Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.Von J. Lüroth. Bunsen zu studiren. Er that dies mit solchem Eifer und Erfolg,dass er bereits 1862 das Doktorexamen mit der besten Note bestehen konnte. "Ein ihm verliehenes Stipendium führte Schröder dann nach Schröder bestand bald darauf in Karlsruhe die Prüfung für Lehramts- In Zürich verkehrte Schröder sehr viel mit Waadtländern, wobei Obgleich die Stellung in Zürich Schröder seinen Lebensunterhalt Schröder war in diesen Jahren schon literarisch thätig gewesen. Von J. Lüroth. Bunsen zu studiren. Er that dies mit solchem Eifer und Erfolg,dass er bereits 1862 das Doktorexamen mit der besten Note bestehen konnte. „Ein ihm verliehenes Stipendium führte Schröder dann nach Schröder bestand bald darauf in Karlsruhe die Prüfung für Lehramts- In Zürich verkehrte Schröder sehr viel mit Waadtländern, wobei Obgleich die Stellung in Zürich Schröder seinen Lebensunterhalt Schröder war in diesen Jahren schon literarisch thätig gewesen. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="V"/><fw place="top" type="header">Von J. Lüroth.</fw><lb/><hi rendition="#g">Bunsen</hi> zu studiren. Er that dies mit solchem Eifer und Erfolg,<lb/> dass er bereits 1862 das Doktorexamen mit der besten Note bestehen<lb/> konnte.</p><lb/> <p>„Ein ihm verliehenes Stipendium führte <hi rendition="#g">Schröder</hi> dann nach<lb/> Königsberg, wo er neben dem Hören von mathematisch-physikalischen<lb/> Vorlesungen bei <hi rendition="#g">Neumann</hi> und <hi rendition="#g">Richelot</hi> sich eifrig an den Seminar-<lb/> übungen über diese Disziplinen beteiligte und einige der dafür aus-<lb/> gesetzten Preise erwarb. Der Herbst des Jahres 1864 schloss die<lb/> Studienjahre ab.“</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schröder</hi> bestand bald darauf in Karlsruhe die Prüfung für Lehramts-<lb/> praktikanten mit der Note „gut“. Er hätte wahrscheinlich sofort eine<lb/> Anstellung im badischen Schuldienst gefunden, wenn er es nicht vor-<lb/> gezogen hätte, sich zunächst nach Zürich zu wenden. Dort habilitirte<lb/> er sich für Mathematik am Eidgenössischen Polytechnikum und lehrte<lb/> gleichzeitig in Vertretung des erkrankten Prof. <hi rendition="#g">Gräffe</hi> als Vikar an<lb/> der Kantonschule.</p><lb/> <p>In Zürich verkehrte <hi rendition="#g">Schröder</hi> sehr viel mit Waadtländern, wobei<lb/> er Gelegenheit hatte, seine guten Kenntnisse des Französischen wesent-<lb/> lich zu üben und zu verbessern. Seinen Neigungen zu Leibesübungen<lb/> getreu benutzte er den Aufenthalt in der Schweiz zu vielen Bergtouren.<lb/> Unter anderm besuchte er mit einem Freunde zusammen die Gletscher-<lb/> welt im Hintergrund des Bagnethals, eines der südlichen Nebenthäler<lb/> der Rhône, und machte dort zum Teil ohne Führer mehrere grosse Be-<lb/> steigungen.</p><lb/> <p>Obgleich die Stellung in Zürich <hi rendition="#g">Schröder</hi> seinen Lebensunterhalt<lb/> sicherte, „so schienen doch die Chancen für die geplante Laufbahn bei<lb/> solcher Doppelstellung nach beiden Richtungen hin nicht sonderlich<lb/> hohe“. Dieser Umstand und unliebsame Vorkommnisse persönlicher<lb/> Art veranlassten <hi rendition="#g">Schröder</hi> im Sommer 1868 die Thätigkeit in Zürich<lb/> aufzugeben und sich wieder dem heimischen Schuldienst zuzuwenden.<lb/> Er erhielt zunächst eine Aushilfsstelle an der höheren Bürgerschule in<lb/> Karlsruhe und kurze Zeit darauf eine Lehrstelle am Pädagogium in<lb/> Pforzheim. Im Oktober 1869 legte er noch das zweite Examen, die<lb/> sog. Dienstprüfung, mit der Note „vorzüglich“ ab.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schröder</hi> war in diesen Jahren schon literarisch thätig gewesen.<lb/> Er hatte damals eine gewisse Neigung zu Verallgemeinerungen. So<lb/> interessirten ihn lebhaft die Bestrebungen, die Definition von Funk-<lb/> tionen, die von natürlichen Zahlen abhängen, auch auf andere Zahl-<lb/> formen auszudehnen. Einen Versuch ähnlicher Art hatte er selbst<lb/> schon gemacht in der kleinen Arbeit über „Vielecke mit gebrochener<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [V/0017]
Von J. Lüroth.
Bunsen zu studiren. Er that dies mit solchem Eifer und Erfolg,
dass er bereits 1862 das Doktorexamen mit der besten Note bestehen
konnte.
„Ein ihm verliehenes Stipendium führte Schröder dann nach
Königsberg, wo er neben dem Hören von mathematisch-physikalischen
Vorlesungen bei Neumann und Richelot sich eifrig an den Seminar-
übungen über diese Disziplinen beteiligte und einige der dafür aus-
gesetzten Preise erwarb. Der Herbst des Jahres 1864 schloss die
Studienjahre ab.“
Schröder bestand bald darauf in Karlsruhe die Prüfung für Lehramts-
praktikanten mit der Note „gut“. Er hätte wahrscheinlich sofort eine
Anstellung im badischen Schuldienst gefunden, wenn er es nicht vor-
gezogen hätte, sich zunächst nach Zürich zu wenden. Dort habilitirte
er sich für Mathematik am Eidgenössischen Polytechnikum und lehrte
gleichzeitig in Vertretung des erkrankten Prof. Gräffe als Vikar an
der Kantonschule.
In Zürich verkehrte Schröder sehr viel mit Waadtländern, wobei
er Gelegenheit hatte, seine guten Kenntnisse des Französischen wesent-
lich zu üben und zu verbessern. Seinen Neigungen zu Leibesübungen
getreu benutzte er den Aufenthalt in der Schweiz zu vielen Bergtouren.
Unter anderm besuchte er mit einem Freunde zusammen die Gletscher-
welt im Hintergrund des Bagnethals, eines der südlichen Nebenthäler
der Rhône, und machte dort zum Teil ohne Führer mehrere grosse Be-
steigungen.
Obgleich die Stellung in Zürich Schröder seinen Lebensunterhalt
sicherte, „so schienen doch die Chancen für die geplante Laufbahn bei
solcher Doppelstellung nach beiden Richtungen hin nicht sonderlich
hohe“. Dieser Umstand und unliebsame Vorkommnisse persönlicher
Art veranlassten Schröder im Sommer 1868 die Thätigkeit in Zürich
aufzugeben und sich wieder dem heimischen Schuldienst zuzuwenden.
Er erhielt zunächst eine Aushilfsstelle an der höheren Bürgerschule in
Karlsruhe und kurze Zeit darauf eine Lehrstelle am Pädagogium in
Pforzheim. Im Oktober 1869 legte er noch das zweite Examen, die
sog. Dienstprüfung, mit der Note „vorzüglich“ ab.
Schröder war in diesen Jahren schon literarisch thätig gewesen.
Er hatte damals eine gewisse Neigung zu Verallgemeinerungen. So
interessirten ihn lebhaft die Bestrebungen, die Definition von Funk-
tionen, die von natürlichen Zahlen abhängen, auch auf andere Zahl-
formen auszudehnen. Einen Versuch ähnlicher Art hatte er selbst
schon gemacht in der kleinen Arbeit über „Vielecke mit gebrochener
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