Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898."Nun, zum Kuckuck, sie sagten, es gehöre ihnen und damit war es abgemacht." "Und die Bewohner des Landes? Hat England die Bewohner mit verschenkt?" Peter sah den Fremden erst etwas unsicher an. "Natürlich hat England uns die Bewohner mit geschenkt; was sollte uns das Land sonst nützen?" "Wer hat England das Volk gegeben, das lebende Fleisch und Blut, um es den Händen Anderer zu überantworten?" fragte der Fremde und richtete sich auf. Peter sah ihn an und fühlte sich fast wie von Furcht befangen. "Was sollte England denn mit einem Haufen von elenden Schwarzen thun, wenn es sie uns nicht überantwortete? Außerdem sind es ja nichtsnutzige Rebellen." "Was ist ein Rebell?" fragte der Fremde. "O Du meine Zeit! wo haben Sie denn gelebt, daß Sie nicht wissen, was ein Rebell ist! Ein Rebell ist ein Mann, der gegen seinen König und sein Land kämpft. Diese blutdürstigen Nigger sind Rebellen, weil sie gegen uns kämpfen. Sie wollen nicht, daß die Chartered Company über sie herrscht. Aber sie müssen sich unterwerfen. Wir wollen ihnen eine Lehre geben." Peter Halkets Kampfbegier erwachte, er war aufgesprungen, als wollte er einen Gegner mit einem kunstgerechten Faustschlag zu Boden strecken. Dann „Nun, zum Kuckuck, sie sagten, es gehöre ihnen und damit war es abgemacht.“ „Und die Bewohner des Landes? Hat England die Bewohner mit verschenkt?“ Peter sah den Fremden erst etwas unsicher an. „Natürlich hat England uns die Bewohner mit geschenkt; was sollte uns das Land sonst nützen?“ „Wer hat England das Volk gegeben, das lebende Fleisch und Blut, um es den Händen Anderer zu überantworten?“ fragte der Fremde und richtete sich auf. Peter sah ihn an und fühlte sich fast wie von Furcht befangen. „Was sollte England denn mit einem Haufen von elenden Schwarzen thun, wenn es sie uns nicht überantwortete? Außerdem sind es ja nichtsnutzige Rebellen.“ „Was ist ein Rebell?“ fragte der Fremde. „O Du meine Zeit! wo haben Sie denn gelebt, daß Sie nicht wissen, was ein Rebell ist! Ein Rebell ist ein Mann, der gegen seinen König und sein Land kämpft. Diese blutdürstigen Nigger sind Rebellen, weil sie gegen uns kämpfen. Sie wollen nicht, daß die Chartered Company über sie herrscht. Aber sie müssen sich unterwerfen. Wir wollen ihnen eine Lehre geben.“ Peter Halkets Kampfbegier erwachte, er war aufgesprungen, als wollte er einen Gegner mit einem kunstgerechten Faustschlag zu Boden strecken. Dann <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="42"/> <p>„Nun, zum Kuckuck, sie sagten, es gehöre ihnen und damit war es abgemacht.“</p> <p>„Und die Bewohner des Landes? Hat England die Bewohner mit verschenkt?“</p> <p>Peter sah den Fremden erst etwas unsicher an. „Natürlich hat England uns die Bewohner mit geschenkt; was sollte uns das Land sonst nützen?“</p> <p>„Wer hat England das Volk gegeben, das lebende Fleisch und Blut, um es den Händen Anderer zu überantworten?“ fragte der Fremde und richtete sich auf.</p> <p>Peter sah ihn an und fühlte sich fast wie von Furcht befangen. „Was sollte England denn mit einem Haufen von elenden Schwarzen thun, wenn es sie uns nicht überantwortete? Außerdem sind es ja nichtsnutzige Rebellen.“</p> <p>„Was ist ein Rebell?“ fragte der Fremde.</p> <p>„O Du meine Zeit! wo haben Sie denn gelebt, daß Sie nicht wissen, was ein Rebell ist! Ein Rebell ist ein Mann, der gegen seinen König und sein Land kämpft. Diese blutdürstigen Nigger sind Rebellen, weil sie gegen uns kämpfen. Sie wollen nicht, daß die Chartered Company über sie herrscht. Aber sie müssen sich unterwerfen. Wir wollen ihnen eine Lehre geben.“ Peter Halkets Kampfbegier erwachte, er war aufgesprungen, als wollte er einen Gegner mit einem kunstgerechten Faustschlag zu Boden strecken. Dann </p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0042]
„Nun, zum Kuckuck, sie sagten, es gehöre ihnen und damit war es abgemacht.“
„Und die Bewohner des Landes? Hat England die Bewohner mit verschenkt?“
Peter sah den Fremden erst etwas unsicher an. „Natürlich hat England uns die Bewohner mit geschenkt; was sollte uns das Land sonst nützen?“
„Wer hat England das Volk gegeben, das lebende Fleisch und Blut, um es den Händen Anderer zu überantworten?“ fragte der Fremde und richtete sich auf.
Peter sah ihn an und fühlte sich fast wie von Furcht befangen. „Was sollte England denn mit einem Haufen von elenden Schwarzen thun, wenn es sie uns nicht überantwortete? Außerdem sind es ja nichtsnutzige Rebellen.“
„Was ist ein Rebell?“ fragte der Fremde.
„O Du meine Zeit! wo haben Sie denn gelebt, daß Sie nicht wissen, was ein Rebell ist! Ein Rebell ist ein Mann, der gegen seinen König und sein Land kämpft. Diese blutdürstigen Nigger sind Rebellen, weil sie gegen uns kämpfen. Sie wollen nicht, daß die Chartered Company über sie herrscht. Aber sie müssen sich unterwerfen. Wir wollen ihnen eine Lehre geben.“ Peter Halkets Kampfbegier erwachte, er war aufgesprungen, als wollte er einen Gegner mit einem kunstgerechten Faustschlag zu Boden strecken. Dann
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Zitationshilfe: | Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/42>, abgerufen am 16.02.2025. |