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Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858.

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17. -- 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. KÖRPERLICHE SEITE.
der Organe noch längere Zeit fort. Nach dem, besonders durch
klimatische Verhältnisse beeinflussten Entwickelungsgange kann
man annehmen, dass bei den Bewohnern der mittleren Zone
durchschnittlich der Jüngling noch 6--8 Jahre, die Jungfrau
noch 4--5 Jahre nach der Mannbarkeitsentwickelung braucht,
um den letzten Zielpunkt der Gesammtentwickelung zu erreichen.
Demnach erlangt bei uns der männliche Körper durchschnitt-
lich nicht vor dem 22.--24., der weibliche nicht vor dem
20. Jahre seine völlige innere Reife. Dies zu beachten ist
besonders wichtig, wenn es der Frage der Verheirathung
gilt. Das physische Wohl von zwei Generationen (der Gat-
ten und ihrer Kinder) hängt davon ab. Ein Baum, welcher
vorzeitig (ehe er vollständig ausgereift ist) Früchte trägt, ge-
langt nicht bis zum Höhepunkte seiner Entwickelung und Le-
bens-Vollkraft, und seine Früchte behalten in verschiedenen
Beziehungen das Gepräge der Unvollkommenheit.



17. — 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. KÖRPERLICHE SEITE.
der Organe noch längere Zeit fort. Nach dem, besonders durch
klimatische Verhältnisse beeinflussten Entwickelungsgange kann
man annehmen, dass bei den Bewohnern der mittleren Zone
durchschnittlich der Jüngling noch 6—8 Jahre, die Jungfrau
noch 4—5 Jahre nach der Mannbarkeitsentwickelung braucht,
um den letzten Zielpunkt der Gesammtentwickelung zu erreichen.
Demnach erlangt bei uns der männliche Körper durchschnitt-
lich nicht vor dem 22.—24., der weibliche nicht vor dem
20. Jahre seine völlige innere Reife. Dies zu beachten ist
besonders wichtig, wenn es der Frage der Verheirathung
gilt. Das physische Wohl von zwei Generationen (der Gat-
ten und ihrer Kinder) hängt davon ab. Ein Baum, welcher
vorzeitig (ehe er vollständig ausgereift ist) Früchte trägt, ge-
langt nicht bis zum Höhepunkte seiner Entwickelung und Le-
bens-Vollkraft, und seine Früchte behalten in verschiedenen
Beziehungen das Gepräge der Unvollkommenheit.



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[280/0284] 17. — 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. KÖRPERLICHE SEITE. der Organe noch längere Zeit fort. Nach dem, besonders durch klimatische Verhältnisse beeinflussten Entwickelungsgange kann man annehmen, dass bei den Bewohnern der mittleren Zone durchschnittlich der Jüngling noch 6—8 Jahre, die Jungfrau noch 4—5 Jahre nach der Mannbarkeitsentwickelung braucht, um den letzten Zielpunkt der Gesammtentwickelung zu erreichen. Demnach erlangt bei uns der männliche Körper durchschnitt- lich nicht vor dem 22.—24., der weibliche nicht vor dem 20. Jahre seine völlige innere Reife. Dies zu beachten ist besonders wichtig, wenn es der Frage der Verheirathung gilt. Das physische Wohl von zwei Generationen (der Gat- ten und ihrer Kinder) hängt davon ab. Ein Baum, welcher vorzeitig (ehe er vollständig ausgereift ist) Früchte trägt, ge- langt nicht bis zum Höhepunkte seiner Entwickelung und Le- bens-Vollkraft, und seine Früchte behalten in verschiedenen Beziehungen das Gepräge der Unvollkommenheit.

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Zitationshilfe: Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreber_kallipaedie_1858/284>, abgerufen am 23.11.2024.