Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.Nachdenkliche Beschreibung LXII. JN der Höllenschlund und Grund nur ein feurig Pfuel vom Schwefel/ Denk du witzig-doller Mensch/ wie hierin dein Sündenfrevel/ Mit Gestank wird abgekühlt! dich beräuchre/ schmükk und schmink/ Ewig dort hinwiederum rauche/ schmauche/ brenn und stink. Feurig Pfuel vom Schwefel) Von solchem Denk du witzigdoller Mensch) Was Chri- spruch
Nachdenkliche Beſchreibung LXII. JN der Hoͤllenſchlund und Grund nur ein feurig Pfuel vom Schwefel/ Denk du witzig-doller Menſch/ wie hierin dein Suͤndenfrevel/ Mit Geſtank wird abgekuͤhlt! dich beraͤuchre/ ſchmuͤkk und ſchmink/ Ewig dort hinwiederum rauche/ ſchmauche/ brenn und ſtink. Feurig Pfuel vom Schwefel) Von ſolchem Denk du witzigdoller Menſch) Was Chri- ſpruch
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Nachdenkliche Beſchreibung
LXII.
JN der Hoͤllenſchlund und Grund nur ein
feurig Pfuel vom Schwefel/
Denk du witzig-doller Menſch/ wie hierin dein
Suͤndenfrevel/
Mit Geſtank wird abgekuͤhlt! dich beraͤuchre/
ſchmuͤkk und ſchmink/
Ewig dort hinwiederum rauche/ ſchmauche/
brenn und ſtink.
Feurig Pfuel vom Schwefel) Von ſolchem
feurigen Pfuel des Schwefels/ und von ſolcher brennen-
den Schwefel See vid. Apoc. cap. 19. cap. 20. und cap.
21. Was auch droben im 10. Reimſchluſſe von denen
proddelenden Schwefel Spitzen geſagt worden/ beliebe
der Leſer zu vernehmen.
Denk du witzigdoller Menſch) Was Chri-
ſtus ſelbſt geſagt/ daß mit Ausgang der Welt die Liebe
erkalten/ und der HErꝛ ſelbſt in der Welt wenig Glau-
ben mehr finden werde/ ſolches entdekket nun die Zeit zu
unſeren wundertruͤbſeeligen Zeiten: Nicht zwar/ daß
gantze Staͤdte/ Laͤnder und Koͤnigreiche/ ſolten offentlich
bekennen/ oder offentlich von ihnen und frei ſagen laſſen;
hier/ an dieſem Orte/ were keine Liebe mehr/ oder hier an
dieſem Orte were kein Glaube mehr; Auch iſt kein Welt-
Mann ſo doll oder dumm/ daß er von ſich ſelbſt ſagen
und bekennen ſolle/ ich habe keine Chriſtliche Liebe mehr/
ich behalte keinen Chriſtlichen Glauben mehr: Nein/
ſonderen ein jeder ſuchet/ und begehrt vielmehr ſeinen
Ruhm/ und das Anſehen in der Pracht der Liebe/ und in
dem Schmukke des Glaubens; So aber nach Aus-
ſpruch
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