Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 49. Studien über die Klausel. 200)
[Formel 1]
(Ck + Dk).Oder, wenn: 210) rk b1 + sk a1 = ck, rk u + sk u1 = dk genannt wird, sodass: 220) Ck = (ck 0), Dk = (dk 0) bedeutet, so soll also für jedes k = 1, 2, ... n entweder ck 0 oder dk 0 sein -- in Anbetracht, dass (c + d 0) = (c 0) + (d 0). Ist jenes der Fall, d. h. (sooft für ein bestimmtes k) gilt Ck, ist Eine wirklich an u zu stellende Anforderung wird also ein Faktor Wir haben hienach die verschiedenen Fälle durchzugehen, die in Jedes Glied besagter Entwickelung ist von der Gestalt des Pro- *) Unter C1k verstehen wir die Negation (Ck)1 von Ck. Schröder, Algebra der Logik. II. 25
§ 49. Studien über die Klausel. 200)
[Formel 1]
(Cϰ + Dϰ).Oder, wenn: 210) rϰ b1 + sϰ a1 = cϰ, rϰ u + sϰ u1 = dϰ genannt wird, sodass: 220) Cϰ = (cϰ ≠ 0), Dϰ = (dϰ ≠ 0) bedeutet, so soll also für jedes ϰ = 1, 2, … n entweder cϰ ≠ 0 oder dϰ ≠ 0 sein — in Anbetracht, dass (c + d ≠ 0) = (c ≠ 0) + (d ≠ 0). Ist jenes der Fall, d. h. (sooft für ein bestimmtes ϰ) gilt Cϰ, ist Eine wirklich an u zu stellende Anforderung wird also ein Faktor Wir haben hienach die verschiedenen Fälle durchzugehen, die in Jedes Glied besagter Entwickelung ist von der Gestalt des Pro- *) Unter C1ϰ verstehen wir die Negation (Cϰ)1 von Cϰ. Schröder, Algebra der Logik. II. 25
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§ 49. Studien über die Klausel.
200) [FORMEL] (Cϰ + Dϰ).
Oder, wenn:
210) rϰ b1 + sϰ a1 = cϰ, rϰ u + sϰ u1 = dϰ
genannt wird, sodass:
220) Cϰ = (cϰ ≠ 0), Dϰ = (dϰ ≠ 0)
bedeutet, so soll also für jedes ϰ = 1, 2, … n entweder cϰ ≠ 0 oder
dϰ ≠ 0 sein — in Anbetracht, dass (c + d ≠ 0) = (c ≠ 0) + (d ≠ 0).
Ist jenes der Fall, d. h. (sooft für ein bestimmtes ϰ) gilt Cϰ, ist
also Cϰ = i, so wird auch
Cϰ + Dϰ = i + Dϰ = i
sein ganz ohne Rücksicht darauf, ob Dϰ gilt (= i ist) oder nicht gilt
(= 0 ist).
Eine wirklich an u zu stellende Anforderung wird also ein Faktor
von S nur dann statuiren, nur für diejenigen ϰ aussprechen, für welche
Cϰ nicht gilt, das heisst C1ϰ gilt *) oder
cϰ = 0, rϰ b1 + sϰ a1 = 0
ist. Erst für solchen Fall wird die Forderung Dϰ = i einzu-
springen haben oder dϰ ≠ 0 durch geeignete Bestimmung von u zu
erfüllen sein.
Wir haben hienach die verschiedenen Fälle durchzugehen, die in
Bezug auf das Verschwinden (Nichterfülltsein) oder Nichtverschwinden
(Erfülltsein) der Aussagen C1, C2, … Cn denkbar sind, oder — wissen-
schaftlicher zu reden — wir haben uns die ganze Mannigfaltigkeit i
der möglichen Fälle gemäss § 19 zu „entwickeln“ nach diesen n Sym-
bolen als Argumenten um sodann bei jedem der 2n Glieder dieser Ent-
wickelung zuzusehen, welche Forderungen auf Grund dieser Glieder-
aussage als einer geltend angenommenen Voraussetzung die Bedingung
S an u stellt, und wann sie durch ein solches erfüllbar ist.
Jedes Glied besagter Entwickelung ist von der Gestalt des Pro-
duktes sämtlicher Ċ Aussagen:
230) C1 C2 … Cn
— in diesem nur irgendwelche mit Negationsstrich versehen, und ist
jenes mit solchen auf jede erdenkliche Weise versehen oder nicht ver-
sehen und als Glied der Summe i hingesetzt zu denken.
*) Unter C1ϰ verstehen wir die Negation (Cϰ)1 von Cϰ.
Schröder, Algebra der Logik. II. 25
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Zitationshilfe: | Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0201_1891/409>, abgerufen am 17.02.2025. |