/> <p>Um ihre Formeln in 2<hi rendition="#sup">0</hi>) zu <hi rendition="#i">beweisen</hi>, braucht man blos die Prämissen<lb/> überschiebend durch Addition resp. Multiplikation zu verknüpfen, wodurch<lb/> sich ergibt:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> + … ⋹ <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + … resp. <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> … ⋹ <hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">c</hi> …</hi><lb/> und dann das Schema 4) resp. 5) des § 6:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> + … = <hi rendition="#i">a</hi> ; (<hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + …) resp. <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">bc</hi> … ⋹ <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> …</hi><lb/> in Anwendung zu bringen. Die Konklusion zum Satze links wird alsdann<lb/><hi rendition="#i">pariter</hi> (d. i. als äquivalente Transformation), die zum Satze rechts aber<lb/><hi rendition="#i">a fortiori</hi> gewonnen.</p><lb/> <p>Die beiden Sätze würden sich vereinigen und zugleich ausdehnen lassen<lb/> zu dem allgemeinern: <hi rendition="#i">Das Ergebniss irgendwelcher Knüpfungen</hi> (<hi rendition="#i">mittelst iden-<lb/> tischer Operationen</hi>) <hi rendition="#i">von irgendwelchen Ketten inbezug auf einunddasselbe Re-<lb/> lativ a ist wieder eine Kette inbezug auf ebendieses.</hi></p><lb/> <p>Sind z. B. <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">e</hi>, <hi rendition="#i">f</hi> Ketten bezüglich <hi rendition="#i">a</hi>, so ist <hi rendition="#i">bc</hi> + <hi rendition="#i">def</hi> sowie (<hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">cd</hi>)<hi rendition="#i">e</hi> + <hi rendition="#i">f</hi>,<lb/> etc. wieder eine solche. Der Satz gälte sogar ohne die Worte in Klammer.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">D</hi> 40: <hi rendition="#et">(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>)(<hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>) ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">c</hi>)</hi><lb/> besagt: <hi rendition="#i">Das Bild eines Kettenteiles ist Teil dieser Kette</hi>, genauer: das<lb/><hi rendition="#i">a</hi>-Bild <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> des Teils <hi rendition="#i">b</hi> einer Kette <hi rendition="#i">c</hi> inbezug auf <hi rendition="#i">a</hi> ist enthalten in<lb/> dieser Kette <hi rendition="#i">c</hi>.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Beweis</hi> ergibt sich, indem man aus der zweiten der beiden Teil-<lb/> prämissen, in welche die gegebene Prämisse wie vorstehend angegeben zer-<lb/> fällt, mittelst beiderseitigen relativen Vormultiplizirens mit <hi rendition="#i">a</hi> gemäss 1)<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [359/0373]
§ 23. Pseudodualismus in Dedekind’s Kettentheorie.
Ähnlich dürfen auch die Sätze D 42 und 43 nur scheindual genannt
werden, obwol in beiden gleichermassen ein Subsumtionszeichen steht. —
Wollen wir nun also die Kettentheorie unter engstem Anschluss
an Dedekind uns möglichst einfach zurechtlegen, dieselbe in den Rahmen
unsrer allgemeineren Disziplin einpassend, so wird von der ganzen
Gruppe 10) nur die Definition jener Redensart D 37 beizubehalten oder
in Erinnerung zu bringen sein, die wir ja übrigens schon nebenher in
§ 22 sub 5) in unsere Disziplin aufgenommen haben.
Sodann werden wir jetzt einfürallemal zu erledigen haben die
vier Sätze der Gruppe 20), welche dem „punctum saliens“ D 44 noch
vorangehen.
Von diesen möchte ich die Sätze D 42 und 43 lieber vorannehmen —
als die elementareren und weil sie von allgemeinerem Interesse sind, wo-
gegen die D 40 und 41 mehr nur als Hülfssätze zu später benötigten
Beweisführungen ihre Berechtigung zu haben scheinen, sodann auch, weil
letztere ebendadurch unmittelbaren Anschluss gewinnen an die mit D 44
beginnenden Betrachtungen, deren Zwecke sie zu fördern bestimmt sind,
und mit denen sie Zugehörigkeit verraten.
D 42 und 43 statuiren: Die Summe resp. das Produkt von Ketten
inbezug auf ein Relativ a ist eine Kette inbezug auf ebendieses.
Um ihre Formeln in 20) zu beweisen, braucht man blos die Prämissen
überschiebend durch Addition resp. Multiplikation zu verknüpfen, wodurch
sich ergibt:
a ; b + a ; c + … ⋹ b + c + … resp. a ; b · a ; c … ⋹ b · c …
und dann das Schema 4) resp. 5) des § 6:
a ; b + a ; c + … = a ; (b + c + …) resp. a ; bc … ⋹ a ; b · a ; c …
in Anwendung zu bringen. Die Konklusion zum Satze links wird alsdann
pariter (d. i. als äquivalente Transformation), die zum Satze rechts aber
a fortiori gewonnen.
Die beiden Sätze würden sich vereinigen und zugleich ausdehnen lassen
zu dem allgemeinern: Das Ergebniss irgendwelcher Knüpfungen (mittelst iden-
tischer Operationen) von irgendwelchen Ketten inbezug auf einunddasselbe Re-
lativ a ist wieder eine Kette inbezug auf ebendieses.
Sind z. B. b, c, d, e, f Ketten bezüglich a, so ist bc + def sowie (b + cd)e + f,
etc. wieder eine solche. Der Satz gälte sogar ohne die Worte in Klammer.
D 40: (a ; c ⋹ c)(b ⋹ c) ⋹ (a ; b ⋹ c)
besagt: Das Bild eines Kettenteiles ist Teil dieser Kette, genauer: das
a-Bild a ; b des Teils b einer Kette c inbezug auf a ist enthalten in
dieser Kette c.
Der Beweis ergibt sich, indem man aus der zweiten der beiden Teil-
prämissen, in welche die gegebene Prämisse wie vorstehend angegeben zer-
fällt, mittelst beiderseitigen relativen Vormultiplizirens mit a gemäss 1)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |