Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.Zweiundzwanzigste Vorlesung. auch solch aparte Benennung für die Individuumsnegation als keinsehr dringendes Bedürfniss erscheint. -- Im Bisherigen wurde -- wie ich hoffe der Hauptsache nach -- Systematisch hätte sich dieser nunmehr anzureihen die Theorie Solche Sätze, wie: Sie pflegen jedoch auch ohne solche Zurückführung einen unge- Was den Beweis der vorstehenden betrifft, so gibt auf den Typus der Ferner ist nun Nachdem so auch die dritte Formel ph) bewiesen, haben wir nach Zweiundzwanzigste Vorlesung. auch solch aparte Benennung für die Individuumsnegation als keinsehr dringendes Bedürfniss erscheint. — Im Bisherigen wurde — wie ich hoffe der Hauptsache nach — Systematisch hätte sich dieser nunmehr anzureihen die Theorie Solche Sätze, wie: Sie pflegen jedoch auch ohne solche Zurückführung einen unge- Was den Beweis der vorstehenden betrifft, so gibt auf den Typus der Ferner ist nun Nachdem so auch die dritte Formel φ) bewiesen, haben wir nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0360" n="336"/><fw place="top" type="header">Zweiundzwanzigste Vorlesung.</fw><lb/> auch solch aparte Benennung für die Individuumsnegation als kein<lb/> sehr dringendes Bedürfniss erscheint. —</p><lb/> <p>Im Bisherigen wurde — wie ich hoffe der Hauptsache nach —<lb/> die Theorie der Eigenschaften des Individuums erledigt insoweit es<lb/> nötig fällt, <hi rendition="#i">ein</hi> solches in’s Auge zu fassen. Wir könnten freilich<lb/> dieser noch manche Sätze zufügen, wie z. B.:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">i</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">a</hi>) = 0,</hi><lb/> etc. wollten wir noch andere Beziehungszeichen, als die bisher ver-<lb/> wendeten, mit in den Kreis der Betrachtungen ziehen.</p><lb/> <p>Systematisch hätte sich dieser nunmehr anzureihen die Theorie<lb/> derjenigen Sätze welche handeln von <hi rendition="#i">mehreren</hi> Individuen zugleich.</p><lb/> <p>Solche Sätze, wie:<lb/><hi rendition="#i">φ</hi>) <hi rendition="#et">(<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> ⊂ <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) = 0, (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) = 0,<lb/> (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) = (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> = <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>), (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> ≠ <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) = (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = 0),<lb/> (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> + <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">3</hi> + …) = (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> = <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) + (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> = <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">3</hi>) + …</hi><lb/> lassen sich auf dem nunmehr gewonnenen Standpunkte jeweils mit<lb/> grosser Leichtigkeit — und ohne je ein neues Prinzip, Postulat oder<lb/> Axiom erforderlich zu machen — auf die Grundlagen des bisherigen<lb/> Kalkuls zurückführen, aus diesen selbst <hi rendition="#i">beweisen</hi>.</p><lb/> <p>Sie pflegen jedoch auch ohne solche Zurückführung einen unge-<lb/> heuren Grad von unmittelbar einleuchtender <hi rendition="#i">Evidenz</hi> zu besitzen.</p><lb/> <p>Was den Beweis der vorstehenden betrifft, so gibt auf den Typus der<lb/> Gleichung und Ungleichung gemäss § 36 reduzirt:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> ⊂ <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) = (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = 0) (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ≠ 0)</hi><lb/> und kann nach <hi rendition="#i">η</hi>) — darin <hi rendition="#i">a</hi> mit <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#sup">2</hi> resp. <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#sup">1</hi> identifizirt — der erste<lb/> Faktor in (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ≠ 0), der zweite in (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = 0) umgeschrieben werden, wo<lb/> dann beide einander direkt widersprechen, die Inkonsistenz<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> ≠ 0) (<hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">1</hi> <hi rendition="#i">i</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = 0) = 0</hi><lb/> zusammensetzend. 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Zweiundzwanzigste Vorlesung.
auch solch aparte Benennung für die Individuumsnegation als kein
sehr dringendes Bedürfniss erscheint. —
Im Bisherigen wurde — wie ich hoffe der Hauptsache nach —
die Theorie der Eigenschaften des Individuums erledigt insoweit es
nötig fällt, ein solches in’s Auge zu fassen. Wir könnten freilich
dieser noch manche Sätze zufügen, wie z. B.:
(i  a) = 0,
etc. wollten wir noch andere Beziehungszeichen, als die bisher ver-
wendeten, mit in den Kreis der Betrachtungen ziehen.
Systematisch hätte sich dieser nunmehr anzureihen die Theorie
derjenigen Sätze welche handeln von mehreren Individuen zugleich.
Solche Sätze, wie:
φ) (i1 ⊂ i2) = 0, (i1  i2) = 0,
(i1  i2) = (i1 = i2), (i1 ≠ i2) = (i1 i2 = 0),
(i1  i2 + i3 + …) = (i1 = i2) + (i1 = i3) + …
lassen sich auf dem nunmehr gewonnenen Standpunkte jeweils mit
grosser Leichtigkeit — und ohne je ein neues Prinzip, Postulat oder
Axiom erforderlich zu machen — auf die Grundlagen des bisherigen
Kalkuls zurückführen, aus diesen selbst beweisen.
Sie pflegen jedoch auch ohne solche Zurückführung einen unge-
heuren Grad von unmittelbar einleuchtender Evidenz zu besitzen.
Was den Beweis der vorstehenden betrifft, so gibt auf den Typus der
Gleichung und Ungleichung gemäss § 36 reduzirt:
(i1 ⊂ i2) = (i1 i12 = 0) (i11 i2 ≠ 0)
und kann nach η) — darin a mit i12 resp. i11 identifizirt — der erste
Faktor in (i1 i2 ≠ 0), der zweite in (i1 i2 = 0) umgeschrieben werden, wo
dann beide einander direkt widersprechen, die Inkonsistenz
(i1 i2 ≠ 0) (i1 i2 = 0) = 0
zusammensetzend. Man mag indess auch nach der ersten Formel σ):
(i1 ⊂ i2) in (i1 = 0) umschreiben, was mit dem zufügbaren Faktor
i, = (i1 ≠ 0) die Inkonsistenz liefern, das Produkt 0 geben wird. Ähnlich
läuft (i1  i2) auf eine Inkonsistenz hinaus.
Ferner ist nun
(i1  i2) = (i1 ⊂ i2) + (i1 = i2),
worin die erste Glied-Aussage rechts soeben als = 0 erwiesen worden.
Nachdem so auch die dritte Formel φ) bewiesen, haben wir nach
dieser mittelst Kontraposition: (i1 ≠ i2) = (i1  i2), und dies ist nach ι)
gleich (i1  i12) mithin = (i1 i2 = 0), q. e. d.
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