davon also: Sed assiduitas experiendi paulatim sub- trahit admirationis incitamentum.
Da Augustinus dabei der Verdamten Leiber im Höllischen Feur erwehnet/ saget und fragt er also: Quid ad hoc a nobis rerum poscunt exempla, quibus do- ceamus, non esse incredibile, ut hominum corpo- ra aeterno supplicio punitorum, & in igne animam non amittant, & sine detrimento ardeant, & sine in- teritu doleant? Habebit enim tunc ista carnis sub- stantia qualitatem ab illo inditam, qui tam miras & varias tot rebus indidit, quas videmus, ut eas, quae multae sunt, non miremur: Und zielet dahin/ künnen wir Menschen in den natürlichen Wunderdingen (da- von im folgenden Reimschlusse etwas erwehnet wor- den) die Uhrsachen und wahre Bewandnissen nicht eins verstehen noch begreiffen/ was wollen wir dan viel Grü- belei machen/ und eigentlichen Uhrsachen nachsinnen/ wie und warum der menschliche Leib und die Seel ewig im Höllischen Feur brennen/ und nicht verbrennen könne? mehr als zuviel were ja dieses/ daß man wüste und glau- ben müste/ GOtt habe eine solche unverbrennliche Ei- genschaft und Bewandniß denen Leibern nach der Auf- erstehung gegeben/ daß darin alle Unverderblichkeit und Unsterbligkeit verhanden/ dadurch unendliche Pein und Qwaal ausgestanden werden könne und müsse.
Incorruptibilitas haec in damnatis erit effectus justitiae distribut ivae, ut ultio malorum sit perpetua. Welches Cyrillus Catech. 18. also erkläret: Excitabit aeterna habentes corpora, omnes autem similia: Sed qui est justus, corpus accipiet caeleste, ut possit cum angelis digne conversari: Si vero peccator est, acci- piet corpus aeternum, quo sufferre possit paenas pec- catorum, ut perpetuo in igne ardeat, & nunquam dissolvatur.
Wie
J ij
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
davon alſo: Sed aſſiduitas experiendi paulatim ſub- trahit admirationis incitamentum.
Da Auguſtinus dabei der Verdamten Leiber im Hoͤlliſchen Feur erwehnet/ ſaget und fragt er alſo: Quid ad hoc à nobis rerum poſcunt exempla, quibus do- ceamus, non eſſe incredibile, ut hominum corpo- ra æterno ſupplicio punitorum, & in igne animam non amittant, & ſine detrimento ardeant, & ſine in- teritu doleant? Habebit enim tunc iſta carnis ſub- ſtantia qualitatem ab illo inditam, qui tam miras & varias tot rebus indidit, quas videmus, ut eas, quæ multæ ſunt, non miremur: Und zielet dahin/ kuͤnnen wir Menſchen in den natuͤrlichen Wunderdingen (da- von im folgenden Reimſchluſſe etwas erwehnet wor- den) die Uhrſachen und wahre Bewandniſſen nicht eins verſtehen noch begreiffen/ was wollen wir dan viel Gruͤ- belei machen/ und eigentlichen Uhrſachen nachſinnen/ wie und warum der menſchliche Leib und die Seel ewig im Hoͤlliſchen Feur brennẽ/ und nicht verbrennen koͤnne? mehr als zuviel were ja dieſes/ daß man wuͤſte und glau- ben muͤſte/ GOtt habe eine ſolche unverbrennliche Ei- genſchaft und Bewandniß denen Leibern nach der Auf- erſtehung gegeben/ daß darin alle Unverderblichkeit und Unſterbligkeit verhanden/ dadurch unendliche Pein und Qwaal ausgeſtanden werden koͤnne und muͤſſe.
Incorruptibilitas hæc in damnatis erit effectus juſtitiæ diſtribut ivæ, ut ultio malorum ſit perpetua. Welches Cyrillus Catech. 18. alſo erklaͤret: Excitabit æterna habentes corpora, omnes autem ſimilia: Sed qui eſt juſtus, corpus accipiet cæleſte, ut poſſit cum angelis dignè converſari: Si vero peccator eſt, acci- piet corpus æternum, quo ſufferre poſſit pænas pec- catorum, ut perpetuo in igne ardeat, & nunquam diſſolvatur.
Wie
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der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
davon alſo: Sed aſſiduitas experiendi paulatim ſub-
trahit admirationis incitamentum.
Da Auguſtinus dabei der Verdamten Leiber im
Hoͤlliſchen Feur erwehnet/ ſaget und fragt er alſo: Quid
ad hoc à nobis rerum poſcunt exempla, quibus do-
ceamus, non eſſe incredibile, ut hominum corpo-
ra æterno ſupplicio punitorum, & in igne animam
non amittant, & ſine detrimento ardeant, & ſine in-
teritu doleant? Habebit enim tunc iſta carnis ſub-
ſtantia qualitatem ab illo inditam, qui tam miras &
varias tot rebus indidit, quas videmus, ut eas, quæ
multæ ſunt, non miremur: Und zielet dahin/ kuͤnnen
wir Menſchen in den natuͤrlichen Wunderdingen (da-
von im folgenden Reimſchluſſe etwas erwehnet wor-
den) die Uhrſachen und wahre Bewandniſſen nicht eins
verſtehen noch begreiffen/ was wollen wir dan viel Gruͤ-
belei machen/ und eigentlichen Uhrſachen nachſinnen/
wie und warum der menſchliche Leib und die Seel ewig
im Hoͤlliſchen Feur brennẽ/ und nicht verbrennen koͤnne?
mehr als zuviel were ja dieſes/ daß man wuͤſte und glau-
ben muͤſte/ GOtt habe eine ſolche unverbrennliche Ei-
genſchaft und Bewandniß denen Leibern nach der Auf-
erſtehung gegeben/ daß darin alle Unverderblichkeit und
Unſterbligkeit verhanden/ dadurch unendliche Pein und
Qwaal ausgeſtanden werden koͤnne und muͤſſe.
Incorruptibilitas hæc in damnatis erit effectus
juſtitiæ diſtribut ivæ, ut ultio malorum ſit perpetua.
Welches Cyrillus Catech. 18. alſo erklaͤret: Excitabit
æterna habentes corpora, omnes autem ſimilia: Sed
qui eſt juſtus, corpus accipiet cæleſte, ut poſſit cum
angelis dignè converſari: Si vero peccator eſt, acci-
piet corpus æternum, quo ſufferre poſſit pænas pec-
catorum, ut perpetuo in igne ardeat, & nunquam
diſſolvatur.
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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/199>, abgerufen am 27.07.2024.
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