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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
XXXII.
VNd du dummer-doller Mensch liebst dis
Augenblikk der Sünden?
Daß du nur die schreklichst' Angst in der Hölle
mögst entfinden?
Traust und baust auf Spinneweb! Endelose
Qwaal und Pein/
Solt die nicht die Hinderung dir am Augen-
blikke sein?


Und du dummer-doller Mensch liebst ein Au-
genblikk der Sünden)
Freilich ist ein ruchloser
Mensch hierunter recht dummdoll/ weil sein dolles när-
risches Verhalten/ wegen nicht-Betrachtung seiner E-
wigkeit lauter Viehische Dumheit ist: Nicht weniger
ist er auch dolldumm zu achten/ weil seine dumme
Nachlässigkeit in nicht-Betrachtung der Ewigkeit/
gleichsam aus Dollerei und Wüterei geschiehet/ da er
wie ein blinder Rasender in sein ewiges Unheil sich ein-
stürtzet.

Jst das nicht eine dumme Dollerei/ und eine dolle
Dummheit/ eine Viertelstündige Wollust um ewig-
wehrende Qwaal vertauschen? Ein geringes Geldlein
erwucheren/ und die unvergleichliche Schätze des Him-
melreichs verschertzen? Um eine kurtze stinkende Hoch-
fahrt sich so embsig bemühen/ und in ewige eusserste
Spott und Schande sich stürtzen? Einer verschwinden-
den Rachlust sich befleissigen/ und ewigwehrende Qwaal-
Rache dahero gewinnen? Ein Stüklein Brod aus
Geitz sparen/ und einen Trunk Wasser/ da man sol und
kan/ nicht reichen/ und deshalber hinwieder unaufhör-

lichen
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XXXII.
VNd du dummer-doller Menſch liebſt dis
Augenblikk der Suͤnden?
Daß du nur die ſchreklichſt’ Angſt in der Hoͤlle
moͤgſt entfinden?
Trauſt und bauſt auf Spinneweb! Endeloſe
Qwaal und Pein/
Solt die nicht die Hinderung dir am Augen-
blikke ſein?


Und du dummer-doller Menſch liebſt ein Au-
genblikk der Suͤnden)
Freilich iſt ein ruchloſer
Menſch hieꝛunter recht dummdoll/ weil ſein dolles naͤr-
riſches Verhalten/ wegen nicht-Betrachtung ſeiner E-
wigkeit lauter Viehiſche Dumheit iſt: Nicht weniger
iſt er auch dolldumm zu achten/ weil ſeine dumme
Nachlaͤſſigkeit in nicht-Betrachtung der Ewigkeit/
gleichſam aus Dollerei und Wuͤterei geſchiehet/ da er
wie ein blinder Raſender in ſein ewiges Unheil ſich ein-
ſtuͤrtzet.

Jſt das nicht eine dumme Dollerei/ und eine dolle
Dummheit/ eine Viertelſtuͤndige Wolluſt um ewig-
wehrende Qwaal vertauſchen? Ein geringes Geldlein
erwucheren/ und die unvergleichliche Schaͤtze des Him-
melreichs verſchertzen? Um eine kurtze ſtinkende Hoch-
fahrt ſich ſo embſig bemuͤhen/ und in ewige euſſerſte
Spott und Schande ſich ſtuͤrtzen? Einer verſchwinden-
den Rachluſt ſich befleiſſigen/ und ewigwehrende Qwaal-
Rache dahero gewinnen? Ein Stuͤklein Brod aus
Geitz ſparen/ und einen Trunk Waſſer/ da man ſol und
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lichen
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[123/0191] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XXXII. VNd du dummer-doller Menſch liebſt dis Augenblikk der Suͤnden? Daß du nur die ſchreklichſt’ Angſt in der Hoͤlle moͤgſt entfinden? Trauſt und bauſt auf Spinneweb! Endeloſe Qwaal und Pein/ Solt die nicht die Hinderung dir am Augen- blikke ſein? Und du dummer-doller Menſch liebſt ein Au- genblikk der Suͤnden) Freilich iſt ein ruchloſer Menſch hieꝛunter recht dummdoll/ weil ſein dolles naͤr- riſches Verhalten/ wegen nicht-Betrachtung ſeiner E- wigkeit lauter Viehiſche Dumheit iſt: Nicht weniger iſt er auch dolldumm zu achten/ weil ſeine dumme Nachlaͤſſigkeit in nicht-Betrachtung der Ewigkeit/ gleichſam aus Dollerei und Wuͤterei geſchiehet/ da er wie ein blinder Raſender in ſein ewiges Unheil ſich ein- ſtuͤrtzet. Jſt das nicht eine dumme Dollerei/ und eine dolle Dummheit/ eine Viertelſtuͤndige Wolluſt um ewig- wehrende Qwaal vertauſchen? Ein geringes Geldlein erwucheren/ und die unvergleichliche Schaͤtze des Him- melreichs verſchertzen? Um eine kurtze ſtinkende Hoch- fahrt ſich ſo embſig bemuͤhen/ und in ewige euſſerſte Spott und Schande ſich ſtuͤrtzen? Einer verſchwinden- den Rachluſt ſich befleiſſigen/ und ewigwehrende Qwaal- Rache dahero gewinnen? Ein Stuͤklein Brod aus Geitz ſparen/ und einen Trunk Waſſer/ da man ſol und kan/ nicht reichen/ und deshalber hinwieder unaufhoͤr- lichen

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/191>, abgerufen am 24.11.2024.