Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. VII. KOmm/ nim Glaubensflügel an/ fahr mit mir hin in die Klüfte/ Wo der Einblikk niderfält in die flammenkalte Grufte/ Wo qwalmdikkes Liecht und Glantz/ wun- der lebend-todtes Land/ Und die schreklichst-bleibungs Art eng' und Menge macht bekand. Nim Glaubensflügel an) Flügel der Son- Jn die flammenkalte Grüfte) Wo Feur und Feur B iiij
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. VII. KOm̃/ nim Glaubensfluͤgel an/ fahr mit mir hin in die Kluͤfte/ Wo der Einblikk niderfaͤlt in die flammenkalte Grůfte/ Wo qwalmdikkes Liecht und Glantz/ wun- der lebend-todtes Land/ Und die ſchreklichſt-bleibungs Art eng’ und Menge macht bekand. Nim Glaubensfluͤgel an) Fluͤgel der Son- Jn die flammenkalte Gruͤfte) Wo Feur und Feur B iiij
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0091" n="23"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">VII.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">K</hi>Om̃/ nim <hi rendition="#fr">Glaubensfluͤgel</hi> an/ fahr mit mir</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hin in die Kluͤfte/</hi> </l><lb/> <l>Wo der Einblikk niderfaͤlt in die <hi rendition="#fr">flammenkalte</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Grůfte/</hi> </hi> </l><lb/> <l>Wo <hi rendition="#fr">qwalmdikkes Liecht und Glantz/ wun-</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">der lebend-todtes Land/</hi> </hi> </l><lb/> <l>Und die ſchreklichſt-bleibungs Art <hi rendition="#fr">eng’ und</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Menge</hi> macht bekand.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#fr">Nim Glaubensfluͤgel an) Fluͤgel</hi> der Son-<lb/> nen <hi rendition="#aq">Mal. 4. v.</hi> 2. und Fluͤgel der Morgenroͤhte <hi rendition="#aq">Pſal. 139.<lb/> v.</hi> 9. werden genant wegen der allergeſchwindeſten Auß-<lb/> breitung und Hinreichung: Und wann ſolche <hi rendition="#fr">Fluͤgel</hi><lb/> dem <hi rendition="#fr">Glauben/</hi> oder einer Glaͤubigen begier werden an-<lb/> geheftet/ ſo iſt nichtes zu hoch oder zu tief in Himmel und<lb/> Erden/ wohin nicht ein ſolches <hi rendition="#fr">ſehnliches Fluͤgelrei-<lb/> ches Glaubensauge</hi> koͤnne hinreichen/ und alles be-<lb/> ſchauen/ wohin der Glaube zielet/ und alſo kan auch gar<lb/> wol die Hinfahrt und die Hinflucht in die Kluͤfte geſche-<lb/> hen/ wohinein der Einblikk niderfaͤlt/ wie der Reim Text<lb/> hier ſaget/ und das Glaubensauge niderblikket in die Hoͤl-<lb/> le ſelbſt hinein.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Jn die flammenkalte Gruͤfte</hi>) Wo Feur und<lb/> Flamme iſt/ da muß natuͤrlich Hitze und Waͤrme ſeyn/<lb/> weil nun in dem Feur/ Flammen und Gluht der Hoͤlle/<lb/> wird Heulen und Zaͤhnklapperen ſeyn/ wie der <hi rendition="#k">He</hi>rꝛ <hi rendition="#k">Je-</hi><lb/> ſus ſelbſt ſaget <hi rendition="#aq">Matth. 8. v. 12. cap. 22. v. 13. cap. 24. v.<lb/> 51. cap. 25. v. 30. Luc. 13. v.</hi> 28. Das <hi rendition="#fr">Heulen</hi> aber auß<lb/> groſſer <hi rendition="#fr">Feurhitze/</hi> das <hi rendition="#fr">Zahnklapperen</hi> aber auß grim-<lb/> miger <hi rendition="#fr">Kaͤlte</hi> und Erſchuͤtterung pfleget zu entſtehen/ ſo<lb/> iſt unſchwer zu ermeſſen/ was fuͤr ein <hi rendition="#fr">uͤbernatuͤrliches</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B iiij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Feur</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0091]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
VII.
KOm̃/ nim Glaubensfluͤgel an/ fahr mit mir
hin in die Kluͤfte/
Wo der Einblikk niderfaͤlt in die flammenkalte
Grůfte/
Wo qwalmdikkes Liecht und Glantz/ wun-
der lebend-todtes Land/
Und die ſchreklichſt-bleibungs Art eng’ und
Menge macht bekand.
Nim Glaubensfluͤgel an) Fluͤgel der Son-
nen Mal. 4. v. 2. und Fluͤgel der Morgenroͤhte Pſal. 139.
v. 9. werden genant wegen der allergeſchwindeſten Auß-
breitung und Hinreichung: Und wann ſolche Fluͤgel
dem Glauben/ oder einer Glaͤubigen begier werden an-
geheftet/ ſo iſt nichtes zu hoch oder zu tief in Himmel und
Erden/ wohin nicht ein ſolches ſehnliches Fluͤgelrei-
ches Glaubensauge koͤnne hinreichen/ und alles be-
ſchauen/ wohin der Glaube zielet/ und alſo kan auch gar
wol die Hinfahrt und die Hinflucht in die Kluͤfte geſche-
hen/ wohinein der Einblikk niderfaͤlt/ wie der Reim Text
hier ſaget/ und das Glaubensauge niderblikket in die Hoͤl-
le ſelbſt hinein.
Jn die flammenkalte Gruͤfte) Wo Feur und
Flamme iſt/ da muß natuͤrlich Hitze und Waͤrme ſeyn/
weil nun in dem Feur/ Flammen und Gluht der Hoͤlle/
wird Heulen und Zaͤhnklapperen ſeyn/ wie der Herꝛ Je-
ſus ſelbſt ſaget Matth. 8. v. 12. cap. 22. v. 13. cap. 24. v.
51. cap. 25. v. 30. Luc. 13. v. 28. Das Heulen aber auß
groſſer Feurhitze/ das Zahnklapperen aber auß grim-
miger Kaͤlte und Erſchuͤtterung pfleget zu entſtehen/ ſo
iſt unſchwer zu ermeſſen/ was fuͤr ein uͤbernatuͤrliches
Feur
B iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |