Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.Zwölfte Vorlesung. x1 + y1 = 0, x1 + y = 0, x + y1 = 0, x + y = 0,welche nur je durch das Verschwinden der beiden Glieder befriedigt wer- den können, womit sich aber x und y gleich 1 oder 0 völlig bestimmen. Alle vier Terme zugleich können nicht verschwinden, weil der Ansatz Als einzige weitere Ausbeute der vorstehenden Blumenlese notiren Dieselben sind dadurch interessant, dass sie die einfachsten Exempel Behandeln wir zunächst das erste derselben. Die Gleichung zer- Das gleiche stellt sich heraus, wenn wir streng systematisch ver- Aus dem Zirkel tritt man aber hier leicht heraus vermittelst der Die Symmetrie gibt hier sich darin kund, dass die beiden Lösungen Zwölfte Vorlesung. x1 + y1 = 0, x1 + y = 0, x + y1 = 0, x + y = 0,welche nur je durch das Verschwinden der beiden Glieder befriedigt wer- den können, womit sich aber x und y gleich 1 oder 0 völlig bestimmen. Alle vier Terme zugleich können nicht verschwinden, weil der Ansatz Als einzige weitere Ausbeute der vorstehenden Blumenlese notiren Dieselben sind dadurch interessant, dass sie die einfachsten Exempel Behandeln wir zunächst das erste derselben. Die Gleichung zer- Das gleiche stellt sich heraus, wenn wir streng systematisch ver- Aus dem Zirkel tritt man aber hier leicht heraus vermittelst der Die Symmetrie gibt hier sich darin kund, dass die beiden Lösungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0526" n="506"/><fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0, <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">y</hi> = 0, <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0, <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">y</hi> = 0,</hi><lb/> welche nur je durch das Verschwinden der beiden Glieder befriedigt wer-<lb/> den können, womit sich aber <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">y</hi> gleich 1 oder 0 völlig bestimmen.</p><lb/> <p>Alle vier Terme zugleich können nicht verschwinden, weil der Ansatz<lb/> nach Th. 34<hi rendition="#sub">+</hi>) auf die absurde Gleichung 1 = 0 führen würde.</p><lb/> <p>Als einzige weitere Ausbeute der vorstehenden Blumenlese notiren<lb/> wir also diese beiden Probleme: <hi rendition="#i">die Gleichung</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x y</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0 resp. <hi rendition="#i">x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi> = 0</hi><lb/><hi rendition="#i">je symmetrisch allgemein zu lösen.</hi></p><lb/> <p>Dieselben sind dadurch interessant, dass sie die <hi rendition="#i">einfachsten Exempel</hi><lb/> zu dem oben erwähnten „<hi rendition="#i">Zirkel</hi>“ liefern.</p><lb/> <p>Behandeln wir zunächst das erste derselben. Die Gleichung zer-<lb/> fällt in die beiden Forderungen <hi rendition="#i">x y</hi> = 0 und <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0. Der ersten<lb/> von diesen wird nach Aufgabe 1 durch den Ansatz: <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">α β</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">β</hi><lb/> auf die allgemeinste Weise symmetrisch genügt, und müssen die Para-<lb/> meter <hi rendition="#i">α</hi> und <hi rendition="#i">β</hi> nur mehr noch so bestimmt werden, dass sie auch die<lb/> zweite Forderung <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0 erfüllen. Es wird aber<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = (<hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">β</hi>) (<hi rendition="#i">α</hi> + <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) = <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">α β</hi></hi><lb/> und sonach erhalten wir in Gestalt von <hi rendition="#i">α β</hi> + <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0 für diese unbe-<lb/> kannten Parameter eine Gleichung von genau derselben Form, als die<lb/> ursprüngliche gleichung in Hinsicht von <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">y</hi> gewesen.</p><lb/> <p>Das gleiche stellt sich heraus, wenn wir streng systematisch ver-<lb/> fahren, die Gleichung nämlich gemäss dem Hülfstheorem des § 24<lb/> nach <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">y</hi> auflösen, wodurch sich <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ergibt, alsdann<lb/> die Symbole <hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> rechterhand durch arbiträre Parameter <hi rendition="#i">α</hi>, <hi rendition="#i">β</hi> ersetzen<lb/> und mit den gewonnenen Darstellungen <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> die Probe der<lb/> Auflösung machen: es zeigt sich, dass diese Parameter nicht unab-<lb/> hängig von einander sind, sondern die Relation: <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">α β</hi> = 0 be-<lb/> friedigen müssen, welche wiederum von der alten Form ist. Auf die-<lb/> selbe Weise (behufs Ermittelung von <hi rendition="#i">α, β</hi>) fortfahrend müssten wir<lb/> nun immerfort auf die gleiche Aufgabe behufs ihrer eignen Lösung<lb/> zurückverwiesen werden.</p><lb/> <p>Aus dem Zirkel tritt man aber hier leicht heraus vermittelst der<lb/> Bemerkung, dass die Relation zwischen den Parametern auch mit<lb/><hi rendition="#i">α</hi> = <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> oder <hi rendition="#i">β</hi> = <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi> äquivalent ist. Es genügt also in den obigen<lb/> Darstellungen <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> durch <hi rendition="#i">α</hi> zu ersetzen, und erhalten wir:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">α</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> = <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> als die gesuchten symmetrisch allgemeinen Lösungen.</p><lb/> <p>Die Symmetrie gibt hier sich darin kund, dass die beiden Lösungen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [506/0526]
Zwölfte Vorlesung.
x1 + y1 = 0, x1 + y = 0, x + y1 = 0, x + y = 0,
welche nur je durch das Verschwinden der beiden Glieder befriedigt wer-
den können, womit sich aber x und y gleich 1 oder 0 völlig bestimmen.
Alle vier Terme zugleich können nicht verschwinden, weil der Ansatz
nach Th. 34+) auf die absurde Gleichung 1 = 0 führen würde.
Als einzige weitere Ausbeute der vorstehenden Blumenlese notiren
wir also diese beiden Probleme: die Gleichung
x y + x1 y1 = 0 resp. x y1 + x1 y = 0
je symmetrisch allgemein zu lösen.
Dieselben sind dadurch interessant, dass sie die einfachsten Exempel
zu dem oben erwähnten „Zirkel“ liefern.
Behandeln wir zunächst das erste derselben. Die Gleichung zer-
fällt in die beiden Forderungen x y = 0 und x1 y1 = 0. Der ersten
von diesen wird nach Aufgabe 1 durch den Ansatz: x = α β1, y = α1 β
auf die allgemeinste Weise symmetrisch genügt, und müssen die Para-
meter α und β nur mehr noch so bestimmt werden, dass sie auch die
zweite Forderung x1 y1 = 0 erfüllen. Es wird aber
x1 y1 = (α1 + β) (α + β1) = α1 β1 + α β
und sonach erhalten wir in Gestalt von α β + α1 β1 = 0 für diese unbe-
kannten Parameter eine Gleichung von genau derselben Form, als die
ursprüngliche gleichung in Hinsicht von x und y gewesen.
Das gleiche stellt sich heraus, wenn wir streng systematisch ver-
fahren, die Gleichung nämlich gemäss dem Hülfstheorem des § 24
nach x und y auflösen, wodurch sich x = y1, y = x1 ergibt, alsdann
die Symbole x, y rechterhand durch arbiträre Parameter α, β ersetzen
und mit den gewonnenen Darstellungen x = β1, y = α1 die Probe der
Auflösung machen: es zeigt sich, dass diese Parameter nicht unab-
hängig von einander sind, sondern die Relation: α1β1 + α β = 0 be-
friedigen müssen, welche wiederum von der alten Form ist. Auf die-
selbe Weise (behufs Ermittelung von α, β) fortfahrend müssten wir
nun immerfort auf die gleiche Aufgabe behufs ihrer eignen Lösung
zurückverwiesen werden.
Aus dem Zirkel tritt man aber hier leicht heraus vermittelst der
Bemerkung, dass die Relation zwischen den Parametern auch mit
α = β1 oder β = α1 äquivalent ist. Es genügt also in den obigen
Darstellungen β1 durch α zu ersetzen, und erhalten wir:
x = α, y = α1
als die gesuchten symmetrisch allgemeinen Lösungen.
Die Symmetrie gibt hier sich darin kund, dass die beiden Lösungen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |