Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 24. Symmetrisch allgemeine Lösungen.
-- welche links die Glieder der in Aufgabe 8, Anmerkung und Auf-
gabe 10 gegebenen Gleichungen zusammenfasst -- symmetrisch allgemein
zu lösen.

Die Darstellungen für die Wurzeln müssen -- hiernach -- sich er-
geben, wenn man in die bei der Aufgabe 7 gefundenen Ausdrücke die-
jenigen Parameterwerte substituirt, welche die Forderung der Auf-
gabe 10:
a b g + a1 b1 g1 = 0
symmetrisch allgemein erfüllen.

Anmerkung. Vertauschte man noch die Unbekannten mit ihren
Negationen, so ergäben sich daraus weiter die Lösungen für eine Auf-
gabe, welche die Glieder aus den Aufgaben 7 und 10 zusammenfasste. --

Mit vorstehenden Aufgaben würden alle diejenigen erledigt sein,
welche irgend Interesse bieten von jenen, die unter den sub Aufgabe 5
angegebnen Gesichtspunkt fallen.

Aufgabe 12. Die Gleichung:
x y1 + x1 y = c
nach x und y symmetrisch allgemein zu lösen.

Auflösung.

Die in Aufgabe 6 gelöste Gleichung hätte nach Jevons' dort citirtem
Theorem auch angeschrieben werden können in der Gestalt:
x y1 + x1 y = z,
woraus ersichtlich ist, dass die dortige von der hier vorliegenden Aufgabe
sich nur dadurch unterscheidet, dass jetzt z nicht mehr unbekannt sein,
sondern einen gegebenen Wert c besitzen soll.

Wollte man die Lösungen der Aufgabe 6 zur Auffindung der Wur-
zeln der obigen 12 benutzen, so bliebe man in den Zirkel gebannt, für
die unbestimmten Parameter a und b jener Lösungen eine Gleichung
a1 b + a b1 = c von genau der nämlichen Form, wie die vorstehende lösen
zu müssen, und so ohne Ende fort weiter, falls man abermals neue Para-
meter zur Darstellung der letztern einführen wollte.

Eliminirt man x und y aus der rechts auf 0 gebrachten Gleichung,
so resultirt 0 = 0, woraus zu erkennen ist, dass c vollkommen will-
kürlich gegeben werden kann. Die Gleichung lautet:
c (x y + x1 y1) + c1 (x y1 + x1 y) = 0.
Das systematische Verfahren führt (ebenfalls) hier zum Zirkel:

Nach dem vollen Schema wird man unschwer die Darstellungen ge-
winnen:
x = c b1 + c1 b, y = c a1 + c1 a
(in Bestätigung von Jevons' Theorem) und müssen dann aber, damit die

Schröder, Algebra der Logik. 33

§ 24. Symmetrisch allgemeine Lösungen.
— welche links die Glieder der in Aufgabe 8, Anmerkung und Auf-
gabe 10 gegebenen Gleichungen zusammenfasst — symmetrisch allgemein
zu lösen.

Die Darstellungen für die Wurzeln müssen — hiernach — sich er-
geben, wenn man in die bei der Aufgabe 7 gefundenen Ausdrücke die-
jenigen Parameterwerte substituirt, welche die Forderung der Auf-
gabe 10:
α β γ + α1 β1 γ1 = 0
symmetrisch allgemein erfüllen.

Anmerkung. Vertauschte man noch die Unbekannten mit ihren
Negationen, so ergäben sich daraus weiter die Lösungen für eine Auf-
gabe, welche die Glieder aus den Aufgaben 7 und 10 zusammenfasste. —

Mit vorstehenden Aufgaben würden alle diejenigen erledigt sein,
welche irgend Interesse bieten von jenen, die unter den sub Aufgabe 5
angegebnen Gesichtspunkt fallen.

Aufgabe 12. Die Gleichung:
x y1 + x1 y = c
nach x und y symmetrisch allgemein zu lösen.

Auflösung.

Die in Aufgabe 6 gelöste Gleichung hätte nach Jevons' dort citirtem
Theorem auch angeschrieben werden können in der Gestalt:
x y1 + x1 y = z,
woraus ersichtlich ist, dass die dortige von der hier vorliegenden Aufgabe
sich nur dadurch unterscheidet, dass jetzt z nicht mehr unbekannt sein,
sondern einen gegebenen Wert c besitzen soll.

Wollte man die Lösungen der Aufgabe 6 zur Auffindung der Wur-
zeln der obigen 12 benutzen, so bliebe man in den Zirkel gebannt, für
die unbestimmten Parameter α und β jener Lösungen eine Gleichung
α1 β + α β1 = c von genau der nämlichen Form, wie die vorstehende lösen
zu müssen, und so ohne Ende fort weiter, falls man abermals neue Para-
meter zur Darstellung der letztern einführen wollte.

Eliminirt man x und y aus der rechts auf 0 gebrachten Gleichung,
so resultirt 0 = 0, woraus zu erkennen ist, dass c vollkommen will-
kürlich gegeben werden kann. Die Gleichung lautet:
c (x y + x1 y1) + c1 (x y1 + x1 y) = 0.
Das systematische Verfahren führt (ebenfalls) hier zum Zirkel:

Nach dem vollen Schema wird man unschwer die Darstellungen ge-
winnen:
x = c β1 + c1 β, y = c α1 + c1 α
(in Bestätigung von Jevons' Theorem) und müssen dann aber, damit die

Schröder, Algebra der Logik. 33
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0533" n="513"/><fw place="top" type="header">§ 24. Symmetrisch allgemeine Lösungen.</fw><lb/>
&#x2014; welche links die Glieder der in Aufgabe 8, Anmerkung und Auf-<lb/>
gabe 10 gegebenen Gleichungen zusammenfasst &#x2014; <hi rendition="#i">symmetrisch allgemein<lb/>
zu lösen.</hi></p><lb/>
          <p>Die Darstellungen für die Wurzeln müssen &#x2014; hiernach &#x2014; sich er-<lb/>
geben, wenn man in die bei der Aufgabe 7 gefundenen Ausdrücke die-<lb/>
jenigen Parameterwerte substituirt, welche die Forderung der Auf-<lb/>
gabe 10:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2; &#x03B3;</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B3;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0</hi><lb/>
symmetrisch allgemein erfüllen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Anmerkung</hi>. Vertauschte man noch die Unbekannten mit ihren<lb/>
Negationen, so ergäben sich daraus weiter die Lösungen für eine Auf-<lb/>
gabe, welche die Glieder aus den Aufgaben 7 und 10 zusammenfasste. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Mit vorstehenden Aufgaben würden alle diejenigen erledigt sein,<lb/>
welche irgend Interesse bieten von jenen, die unter den sub Aufgabe 5<lb/>
angegebnen Gesichtspunkt fallen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aufgabe</hi> 12. <hi rendition="#i">Die Gleichung:</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">c</hi></hi><lb/><hi rendition="#i">nach x und y symmetrisch allgemein zu lösen.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>.</p><lb/>
          <p>Die in Aufgabe 6 gelöste Gleichung hätte nach <hi rendition="#g">Jevons'</hi> dort citirtem<lb/>
Theorem auch angeschrieben werden können in der Gestalt:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">z</hi>,</hi><lb/>
woraus ersichtlich ist, dass die dortige von der hier vorliegenden Aufgabe<lb/>
sich nur dadurch unterscheidet, dass jetzt <hi rendition="#i">z</hi> nicht mehr unbekannt sein,<lb/>
sondern einen gegebenen Wert <hi rendition="#i">c</hi> besitzen soll.</p><lb/>
          <p>Wollte man die Lösungen der Aufgabe 6 zur Auffindung der Wur-<lb/>
zeln der obigen 12 benutzen, so bliebe man in den Zirkel gebannt, für<lb/>
die unbestimmten Parameter <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> und <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> jener Lösungen eine Gleichung<lb/><hi rendition="#i">&#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> + <hi rendition="#i">&#x03B1; &#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">c</hi> von genau der nämlichen Form, wie die vorstehende lösen<lb/>
zu müssen, und so ohne Ende fort weiter, falls man abermals neue Para-<lb/>
meter zur Darstellung der letztern einführen wollte.</p><lb/>
          <p>Eliminirt man <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">y</hi> aus der rechts auf 0 gebrachten Gleichung,<lb/>
so resultirt 0 = 0, woraus zu erkennen ist, dass <hi rendition="#i">c</hi> vollkommen will-<lb/>
kürlich gegeben werden kann. Die Gleichung lautet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">c</hi> (<hi rendition="#i">x y</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi>) = 0.</hi><lb/>
Das systematische Verfahren führt (ebenfalls) hier zum Zirkel:</p><lb/>
          <p>Nach dem vollen Schema wird man unschwer die Darstellungen ge-<lb/>
winnen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">c &#x03B2;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">c &#x03B1;</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi></hi><lb/>
(in Bestätigung von <hi rendition="#g">Jevons'</hi> Theorem) und müssen dann aber, damit die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Schröder</hi>, Algebra der Logik. 33</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[513/0533] § 24. Symmetrisch allgemeine Lösungen. — welche links die Glieder der in Aufgabe 8, Anmerkung und Auf- gabe 10 gegebenen Gleichungen zusammenfasst — symmetrisch allgemein zu lösen. Die Darstellungen für die Wurzeln müssen — hiernach — sich er- geben, wenn man in die bei der Aufgabe 7 gefundenen Ausdrücke die- jenigen Parameterwerte substituirt, welche die Forderung der Auf- gabe 10: α β γ + α1 β1 γ1 = 0 symmetrisch allgemein erfüllen. Anmerkung. Vertauschte man noch die Unbekannten mit ihren Negationen, so ergäben sich daraus weiter die Lösungen für eine Auf- gabe, welche die Glieder aus den Aufgaben 7 und 10 zusammenfasste. — Mit vorstehenden Aufgaben würden alle diejenigen erledigt sein, welche irgend Interesse bieten von jenen, die unter den sub Aufgabe 5 angegebnen Gesichtspunkt fallen. Aufgabe 12. Die Gleichung: x y1 + x1 y = c nach x und y symmetrisch allgemein zu lösen. Auflösung. Die in Aufgabe 6 gelöste Gleichung hätte nach Jevons' dort citirtem Theorem auch angeschrieben werden können in der Gestalt: x y1 + x1 y = z, woraus ersichtlich ist, dass die dortige von der hier vorliegenden Aufgabe sich nur dadurch unterscheidet, dass jetzt z nicht mehr unbekannt sein, sondern einen gegebenen Wert c besitzen soll. Wollte man die Lösungen der Aufgabe 6 zur Auffindung der Wur- zeln der obigen 12 benutzen, so bliebe man in den Zirkel gebannt, für die unbestimmten Parameter α und β jener Lösungen eine Gleichung α1 β + α β1 = c von genau der nämlichen Form, wie die vorstehende lösen zu müssen, und so ohne Ende fort weiter, falls man abermals neue Para- meter zur Darstellung der letztern einführen wollte. Eliminirt man x und y aus der rechts auf 0 gebrachten Gleichung, so resultirt 0 = 0, woraus zu erkennen ist, dass c vollkommen will- kürlich gegeben werden kann. Die Gleichung lautet: c (x y + x1 y1) + c1 (x y1 + x1 y) = 0. Das systematische Verfahren führt (ebenfalls) hier zum Zirkel: Nach dem vollen Schema wird man unschwer die Darstellungen ge- winnen: x = c β1 + c1 β, y = c α1 + c1 α (in Bestätigung von Jevons' Theorem) und müssen dann aber, damit die Schröder, Algebra der Logik. 33

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/533
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/533>, abgerufen am 25.11.2024.