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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
mügsam ist/ warum solte es dan derselben unerlaubt sein/
wan derogleichen nachdenkliche Sachen müssen vorge-
stellet werden: Und so fern ein gläubiges Hertz diesen
grausamen compositis wird recht nachdenken/ wie es
hier erkläret/ so kan es seinen sonderlichen Nutzen zu Er-
pressung guter und beräuender Nachdanken wol haben.

Schluchtzen) Dieses heisset im Teutschen plo-
rare cum singultibus,
mit Schrekken und Hertzensbe-
wegung weinen/ kluxend-heulen: Wan für Schlukken
und heftiger Bewegung des Gehirns die Thränen kaum
rechten Ausbruch finden können.

Seuftzgeknitter) Knitteren heisset im Teut-
schen/ ein brechendes Geräusch geben/ einen solchen
Thon verursachen/ wie im Zerbrechen sich hören lässet:
durcheinander knitteren/ ein solches Gethön machen/
als ob immerfort nacheinander etwas zerbröche: Hier
nennet der Reimtext ein Seufgeknitter/ ein durchein-
ander tösendes Geseuftz/ das gleichsam ein Knitte-
ren
und ein Hertzensbrechen mit daher führe/ daher
nicht unbillich die Ohren gellen/ und die Haar zu Berge
sich anbeugen werden.



LIII. Die-

der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
muͤgſam iſt/ warum ſolte es dan derſelben unerlaubt ſein/
wan derogleichen nachdenkliche Sachen muͤſſen vorge-
ſtellet werden: Und ſo fern ein glaͤubiges Hertz dieſen
grauſamen compoſitis wird recht nachdenken/ wie es
hier erklaͤret/ ſo kan es ſeinen ſonderlichen Nutzen zu Er-
preſſung guter und beraͤuender Nachdanken wol haben.

Schluchtzen) Dieſes heiſſet im Teutſchen plo-
rare cum ſingultibus,
mit Schrekken und Hertzensbe-
wegung weinen/ kluxend-heulen: Wan fuͤr Schlukken
und heftiger Bewegung des Gehirns die Thraͤnen kaum
rechten Ausbruch finden koͤnnen.

Seuftzgeknitter) Knitteren heiſſet im Teut-
ſchen/ ein brechendes Geraͤuſch geben/ einen ſolchen
Thon verurſachen/ wie im Zerbrechen ſich hoͤren laͤſſet:
durcheinander knitteren/ ein ſolches Gethoͤn machen/
als ob immerfort nacheinander etwas zerbroͤche: Hier
nennet der Reimtext ein Seufgeknitter/ ein durchein-
ander toͤſendes Geſeuftz/ das gleichſam ein Knitte-
ren
und ein Hertzensbrechen mit daher fuͤhre/ daher
nicht unbillich die Ohren gellen/ und die Haar zu Berge
ſich anbeugen werden.



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[175/0243] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. muͤgſam iſt/ warum ſolte es dan derſelben unerlaubt ſein/ wan derogleichen nachdenkliche Sachen muͤſſen vorge- ſtellet werden: Und ſo fern ein glaͤubiges Hertz dieſen grauſamen compoſitis wird recht nachdenken/ wie es hier erklaͤret/ ſo kan es ſeinen ſonderlichen Nutzen zu Er- preſſung guter und beraͤuender Nachdanken wol haben. Schluchtzen) Dieſes heiſſet im Teutſchen plo- rare cum ſingultibus, mit Schrekken und Hertzensbe- wegung weinen/ kluxend-heulen: Wan fuͤr Schlukken und heftiger Bewegung des Gehirns die Thraͤnen kaum rechten Ausbruch finden koͤnnen. Seuftzgeknitter) Knitteren heiſſet im Teut- ſchen/ ein brechendes Geraͤuſch geben/ einen ſolchen Thon verurſachen/ wie im Zerbrechen ſich hoͤren laͤſſet: durcheinander knitteren/ ein ſolches Gethoͤn machen/ als ob immerfort nacheinander etwas zerbroͤche: Hier nennet der Reimtext ein Seufgeknitter/ ein durchein- ander toͤſendes Geſeuftz/ das gleichſam ein Knitte- ren und ein Hertzensbrechen mit daher fuͤhre/ daher nicht unbillich die Ohren gellen/ und die Haar zu Berge ſich anbeugen werden. LIII. Die-

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/243>, abgerufen am 21.11.2024.