Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.er! Der wird Oberst oder General, ehe wir uns versehen! Ich rede hier draußen schon Jeden immer gleich mit Herr Oberst oder Herr General an; da geht man am sichersten; denn sind sie's heute noch nicht, werden sie's morgen!" Er hatte damit einen Witz beabsichtigt und bei dem heißen Wetter und der allgemeinen Langeweile ließ der dritte diese Bemerkung auch dafür gelten und lächelte; doch der, welcher zuerst geredet hatte, blieb ernst und fuhr fort: "Ich weiß nur soviel. Ich würde es diesen Gesellen von der Company heimzahlen, wenn von meinen Angehörigen irgend Jemand zu Schaden gekommen wäre; denn sie gaben die Ansiedler hier der Rache preis, während sie den hirnverbrannten Zug nach Transvaal unternahmen. Wäre meine Mutter oder Schwester getötet worden, ich hätte eine Pistole genommen und dem großen Macher eine Kugel in den Kopf geschossen, und die kleinen Macher hätte ich ihm hinterdrein geschickt. Das nenne ich 'ne schöne Verwaltung von einem Lande, wie sie's hier machen! Erst fordern sie Einen auf herzukommen und sich hier anzusiedeln; und hat man's gethan, schicken sie alle wehrhaften Männer außer Landes, um einen Raubzug auf Gold nach Transvaal zu unternehmen und wir müssen die Suppe ausfressen! Ich sage, jeder Mann und jede Frau, die dadurch er! Der wird Oberst oder General, ehe wir uns versehen! Ich rede hier draußen schon Jeden immer gleich mit Herr Oberst oder Herr General an; da geht man am sichersten; denn sind sie’s heute noch nicht, werden sie’s morgen!“ Er hatte damit einen Witz beabsichtigt und bei dem heißen Wetter und der allgemeinen Langeweile ließ der dritte diese Bemerkung auch dafür gelten und lächelte; doch der, welcher zuerst geredet hatte, blieb ernst und fuhr fort: „Ich weiß nur soviel. Ich würde es diesen Gesellen von der Company heimzahlen, wenn von meinen Angehörigen irgend Jemand zu Schaden gekommen wäre; denn sie gaben die Ansiedler hier der Rache preis, während sie den hirnverbrannten Zug nach Transvaal unternahmen. Wäre meine Mutter oder Schwester getötet worden, ich hätte eine Pistole genommen und dem großen Macher eine Kugel in den Kopf geschossen, und die kleinen Macher hätte ich ihm hinterdrein geschickt. Das nenne ich ’ne schöne Verwaltung von einem Lande, wie sie’s hier machen! Erst fordern sie Einen auf herzukommen und sich hier anzusiedeln; und hat man’s gethan, schicken sie alle wehrhaften Männer außer Landes, um einen Raubzug auf Gold nach Transvaal zu unternehmen und wir müssen die Suppe ausfressen! Ich sage, jeder Mann und jede Frau, die dadurch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="91"/> er! Der wird Oberst oder General, ehe wir uns versehen! Ich rede hier draußen schon Jeden immer gleich mit Herr Oberst oder Herr General an; da geht man am sichersten; denn sind sie’s heute noch nicht, werden sie’s morgen!“</p> <p>Er hatte damit einen Witz beabsichtigt und bei dem heißen Wetter und der allgemeinen Langeweile ließ der dritte diese Bemerkung auch dafür gelten und lächelte; doch der, welcher zuerst geredet hatte, blieb ernst und fuhr fort:</p> <p>„Ich weiß nur soviel. Ich würde es diesen Gesellen von der Company heimzahlen, wenn von meinen Angehörigen irgend Jemand zu Schaden gekommen wäre; denn sie gaben die Ansiedler hier der Rache preis, während sie den hirnverbrannten Zug nach Transvaal unternahmen. Wäre meine Mutter oder Schwester getötet worden, ich hätte eine Pistole genommen und dem großen Macher eine Kugel in den Kopf geschossen, und die kleinen Macher hätte ich ihm hinterdrein geschickt. Das nenne ich ’ne schöne Verwaltung von einem Lande, wie sie’s hier machen! Erst fordern sie Einen auf herzukommen und sich hier anzusiedeln; und hat man’s gethan, schicken sie alle wehrhaften Männer außer Landes, um einen Raubzug auf Gold nach Transvaal zu unternehmen und wir müssen die Suppe ausfressen! Ich sage, jeder Mann und jede Frau, die dadurch </p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0091]
er! Der wird Oberst oder General, ehe wir uns versehen! Ich rede hier draußen schon Jeden immer gleich mit Herr Oberst oder Herr General an; da geht man am sichersten; denn sind sie’s heute noch nicht, werden sie’s morgen!“
Er hatte damit einen Witz beabsichtigt und bei dem heißen Wetter und der allgemeinen Langeweile ließ der dritte diese Bemerkung auch dafür gelten und lächelte; doch der, welcher zuerst geredet hatte, blieb ernst und fuhr fort:
„Ich weiß nur soviel. Ich würde es diesen Gesellen von der Company heimzahlen, wenn von meinen Angehörigen irgend Jemand zu Schaden gekommen wäre; denn sie gaben die Ansiedler hier der Rache preis, während sie den hirnverbrannten Zug nach Transvaal unternahmen. Wäre meine Mutter oder Schwester getötet worden, ich hätte eine Pistole genommen und dem großen Macher eine Kugel in den Kopf geschossen, und die kleinen Macher hätte ich ihm hinterdrein geschickt. Das nenne ich ’ne schöne Verwaltung von einem Lande, wie sie’s hier machen! Erst fordern sie Einen auf herzukommen und sich hier anzusiedeln; und hat man’s gethan, schicken sie alle wehrhaften Männer außer Landes, um einen Raubzug auf Gold nach Transvaal zu unternehmen und wir müssen die Suppe ausfressen! Ich sage, jeder Mann und jede Frau, die dadurch
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Zitationshilfe: | Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/91>, abgerufen am 17.02.2025. |