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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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Nachdenkliche Beschreibung
dumpfe angehöret/ und sprützen die blitzenden Funken
grösser/ auch weit und breit mit Gewalt von dem flam-
migglüenden Eisen/ und daher dumpfet der Hammer-
schlag/ weil er auf ein gantz glüendweiches Eisen fällt/
welches annoch beugsamer/ durch die Hammerschläge
mehr gezwungen/ und tieffer durch jeden Niederfall des
Hammers verwundet wird/ daß es also grosse Flammen-
gleiche Funken nach der Menge von sich sprützen lesset/
daß jederman muß Augen und Gesicht weg halten/ die
Verletzung der brennenden Funken zu verhüten.

Dieses wird nun allhier auf den grausamsten Zu-
stand des Marterwesens bei der Höllengluet solcher ge-
stalt mitgezogen/ als ob die Hölle als ein grosses Qwaal-
gewölbe/
und als eine finstere grosse Peinigkammer
wird vorgestellet/ darin so viel tausend Million Mensch-
en in steter Marter und Peinleidung sich befinden/ und auf
mancherlei unsägliche Art geqweelet werden; also/ daß
man gleichsam durch und durch in allen Winkelen die
grausamliche Peinigungsarten vernehmen/ und den
Marterhammer/ mit all seinen Qwaalschlägen und
Schmiedepuffen anhören könte: Da dan sonderlich
dieser grosser Marterhammer auch würde nicht allein
hin und wieder mit herklappen/ herpuffen und herschla-
gen/ sonderen auch mit herdumpfen/ nemlich auf sol-
ches gantz glüendes Eisen (nemlich übergrosse Sün-
der und Ubelthäter) mit Gedumpf schlagen/ daß nicht
schlechte Funken/ sonderen blitzendgleiche Funken/
aus dem innersten Hertzen und tiefster Seele mit her-
aus sprützen; und deuten solche blitzende Funcken die al-
lergrausamsten Marter/ und die allerschreklichste Qwaal
an: werden auch ewig abstieben/ und werden mit Mil-
lionen stieben von dem grossen Sünder/ und gewesenen
Eisenharten Menschen auf dieser Welt/ der Million-
weis gesündiget/ Millionweis ärgerniß gegeben/ durch

lau-

Nachdenkliche Beſchreibung
dumpfe angehoͤret/ und ſpruͤtzen die blitzenden Funken
groͤſſer/ auch weit und breit mit Gewalt von dem flam-
miggluͤenden Eiſen/ und daher dumpfet der Ham̃er-
ſchlag/ weil er auf ein gantz gluͤendweiches Eiſen faͤllt/
welches annoch beugſamer/ durch die Ham̃erſchlaͤge
mehr gezwungen/ und tieffer durch jeden Niederfall des
Ham̃ers verwundet wird/ daß es alſo groſſe Flammen-
gleiche Funken nach der Menge von ſich ſpruͤtzen leſſet/
daß jederman muß Augen und Geſicht weg halten/ die
Verletzung der brennenden Funken zu verhuͤten.

Dieſes wird nun allhier auf den grauſamſten Zu-
ſtand des Marterweſens bei der Hoͤllengluet ſolcher ge-
ſtalt mitgezogẽ/ als ob die Hoͤlle als ein groſſes Qwaal-
gewoͤlbe/
und als eine finſtere groſſe Peinigkammer
wird vorgeſtellet/ darin ſo viel tauſend Million Menſch-
en in ſteter Marter und Peinleidung ſich befinden/ uñ auf
mancherlei unſaͤgliche Art geqweelet werden; alſo/ daß
man gleichſam durch und durch in allen Winkelen die
grauſamliche Peinigungsarten vernehmen/ und den
Marterhammer/ mit all ſeinen Qwaalſchlaͤgen und
Schmiedepuffen anhoͤren koͤnte: Da dan ſonderlich
dieſer groſſer Marterham̃er auch wuͤrde nicht allein
hin und wieder mit herklappen/ herpuffen und herſchla-
gen/ ſonderen auch mit herdumpfen/ nemlich auf ſol-
ches gantz gluͤendes Eiſen (nemlich uͤbergroſſe Suͤn-
der und Ubelthaͤter) mit Gedumpf ſchlagen/ daß nicht
ſchlechte Funken/ ſonderen blitzendgleiche Funken/
aus dem innerſten Hertzen und tiefſter Seele mit her-
aus ſpruͤtzen; und deuten ſolche blitzende Funcken die al-
lergrauſamſten Marter/ und die allerſchreklichſte Qwaal
an: werden auch ewig abſtieben/ und werden mit Mil-
lionen ſtieben von dem groſſen Suͤnder/ und geweſenen
Eiſenharten Menſchen auf dieſer Welt/ der Million-
weis geſuͤndiget/ Millionweis aͤrgerniß gegeben/ durch

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[248/0316] Nachdenkliche Beſchreibung dumpfe angehoͤret/ und ſpruͤtzen die blitzenden Funken groͤſſer/ auch weit und breit mit Gewalt von dem flam- miggluͤenden Eiſen/ und daher dumpfet der Ham̃er- ſchlag/ weil er auf ein gantz gluͤendweiches Eiſen faͤllt/ welches annoch beugſamer/ durch die Ham̃erſchlaͤge mehr gezwungen/ und tieffer durch jeden Niederfall des Ham̃ers verwundet wird/ daß es alſo groſſe Flammen- gleiche Funken nach der Menge von ſich ſpruͤtzen leſſet/ daß jederman muß Augen und Geſicht weg halten/ die Verletzung der brennenden Funken zu verhuͤten. Dieſes wird nun allhier auf den grauſamſten Zu- ſtand des Marterweſens bei der Hoͤllengluet ſolcher ge- ſtalt mitgezogẽ/ als ob die Hoͤlle als ein groſſes Qwaal- gewoͤlbe/ und als eine finſtere groſſe Peinigkammer wird vorgeſtellet/ darin ſo viel tauſend Million Menſch- en in ſteter Marter und Peinleidung ſich befinden/ uñ auf mancherlei unſaͤgliche Art geqweelet werden; alſo/ daß man gleichſam durch und durch in allen Winkelen die grauſamliche Peinigungsarten vernehmen/ und den Marterhammer/ mit all ſeinen Qwaalſchlaͤgen und Schmiedepuffen anhoͤren koͤnte: Da dan ſonderlich dieſer groſſer Marterham̃er auch wuͤrde nicht allein hin und wieder mit herklappen/ herpuffen und herſchla- gen/ ſonderen auch mit herdumpfen/ nemlich auf ſol- ches gantz gluͤendes Eiſen (nemlich uͤbergroſſe Suͤn- der und Ubelthaͤter) mit Gedumpf ſchlagen/ daß nicht ſchlechte Funken/ ſonderen blitzendgleiche Funken/ aus dem innerſten Hertzen und tiefſter Seele mit her- aus ſpruͤtzen; und deuten ſolche blitzende Funcken die al- lergrauſamſten Marter/ und die allerſchreklichſte Qwaal an: werden auch ewig abſtieben/ und werden mit Mil- lionen ſtieben von dem groſſen Suͤnder/ und geweſenen Eiſenharten Menſchen auf dieſer Welt/ der Million- weis geſuͤndiget/ Millionweis aͤrgerniß gegeben/ durch lau-

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/316>, abgerufen am 26.11.2024.