Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. lische feurige Reich/ solcher gestalt auf mancherleiArt/ nach der Warheit und geoffenbarten Bewandniß in heiliger Schrift/ in Teutschen Worten vor Augen mitgelegt und ins Angedächtniß gepreget werden/ daß verhoffentlich auch diese Teutsche Worte einen Strich und Stich des ewigen Ubelwesens etwa mit verursa- chen/ und ein nützliches Nachsinnen und Rükdenken mit loßwürken möchten/ so fern erfodertes Uberdenken und Wiederkauen nicht vergessen wird. Den Zustand nun in diesem tunkelen betrübten Der Leib nun/ als ein bleibendes/ fleischliches/ wie- nen-
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. liſche feurige Reich/ ſolcher geſtalt auf mancherleiArt/ nach der Warheit und geoffenbarten Bewandniß in heiliger Schrift/ in Teutſchen Worten vor Augen mitgelegt und ins Angedaͤchtniß gepreget werden/ daß verhoffentlich auch dieſe Teutſche Worte einen Strich und Stich des ewigen Ubelweſens etwa mit verurſa- chen/ und ein nuͤtzliches Nachſinnen und Ruͤkdenken mit loßwuͤrken moͤchten/ ſo fern erfodertes Uberdenken und Wiederkauen nicht vergeſſen wird. Den Zuſtand nun in dieſem tunkelen betruͤbten Der Leib nun/ als ein bleibendes/ fleiſchliches/ wie- nen-
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
liſche feurige Reich/ ſolcher geſtalt auf mancherlei
Art/ nach der Warheit und geoffenbarten Bewandniß
in heiliger Schrift/ in Teutſchen Worten vor Augen
mitgelegt und ins Angedaͤchtniß gepreget werden/ daß
verhoffentlich auch dieſe Teutſche Worte einen Strich
und Stich des ewigen Ubelweſens etwa mit verurſa-
chen/ und ein nuͤtzliches Nachſinnen und Ruͤkdenken mit
loßwuͤrken moͤchten/ ſo fern erfodertes Uberdenken und
Wiederkauen nicht vergeſſen wird.
Den Zuſtand nun in dieſem tunkelen betruͤbten
Orte betreffend/ ſo wird hie gemeldet man wolle auch von
ferne zeigen der verdamten Qwaal/ dabey nun dieſes
ſonderlich und zu deſto eigentlicher Vernehmung deſſen/
was allhier beſchrieben wird/ zu merken/ daß in der Hoͤlle
und in der unſeligſten Jm̃erwehrenheit dreierlei Qwaal-
Weſen/ als drei allerſchreklichſte Haupt Straffen die
Goͤttliche Allmacht beſtimmet hat. Die verdamten
Menſchen ſollen ewig geſtraffet werden an Leib und
Seel in der Hoͤlle von Gott; warumb? Weil ſie zeit-
lich im Leibe mit Bewilligung der Seel auf der Welt
den ewig ſtraffenden Gott beleidiget haben. Dieſes weiß
und glaubt billich ein jeder Chriſt.
Der Leib nun/ als ein bleibendes/ fleiſchliches/ wie-
wol alsdann unſterbliches und unvergaͤngliches Weſen/
ſol mit Hoͤlliſchem unaußloͤſchlichem Feur ohn alles Auf-
hoͤren gemartert werden/ und ſolche Straffe wird genant
von den Gelahrten pæna ſenſus, pæna poſitiva, die
gleichſam euſſerliche Feur Straffe/ und wird dieſe ewig-
wehrende Straffe in Teutſcher Sprache recht genant die
Marter Qwaal oder die Hoͤllen Pein/ worin der
unſelige Leib nach allen ſeinen aͤuſſerlichen Sinnen aufs
erſchreklichſte und allergrauſamſte wird in alle Ewigkeit
gepeiniget/ geqwaͤlet und gemartert werden; was auch
das Hoͤlliſche Feur ſei/ und wie auch darin nebſt der bren-
nen-
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Zitationshilfe: | Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/81>, abgerufen am 16.02.2025. |