Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.Ausdehnung des Produkt-Begriffs auf beliebig viele Terme. xr = sr trbraucht nach dem Gesagten nicht weiter angedeutet oder mittelst fernerer innerhalb derselben anzubringender Klammern angegeben, vor- geschrieben zu werden, da diese Teilprodukte jedenfalls weniger als n (höchstens n -- 1) Faktoren enthalten, während sogar s1 = a1 und tn -- 1 = an -- wie man sich auszudrücken pflegt -- "nur aus einem Faktor bestehen", eigentlich nämlich gar nicht Produkte sind. Zu zeigen ist, dass die obigen n -- 1 Ausdrücke x1, x2 ... xn -- 1 Nun ist zufolge der den Symbolen tr und tr + 1 beigelegten Bedeutung Nun war bei drei Faktoren die Klammerstellung ohne Einfluss Gilt also nur das spezielle Assoziationsgesetz (für drei Faktoren), 39*
Ausdehnung des Produkt-Begriffs auf beliebig viele Terme. xr = sr trbraucht nach dem Gesagten nicht weiter angedeutet oder mittelst fernerer innerhalb derselben anzubringender Klammern angegeben, vor- geschrieben zu werden, da diese Teilprodukte jedenfalls weniger als n (höchstens n — 1) Faktoren enthalten, während sogar s1 = a1 und tn — 1 = an — wie man sich auszudrücken pflegt — „nur aus einem Faktor bestehen“, eigentlich nämlich gar nicht Produkte sind. Zu zeigen ist, dass die obigen n — 1 Ausdrücke x1, x2 … xn — 1 Nun ist zufolge der den Symbolen tr und tr + 1 beigelegten Bedeutung Nun war bei drei Faktoren die Klammerstellung ohne Einfluss Gilt also nur das spezielle Assoziationsgesetz (für drei Faktoren), 39*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0631" n="611"/><fw place="top" type="header">Ausdehnung des Produkt-Begriffs auf beliebig viele Terme.</fw><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">r</hi></hi> = <hi rendition="#i">s<hi rendition="#sub">r</hi> t<hi rendition="#sub">r</hi></hi></hi><lb/> braucht nach dem Gesagten nicht weiter angedeutet oder mittelst<lb/> fernerer innerhalb derselben anzubringender Klammern angegeben, vor-<lb/> geschrieben zu werden, da diese Teilprodukte jedenfalls weniger als<lb/><hi rendition="#i">n</hi> (höchstens <hi rendition="#i">n</hi> — 1) Faktoren enthalten, während sogar <hi rendition="#i">s</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und<lb/><hi rendition="#i">t</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">n</hi> — 1</hi> = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">n</hi> — wie man sich auszudrücken pflegt — „nur aus <hi rendition="#i">einem</hi><lb/> Faktor bestehen“, eigentlich nämlich gar nicht Produkte sind.</p><lb/> <p>Zu zeigen ist, dass die obigen <hi rendition="#i">n</hi> — 1 Ausdrücke <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">2</hi> … <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">n</hi> — 1</hi><lb/> einander gleich sein müssen, und dies wird nach Th. 4) Zusatz geleistet<lb/> sein, wenn wir darthun, dass allgemein (nämlich für jedes der gedachten<lb/><hi rendition="#i">γ</hi> bis zum letzten hin)<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">r</hi></hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">r</hi> + 1</hi></hi><lb/> sein muss, womit ja <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">2</hi>, <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">3</hi>, … <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">n</hi> — 2</hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">n</hi> — 1</hi> dann erkannt<lb/> sein wird.</p><lb/> <p>Nun ist zufolge der den Symbolen <hi rendition="#i">t<hi rendition="#sub">r</hi></hi> und <hi rendition="#i">t</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">r</hi> + 1</hi> beigelegten Bedeutung<lb/> (kraft der bei solchen Teilprodukten beliebig anbringbaren Klammern):<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">t<hi rendition="#sub">r</hi></hi> = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">r</hi> + 1</hi> <hi rendition="#i">t</hi><hi rendition="#sub"><hi rendition="#i">r</hi> + 1</hi></hi><lb/> und kann nach Th. 16<hi rendition="#sub">×</hi>) dies in <hi rendition="#i">x<hi rendition="#sub">r</hi></hi> = <hi rendition="#i">s<hi rendition="#sub">r</hi> t<hi rendition="#sub">r</hi></hi> eingesetzt werden. 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Letzteres lautet:</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">39*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [611/0631]
Ausdehnung des Produkt-Begriffs auf beliebig viele Terme.
xr = sr tr
braucht nach dem Gesagten nicht weiter angedeutet oder mittelst
fernerer innerhalb derselben anzubringender Klammern angegeben, vor-
geschrieben zu werden, da diese Teilprodukte jedenfalls weniger als
n (höchstens n — 1) Faktoren enthalten, während sogar s1 = a1 und
tn — 1 = an — wie man sich auszudrücken pflegt — „nur aus einem
Faktor bestehen“, eigentlich nämlich gar nicht Produkte sind.
Zu zeigen ist, dass die obigen n — 1 Ausdrücke x1, x2 … xn — 1
einander gleich sein müssen, und dies wird nach Th. 4) Zusatz geleistet
sein, wenn wir darthun, dass allgemein (nämlich für jedes der gedachten
γ bis zum letzten hin)
xr = xr + 1
sein muss, womit ja x1 = x2, x2 = x3, … xn — 2 = xn — 1 dann erkannt
sein wird.
Nun ist zufolge der den Symbolen tr und tr + 1 beigelegten Bedeutung
(kraft der bei solchen Teilprodukten beliebig anbringbaren Klammern):
tr = ar + 1 tr + 1
und kann nach Th. 16×) dies in xr = sr tr eingesetzt werden. Darnach
wird sich dann xr aus drei Faktoren zusammensetzen und kraft Th. 13×)
sich ergeben:
xr = sr (ar + 1 tr + 1) = (sr ar + 1) tr + 1.
Es ist aber zufolge der den Symbolen sr und sr + 1 zukommenden Be-
deutung auch (wegen der Unterdrückbarkeit von Klammern in denselben):
sr ar + 1 = sr + 1
und kann dies wiederum nach 16×) in das letzte Ergebniss eingesetzt
werden. Dadurch entsteht:
xr = sr + 1 tr + 1 = xr + 1
was zu beweisen war.
Nun war bei drei Faktoren die Klammerstellung ohne Einfluss
auf den Wert des Ergebnisses; nach dem eben Bewiesenen muss sie
es auch für 3 + 1 oder 4 Faktoren sein; ist sie es sonach für viere,
so muss sie es auch sein für 4 + 1 oder 5 Faktoren und so weiter.
Es kann in dieser Weise ohne Ende fort geschlossen werden, und
jedenfalls auch so lange, bis man irgend eine vorgedachte Faktoren-
zahl erreicht hat (Schluss von n — 1 auf n resp. n auf n + 1, oder
Bernoulli'scher „Schluss der vollständigen Induktion“).
Gilt also nur das spezielle Assoziationsgesetz (für drei Faktoren),
so gilt auch stets das allgemeine Assoziationsgesetz (für beliebig viele
Faktoren). Letzteres lautet:
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