Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.andern Topf und die Kameraden haben nichts dawider, 's ist 'ne Art von Abwechselung." Der Hagere begab sich langsam nach seiner Feuerstelle und der andere ging, um sich unter einen der Lastwagen in den Schatten zu legen, so daß der große Kapländer allein zurückblieb. Sein Feuer, das fünfzig Fuß entfernt brannte, war gut im Zuge. Er legte die übereinander geschlagenen Arme auf den Boden, den Kopf darauf und sah den kleinen schwarzen Ameisen zu, die in seiner Nähe geschäftig in dem roten Sande hin und her liefen. Es wurde ganz still im Lager; nur ab und zu knisterte das Reisig im Feuer oder summten die Cicaden auf den Bäumen. Nur die einsame Schildwache ging noch immer zwischen dem Zelt und dem Baum mit der flachen Krone auf und ab; sonst ließ sich kein Mensch blicken und das Schnarchen des Mannes unter den Büschen, das man durch das halbe Lager hörte, zeigte, daß sein Schlaf jetzt kein geheuchelter sei. Die heiße Mittagsglut strahlte auf das Lager herunter. Endlich hörte man, daß jemand sich Bahn durch das hohe Gras und die Büsche machte; denn beides war nur wenige Fuß über die Lagerstelle hinaus fortgeräumt worden. Dann kam ein Mann zum Vorschein, der in der einen Hand eine Flinte, in der anderen einen geschossenen Vogel trug. Er andern Topf und die Kameraden haben nichts dawider, ’s ist ’ne Art von Abwechselung.“ Der Hagere begab sich langsam nach seiner Feuerstelle und der andere ging, um sich unter einen der Lastwagen in den Schatten zu legen, so daß der große Kapländer allein zurückblieb. Sein Feuer, das fünfzig Fuß entfernt brannte, war gut im Zuge. Er legte die übereinander geschlagenen Arme auf den Boden, den Kopf darauf und sah den kleinen schwarzen Ameisen zu, die in seiner Nähe geschäftig in dem roten Sande hin und her liefen. Es wurde ganz still im Lager; nur ab und zu knisterte das Reisig im Feuer oder summten die Cicaden auf den Bäumen. Nur die einsame Schildwache ging noch immer zwischen dem Zelt und dem Baum mit der flachen Krone auf und ab; sonst ließ sich kein Mensch blicken und das Schnarchen des Mannes unter den Büschen, das man durch das halbe Lager hörte, zeigte, daß sein Schlaf jetzt kein geheuchelter sei. Die heiße Mittagsglut strahlte auf das Lager herunter. Endlich hörte man, daß jemand sich Bahn durch das hohe Gras und die Büsche machte; denn beides war nur wenige Fuß über die Lagerstelle hinaus fortgeräumt worden. Dann kam ein Mann zum Vorschein, der in der einen Hand eine Flinte, in der anderen einen geschossenen Vogel trug. Er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="95"/> andern Topf und die Kameraden haben nichts dawider, ’s ist ’ne Art von Abwechselung.“</p> <p>Der Hagere begab sich langsam nach seiner Feuerstelle und der andere ging, um sich unter einen der Lastwagen in den Schatten zu legen, so daß der große Kapländer allein zurückblieb. Sein Feuer, das fünfzig Fuß entfernt brannte, war gut im Zuge. Er legte die übereinander geschlagenen Arme auf den Boden, den Kopf darauf und sah den kleinen schwarzen Ameisen zu, die in seiner Nähe geschäftig in dem roten Sande hin und her liefen.</p> <p>Es wurde ganz still im Lager; nur ab und zu knisterte das Reisig im Feuer oder summten die Cicaden auf den Bäumen. Nur die einsame Schildwache ging noch immer zwischen dem Zelt und dem Baum mit der flachen Krone auf und ab; sonst ließ sich kein Mensch blicken und das Schnarchen des Mannes unter den Büschen, das man durch das halbe Lager hörte, zeigte, daß sein Schlaf jetzt kein geheuchelter sei.</p> <p>Die heiße Mittagsglut strahlte auf das Lager herunter.</p> <p>Endlich hörte man, daß jemand sich Bahn durch das hohe Gras und die Büsche machte; denn beides war nur wenige Fuß über die Lagerstelle hinaus fortgeräumt worden. Dann kam ein Mann zum Vorschein, der in der einen Hand eine Flinte, in der anderen einen geschossenen Vogel trug. Er </p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0095]
andern Topf und die Kameraden haben nichts dawider, ’s ist ’ne Art von Abwechselung.“
Der Hagere begab sich langsam nach seiner Feuerstelle und der andere ging, um sich unter einen der Lastwagen in den Schatten zu legen, so daß der große Kapländer allein zurückblieb. Sein Feuer, das fünfzig Fuß entfernt brannte, war gut im Zuge. Er legte die übereinander geschlagenen Arme auf den Boden, den Kopf darauf und sah den kleinen schwarzen Ameisen zu, die in seiner Nähe geschäftig in dem roten Sande hin und her liefen.
Es wurde ganz still im Lager; nur ab und zu knisterte das Reisig im Feuer oder summten die Cicaden auf den Bäumen. Nur die einsame Schildwache ging noch immer zwischen dem Zelt und dem Baum mit der flachen Krone auf und ab; sonst ließ sich kein Mensch blicken und das Schnarchen des Mannes unter den Büschen, das man durch das halbe Lager hörte, zeigte, daß sein Schlaf jetzt kein geheuchelter sei.
Die heiße Mittagsglut strahlte auf das Lager herunter.
Endlich hörte man, daß jemand sich Bahn durch das hohe Gras und die Büsche machte; denn beides war nur wenige Fuß über die Lagerstelle hinaus fortgeräumt worden. Dann kam ein Mann zum Vorschein, der in der einen Hand eine Flinte, in der anderen einen geschossenen Vogel trug. Er
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